Christian Ulmens "Who wants to fuck my girlfriend?" ist bitterböse Mediensatire

von Portrait von Michael Miskulin Michael Miskulin
Veröffentlicht am 15. Februar 2013

Gestern Abend wurde Christian Ulmens neue Sendung "Who wants to fuck my girlfriend?" auf Tele 5 ausgestrahlt. Noch vor Start des Formats gab es hitzige Diskussionen über die vermeintliche Geschmacklosigkeit und sexistische Haltung der Sendung. Dabei sind alle einem ganz großen Medienbluff aufgesessen. Passend zur Sexismus-Debatte der letzten Tage wurde in der ersten Folge gefragt: "Who wants to fuck my lesbian girlfriend?" In verschiedenen Flirtspielen sollte da herausgefunden werden, welcher Lebenspartner größeren Anklang findet. Und siehe da: Unpassendes Balzverhalten macht keine Unterschiede zwischen Geschlechtern.

Viel war da im Vorfeld von einem Shitstorm auf Facebook und Twitter zu lesen. "Volksverdummung", "sexistischer Müll", "Beihilfe zur Zwangsprostitution" und "hirnlose Scheiße" sind da nur ein paar der gefallenen Schlagworte. Schade nur, dass die meisten der Stänkerer nicht begriffen, dass es sich um eine bissige Mediensatire handeln sollte, die gekonnt das derzeitige Medienbusiness auseinander nahm.

Uwe Wöllner, Christian Ulmens Rolle eines sozial minderbemittelten Computernerds, dessen Bildungshintergrund auf Scripted-Reality-Shows wie Bachelor, Beauty & The Nerd und Germany's Next Top Model fußt, taugt zum Fremdschämen und offenbart spielerisch die Mechanismen dieser Formate auf bitterböse Art. Wie bezeichnend, dass Uwe Wöllner selbst auf die Idee zur Show gekommen sein soll.

Und was sagt der Uwe eigentlich zur lesbischen Liebe? "Is ja völlig normaaal alles, echt saugoil! Wir sehen das heute Abend hier mit Herzenswärme, das sind halt Frauen, die die Geschlechtsteile anderer Frauen lieben." Wie liebreizend und harmlos die Naivität des Otto-Normal-Uwes ist, nicht wahr?

Christian Ulmens "Who wants to fuck my girlfriend?" ist bitterböse Mediensatire