MoMa Besucher können Tilda Swinton in einer Glasvitrine schlafen sehen

von Portrait von Karoline Sielski Karoline Sielski
Veröffentlicht am 26. März 2013

Die Oscar-Gewinnerin Tilda Swinton überraschte Besucher im New Yorker MoMa Museum - sie lag leibhaftig schlafend in einer Glasvitrine. Die Überraschung war umso größer, da diese Performance als Teil ihrer Kunst-Installation "The Maybe" nicht vorher angekündigt worden war - nicht einmal das Museum soll davon etwas gewusst haben. Es bleibt nicht bei dem einmaligen Happening. Tilda Swinton kündigte an, noch mehrmals ohne Vorwarnung im Glaskasten ein Nickerchen machen zu wollen - einen Blick auf den Hollywood-Star zu erheischen, ist im New Yorker Museum of Modern Art momentan also Glückssache. Zuletzt hatte Tilda Swinton als Musikvideo-Star bei David Bowie auf sich aufmerksam gemacht.

MoMa Besucher können Tilda Swinton in einer Glasvitrine schlafen sehen

Tilda Swinton hatte bereits 1995 in London ihr Installationsprojekt "The Maybe" präsentiert, ebenso wie in Rom. Die gläserne Kiste ist also nichts Neues. Swinton hatte dem Magazin Monopol 2010 ein Interview gegeben, in dem sie sagte, sie sehe sich als Performancekünstlerin:

"Ich habe mich immer so verstanden. Ich mag diese Bezeichnung, weil sie mir am ehesten entspricht – meinen Wurzeln als Performerin und meiner Haltung zu den Welten, in denen ich mich bewege. Die Kunstwelt versteht einfach am besten, dass ich Performancekünstlerin bin [...]"

Desweiteren erzählte sie schon damals, dass eine Kollaboration mit dem MoMa geplant sei. Nach dem Auftritt in Rom - dort lag sie eine Woche lang im Glaskasten - wollte sie dem Interview nach eigentlich nach Japan, aber die Schwangerschaft mit ihren Zwillingen kam ihr dazwischen. Nun führt sie das Projekt, welches sie mit dem bereits verstorbenen Regisseur Derek Jarman in seinen letzten beiden Lebensjahren entwickelt hatte, fort. Swinton kannte Jarman gut, sie hatte zum Beispiel in Jarmans Film "Edward II" mitgespielt. Tilda Swintons Rückkehr in die bildende Kunstwelt wird nun gefeiert. Als Künstlerin  fühlt sich Tilda Swinton dem Interview nach sowieso am wohlsten - sie erzählt, dass Derek Jarman der erste Künstler gewesen sei, den sie nach dem Studium kennengelernt hatte :

"Als ich mit dieser Welt Bekanntschaft machte, und besonders mit der Malerei, fühlte ich mich endlich in meinem Leben wirklich zu Hause. Das ganze Drumherum einer Künstlerexistenz war mein natürliches Element: immer wenig Geld zu besitzen, Genügsamkeit, ständige radikale Selbstbefragung, kameradschaftliche Beziehungen zu den Kollegen und, nicht zu vergessen, das Leben in Subkulturen."