SIYOU'n'HELL

Musiker

von Portrait von Steffen Kutzner Steffen Kutzner
Veröffentlicht am 12. Juli 2012

Erzählt doch bitte etwas über Euch selbst.

Siyou: Ich bin in Bafang in Kamerun geboren worden, mit 2 Jahren nach Deutschland gekommen, habe ein Kind und lebe in Ulm.

Hellmut: Ich bin gebürtiger Ulmer, wohne mehr oder weniger allein in einem Haus auf dem Land und habe oft Besuch von Siyou, anderen Künstlern und meinen vielen Kindern.

Angeblich seid Ihr durch einen Zufall zusammengekommen: zwei Kurzkonzerte haben eine große Nachfrage angeregt. Was ist damals passiert, was für ein Zufall war das?

Hellmut: Eigentlich waren es zwei Zufälle. Erst haben uns die Grünen in ihr Büro eingeladen um uns für eine Kandidatur für den Stadtrat zu begeistern, dort trafen wir uns  zum erstem Mal und fanden uns auf Anhieb ziemlich nett. Vielleicht hat sich das rumgesprochen, auf jeden Fall wurden wir kurz drauf eingeladen zusammen bei einem Benefizkonzert aufzutreten. Die Idee fanden wir erstmal etwas hirnrissig, weil wir ja aus so total unterschiedlichen Lagern kommen, aber um es abzukürzen: wir sagten tapfer zu und übten mit ein paar Musikern vier Songs ein. Nachdem die Band weg war machten wir zwei einfach weiter und ratzfatz war klar, dass da etwas ganz Besonderes passiert, auf das wir nicht gefasst waren und beschlossen spontan bei diesem Konzert zwei Songs nur zu zweit zu spielen, was dann auch nicht nur uns beiden viel Spaß bereitete...

SIYOU'n'HELL

Ihr kommt aus ganz unterschiedlichen Traditionen, sowohl musikalisch, als auch ethnisch. Merkt ihr das manchmal bei der Zusammenarbeit?

Siyou: Ja natürlich, aber wir versuchen, aus unseren unterschiedlichen Traditionen heraus, uns auf unsere Gemeinsamkeiten zu konzentrieren und somit etwas Neues entstehen zu lassen.

Hellmut: Stichwort: Respekt durch Ergänzung.

Wenn wir Lust haben etwas zu probieren, spinnen wir ein bisschen rum und meistens kommt was Gutes dabei raus.

Was macht Eure Arbeit aus – gibt es einen typischen Alltag?

Hellmut: Nein, es gibt bislang kein standardisiertes Vorgehen; wenn wir Lust haben etwas zu probieren, spinnen wir ein bisschen rum und meistens kommt was Gutes dabei raus.

Wie schwierig war es, als neues Duo Fuß zu fassen?

Siyou: Es gab nie den Plan, irgendwo Fuß zu fassen sondern einfach nur aus den Momenten heraus zu musizieren, sich inspirieren zu lassen und miteinander auf musikalischer Ebene zu kommunizieren.

Hellmut: Stimmt, da wir so komplett absichtslos losgelegt haben, sind wir eher überrascht, wie viel tolle Resonanz wir bekommen. Selbst die Veranstalter melden sich bei uns und nicht andersrum, es läuft alles ohne besondere Anstrengung an.

Euer zweites Album „two2one“ ist Ende Juli erschienen. Ist es beim zweiten Mal noch so aufregend, wie beim ersten Mal?

Hellmut: Sogar noch spannender, wir wollten die Mischung von Duo- und Bandmaterial, sowie Live- und im Studio aufgenommenen Titeln beibehalten, aber noch mehr eigene Songs schreiben und jetzt, wo das neue Album auch regulär über den Handel läuft, sind wir natürlich gespannt, wie sich alles entwickelt.

Wir wollen einfach nur spielen, uns weiterhin ausprobieren und alles laufen lassen wie es kommt.

Was ist Euer nächstes Projekt?

Siyou: Wir wollen einfach nur spielen, uns weiterhin ausprobieren und alles laufen lassen wie es kommt.

Hellmut: Wir wurden auch grade vom Goethe-Institut in die Türkei eingeladen, es kommt so vieles von außen auf uns zu, also planen wir mal lieber nicht allzu viel, damit wir schnell mit den neuen Entwicklungen mithalten können.

Wer waren Eure musikalischen Vorbilder?

Siyou: Miriam Makeba, Mahalia Jackson, Nina Simone und Motown.

Hellmut: Edvard Grieg, John Coltrane, die Beatles und natürlich Jimi Hendrix.

Wie würdet Ihr Eure Musik und Eure Auftritte beschreiben?

Für mich kam schon mit 14 nichts anderes in Frage als Musiker zu werden.

Siyou: Authentisch, direkt, emotional, ehrlich, reduziert, erfüllend, augenblicklich.

Wenn Ihr einen anderen Beruf hättet wählen müssen, welcher wäre das?

Hellmut: Für mich kam schon mit 14 nichts anderes in Frage als Musiker zu werden.

Gibt es noch etwas, das Ihr unbedingt mitteilen möchtet?

Siyou: Schenkt euch ein Lächeln.

Hellmut: Minimum!