Die andere Seite des Russell Brand

von Portrait von Arzu A. Kayvani Arzu A. Kayvani
Veröffentlicht am 16. Mai 2014

Die meisten von uns kennen Russell Brand als Schauspieler, Comedian, als Ex-Junky, als den völlig ausgeflippten Ex von Katy Perry mit einer Leidenschaft zum Exhibitionismus. Ja, all das ist Russell Brand, und doch nur ein klitzekleiner Teil davon.

Was Russell Brand ausmacht, ist seine Sprache, seine Rede. Er ist ein ausgezeichneter Rhetoriker, ein wunderbarer Stand-Up Comedian, was wir in Deutschland aus sprachlichen Gründen nicht wissen. Bei uns ist er nicht für das, was ihn wirklich ausmacht bekannt.

Er hat seit seinem 14. Lebensjahr kein Fleisch mehr gegessen und ernährte sich vollständig vegetarisch. Seit 2011 ist er Veganer. Er betreibt transzendentale Meditation und Yoga. Insbesondere die Transzendentale Meditation und sein Einsatz für die David Lynch Stiftung sind ein wichtiger Bestandteil seines Lebens geworden.

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Und er ist ein Philosoph, der sich mit der Welt, dem Leben und der Menschheit auseinandersetzt. Er ist ein politischer Mensch, der sich Gedanken über die Gesellschaft macht, diese laut auspricht und die Mißstände verändern will. Nicht das er wählt, nein. In seinem berüchtigten Interview für BBC Newsnight mit Jeremy Paxman gibt er offen zu, dass er noch nie gewählt hat und auch keinen Sinn darin sieht. Wählen habe bisher keinem geholfen und auch nichts zugunsten der Menschheit verändert, ist sich Brand sicher. Mit seiner Stimme bevollmächtige der Bürger den Politiker dazu, für ihn zu dienen und in seinem Sinne zu arbeiten. Doch genau das funktioniere nicht. Die Natur ist zerstört und es gibt ein riesiges wirtschaftliches Ungeleichgewicht auf der Welt.

I don’t think it’s working very well, Jeremy, given that the planet is being destroyed, given there’s economic disparity of a huge degree. What you’re is say is, there’s no alternative. Brilliant.

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Auf sharepowered.com findet man einen ausgezeichneten Zusammenschnitt seine Interviews, in denen er über seine Ansichten zu Politik, Weltgeschehen, Korruption, Meditation und seinem Verständnis von Menschsein spricht. Man erkennt sofort, dass Russell Brand viel mehr als der verrückte extrovertierte Komödiant ist und wahnsinnig viele, tiefsinnige Ffacetten hat.

In der SZ hat er einmal auf die Frage, was die wirklich wichtigen Dinge sind, geantwortet:

Was es bedeutet, ein Mensch zu sein, der mit dem Leben hadert und gegen Depressionen kämpft. Der ohne Vater aufwuchs, dessen Mutter Krebs hatte, der ungern alleine ist und eine Blaskapelle auf dem Rücken trägt, damit man ihn beachtet...

Russell Brand wurde am 4. Juni 1975 in Grays, England geboren und lebt heute in Los Angelos. 2006 bekam er für sein Stand-Up Programm den British Comedy Award als bester Newcomer. Ein Jahr später erschien seine Autobiographie "My Booky Wook", die sich über 600.000 mal verkaufte. 2010 erschien dann Booky Wook 2.

 

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