„Alibaba“ und „Weibo“: Chinas größter Online-Händler kauft sich bei Twitter-Pendant ein

von Portrait von Steffen Kutzner Steffen Kutzner
Veröffentlicht am 30. April 2013

Das chinesische Pendant zu Twitter, „Sina Weibo“, hat für 586 Millionen Dollar 18 % der Firmenanteile an „Alibaba“, den größten Online-Händler Chinas verkauft. Alibaba hat zudem die Option, die Anteile um weitere 12 % auszubauen. Das meldete der Mutterkonzern Sina am Montag. Die an der US-Börse notierten Sina-Aktien stiegen daraufhin laut Informationen des Handelsblattes um 19 %. Stern berichtet:

Sina Weibo werde in den kommenden drei Jahren 380 Millionen Dollar an Werbung und anderen Erlösen bekommen, hieß es.

Weibo wird sich dadurch wahrscheinlich nur noch häufiger dem Vorwurf der Zensur ergeben müssen, denn neben der staatlichen Kontrolle, könnte nun auch Alibaba Einfluss auf die Geschäftspolitik nehmen. Bei Weibo werden unter anderem Kurznachrichten mit Wörtern wie „Sex“, China's military“, „Warlord“, „Prostitution“, „censorship“ und das Datum des Massakers auf dem Platz des himmlischen Friedens, 4. Juni 1989, gesperrt.

Der chinesische Kurzmitteilungsdienst hat (nach eigenen Angaben) über 500 Millionen registrierte Mitglieder und ist ein wichtiger Kommunikationskanal in China, wo Facebook und Twitter nicht zu erreichen sind. Trotz aller Zensurmaßnahmen ermöglicht Weibo im Vergleich zu anderen Plattformen eine relativ weitgreifende Meinungsfreiheit. „Weibo“ bedeutet „Mikroblogging“.