"TV Total Turmspringen": Kein Wort über Stephen Dürrs Unfall

von Portrait von Michael Miskulin Michael Miskulin
Veröffentlicht am 26. November 2012

Stefan Raab bot mit seiner Show "TV Total Turmspringen" erneut routinierte Fernsehunterhaltung mit Eventcharakter. Anscheinend zu routiniert, denn er landete mit seinem Turmspringen am Samstagabend quotentechnisch nur auf dem letzten Platz der Unterhaltungsshows. Mit durchschnittlich 2,29 Millionen (9,4 Prozent) war es auch die schwächste Quote seit Beginn des Show-Formats.

Die Sendung kam bereits im Vorfeld in die Schlagzeilen, denn bei einem Trainingssprung vor einer Woche verletzte sich der Schauspieler Stephen Dürr schwer und musste kurzzeitig in ein künstliches Koma versetzt werden. Nun muss er wahrscheinlich am Rücken operiert werden. Während Zuschauer über Facebook und Twitter dem Schauspieler ihre Genesungswünsche ausrichteten, wurde der Unfall selbst in der Show mit keinem Wort erwähnt. Wie Hohn muss da Stefan Raabs Kommentar vor seinem Sprung vom Fünf-Meter-Brett klingen:

"Mehr als ein bisschen wehtun, kann man sich hier ja nicht."

Lieber tritt Raab im Felix-Baumgartner-Kostüm auf und Moderatorin Sonya Kraus klopft zotige Sprüche im knappen Latex-Seemanns-Outfit. Recht uninteressant sind dann auch die Gewinner der Medaillen der Wettbewerbe, obwohl sportlich einiges geboten wurde: Moderatorin Annabelle Mandeng holte Gold im Einzelspringen, Rapper B-Tight bekam Silber und Queensberry-Sängerin Ronja Hilbig holte sich Bronze. Vorjahressieger Florian Hambüchen verpatzte seinen Sprung und kam nicht auf das Treppchen.