FC Bayern München gewinnt Audi-Cup: Pep Guardiolas Stammelf unter der Lupe

von Portrait von Marlon Kumar Marlon Kumar
Veröffentlicht am 2. August 2013

Der FC Bayern München gewinnt unter Trainer Pep Guardiola den Audi-Cup 2013 gegen Manchester City mit 2:1. Es war das letzte Vorbereitungsspiel und System-Experiment bevor die Münchener in einer Woche, am 09. August 2013, beim Bundesliga-Auftakt gegen Borussia Mönchengladbach antreten. Und das Experiment könnte eine erfolgreiche Stamm-Elf sein - obwohl Mario Götze bisher nicht zum Einsatz kam. Auch Deutschlands Fußballer des Jahres Bastian Schweinsteiger freute sich: An seinem Geburtstag spielte er zum ersten Mal gemeinsam mit Neuzugang Thiago Alcantara von Beginn an - und das auf seiner Lieblingsposition (Sechser).

Die neue Spielphilosophie der Bayern ist ein Bruder des Tiki-Taka-Fußballs: Der Ball rotiert mit ungeheurer Geschwindigkeit durch die eigenen Reihen, niemals hält ein Akteur die Kugel zu lange inne - außer er setzt zum Dribbling an - und die Kurzpasskombination erinnert an die legendären Stafetten des FC Barcelona. Allerdings wissen wir auch von den Katalanen, dass Ballbesitz nicht unbedingt Tore schießt oder erfolgreich ist. So trat der Triple-Sieger zwar dominant auf, ließ keine Räume zu und spielte ManCity schwindelig, versiebte jedoch - wie schon im Halbfinale gegen Sao Paulo - eine Großchance nach der anderen.

Ribéry scheiterte bereits in der Anfangsphase gleich zweimal (2./5.), auch die Torschüsse von Toni Kroos (9.) und Arjen Robben (29.) führten nicht zu einem fruchtbaren Ergebnis, ebenso wenig Schweinsteigers Bemühungen (29./36.). Nach der Pause fingen die Engländer sich und wurden stärker. Neuer musste zweimal hinhalten, als Samir Nasri (49.) und Negredo (55.) gen Bayern Tor stürmten. Die Bayern-Abwehr gab keine gute Figur ab. So wurde die magere Chancenverwertung der Münchener bestraft, als Negredo dann in der 61. Minute Neuer chancelos ließ und City in Führung schoss. Es dauerte allerdings nur fünf Minuten ehe Thomas Müller einen Handelfmeter verwandelte. Der eingewechselte Mario Mandzukic drehte mit seinem Treffer in der 73. Minute die Partie zugunsten Guardiolas. Der Trainer steht mehr unter Druck als die Spieler: Mit der Defensivleistung kann der FC Bayern nicht zufrieden sein. In der Abwehr entstanden aus Unachtsamkeit mehrere Lücken. Das musste auch Thomas Müller zugeben:

"Natürlich sind wir auf einem guten Level. Aber man hat auch gesehen, gegen eine Spitzenmannschaft wie ManCity haben wir auch noch einige Probleme, Tore zu verhindern",

In Peps 4-1-4-1-System spielten vor Torwart Manuel Neuer in der Viererkette Lahm, Martínez, Dante und David Alaba. Im defensiven Mittelfeld lief Bastian Schweinsteiger auf, davor Thiago, Arjen Robben, Toni Kroos und Franck Ribéry, die Sturmspitze bildete Thomas Müller. Man darf gespannt sein, welche Veränderungen ein genesener Mario Götze, der wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen ist, mit sich bringen wird. Bis dahin könnte Pep mit diesem System das erste Pflichtspiel im DFB-Pokal am Montag gegen Viertligisten Schwarz-Weiß Rehden bestreiten.