Stefan Bauer

Singer/Songwriter aus Schwerte

von Portrait von Steffen Kutzner Steffen Kutzner
Veröffentlicht am 20. Juli 2012

Erzähl doch bitte etwas über Dich selbst.

Ich wurde 1982 in meiner Heimatstadt an der beschaulichen Ruhr geboren: Schwerte. Und da lebe ich noch und gerne und mit vielen netten Nachbarn.

Was gefällt Dir besonders an Deiner Stadt?

Zum einen mag ich das kulturelle Leben, die Musikszene, die Künstler. Obwohl wir keine Großstadt sind, ist unsere Künstlerszene doch vielfältig, lebendig und gut. Und natürlich liebe ich die Ruhr und die Ruhrwiesen. Man kann dort unglaublich gut entspannen und den Kopf frei kriegen - bei jedem Wetter.

Wie bist Du zur Musik gekommen?

Das liegt zu einem Teil in der Familie und zu einem anderen Teil an dem Fakt, dass ich als Kind Gitarren schon immer cool fand. Bands und Sänger, die auf der Bühne stehen, haben mich immer fasziniert und mich davon träumen lassen. Der aber wohl wichtigste Teil ist, dass ich schon als ganz kleines Kind bei Musik weinen und lachen konnte. Ich habe Musik immer aus der emotionalen Sicht erfahren und tue das immer noch.

Was macht Deine Arbeit aus – gibt es einen typischen Alltag?

Alltag eher nicht. Es ist immer anders, aber es gibt natürlich Routinen dabei. Ich performe ja nicht nur meine eigenen Songs, sondern spiele in verschiedenen Bandprojekten, leite kulturelle Musikprojekte und unterrichte Kinder und Erwachsene in Gitarre und E-Gitarre und versuche sie ebenfalls zur Bandarbeit zu motivieren. Da gibt es schon einen großen Selbstverwaltungsaufwand, den man an manchen Tagen aufbringen muss. Und da ist zum Beispiel zeitliche Routine ganz gut.

Bands und Sänger, die auf der Bühne stehen, haben mich immer fasziniert...

Wie schwierig war es, als neuer Musiker Fuß zu fassen?

Für mich ist die Musik natürlich nicht fremd, da ich schon lange in unterschiedlichen Bands und Projekten spiele, aber nur unter meinem Namen als Singer/Songwriter zu spielen, ganz alleine für alles verantwortlich, ist in der Tat etwas Anderes und Neues für mich. Es ist nicht so einfach, wie sich das viele Menschen vorstellen, da man eine Menge Zeit und Herzblut dort hinein stecken muss, um so eine Sache am Leben zu erhalten und überhaupt zu machen. Aber in der Szene gibt es so unglaublich viele und nette Menschen, die es dann für einen wieder einfach machen, weil sie einem hilfsbereit zur Seite stehen und vermitteln. „Networking“ nennt man das auf neudeutsch, glaube ich.

Du bist eigentlich ein Geschichtenerzähler mit Gitarre; Deine Lieder sind sehr ursprünglich, als wärst Du grade erst von den ganz kleinen Bühnen in Bars und Jugendheimen weg. Hast Du Dir diesen minimalistischen Sound bewusst erhalten?

Ich finde, dass Musik in jeder Form besonders und gut klingt, aber für mich habe ich eingesehen, dass die Gitarre, meine Stimme und eine Geschichte die Kernpunkte sind. Ich singe so, wie meine Stimme ist und versuche, diese nicht zu verstellen. Genau so mache ich das mit der Gitarre und den Texten. Sie sind ein Teil von mir und für diesen Teil braucht es nicht viel Bombastik. Daher der Minimalismus.

Ich unterrichte Kinder und Erwachsene in Gitarre und E-Gitarre und versuche sie ebenfalls zur Bandarbeit zu motivieren.

Nach 15 Jahren in verschiedenen Bands, kommt jetzt Dein erstes Album. Warum erst jetzt?

Ich sage mal: Gut Ding will Weile haben. Es brauchte für mich einen längeren Prozess, um meinen persönlichen Stil zu finden und überhaupt zu verstehen, dass man sich nicht immer einer Ästhetik anpassen muss, die man ja irgendwie durch diverse Bands und Musikrichtungen aufnimmt. Und diese Songs sind das Ergebnis eines Reifeprozesses.

Was ist Dein nächstes Projekt?

Mit meinem Soloprojekt erst einmal Konzerte und mehr Konzerte. Ansonsten stehen da noch schöne weitere Projekte mit einer Menge Musikern an…

Stefan Bauer

Wie würdest Du Deine Musik und Deine Auftritte beschreiben?

Ich denke, dass beides ganz gut durch den Begriff „Melancholie“ beschrieben wird. Aber da wird jeder etwas anderes empfinden. Man kann die Musik ja immer aus verschiedenen Sichtweisen sehen und Auftritte sind auch für jeden etwas anderes.

Wo hattest Du Deinen merkwürdigsten Auftritt?

Konkret fällt mir da nichts ein. Ich finde es aber merkwürdig, wenn Menschen in Konzertlocations gehen und von vorne herein gar nicht zuhören, sondern sich nur besaufen wollen und dabei einen unheimlich hohen Lärmpegel verbreiten und die anderen Leute stören. Das passiert auf Konzerten verschiedenster Musikrichtungen und nervt mich als Zuhörer und auch als Musiker extrem. Gerade, wenn akustisch gespielt wird.

Es brauchte für mich einen längeren Prozess, um meinen persönlichen Stil zu finden...

Woher kommt Deine Inspiration?

Von den Menschen.

Wer waren Deine musikalischen Vorbilder?

Es gibt da einfach zu viele. Angefangen hat es mit den Beatles über Pearl Jam bis hin zu den deutschen Liedermachen und Bands.

Wenn Du einen anderen Beruf hättest wählen müssen, welcher wäre das?

Zum Glück kann dieser Beruf so vieles vereinen. Da ist es schon so, dass man mehrere Dinge machen kann und darf. Aber ansonsten was an der frischen Luft, ohne viel Stress und Hektik.

Gibt es noch etwas, das Du unbedingt mitteilen möchtet?

Ganz klar: Kommt zu den Konzerten und hört oder kauft meine Musik. Das wäre was…