Neues Album "Prism": Katy Perry zwischen Trennungsschmerz und guter Laune

von Portrait von Lisa Siewert Lisa Siewert
Veröffentlicht am 18. Oktober 2013

Katy Perry: Von der trällernden Pfarrerstochter zur Musikikone. Die Sängerin macht auf ihrem heute veröffentlichten Album „Prism“ ordentlich „Roar“ und zeigt, wer die Königin der Popmusik-Katzen ist. Neben den üblichen süßen Ohrwurmverdächtigen, die nach Sonne und Cocktails klingen, öffnet sich Perry aber auch auf eine neue Weise. Auf „Prism“ hat sie auch ihre Trennung von Ex-Mann Russel Brand verarbeitet.

Katy Perry steht vor allem für Songs, die gute Laune machen und zum Feiern animieren. Am Wochenende hört man in den meisten Clubs mindestens einmal Perrys Musik. Doch auf ihrem vierten Album „Prism“ wird sie emotionaler. Hatte sie auch schon auf vorherigen Alben mal ruhige Töne angeschlagen, klingen diese nun doch wesentlich authentischer. Trauriger Grund: Vor der Produktion des Albums scheiterte Perrys Ehe mit dem Comedian Russell Brand. Während die erste Single-Auskopplung „Roar“ noch selbstbewusst und energiegeladen daherkommt, leckt sich Perry in einigen Stücken ihre Wunden.

Cause I am a champion and you're gonna hear me roar

Neues Album "Prism": Katy Perry zwischen Trennungsschmerz und guter Laune

In der zweiten Single-Auskopplung „Unconditionally“  besingt sie die bedingungslose Liebe, die sie bereit ist zu geben. Ein wenig klingt es nach einer unerfüllten Bitte nach der gleichen Gegenleistung.

I will love you unconditionally (….) will you do the same?

In “Love Me” wird Perry noch ehrlicher, ohne dabei in Kitsch abzudriften. Vielmehr klingen ihre Lyrics nach den traurigen Geständnissen und Ängsten, die auch ganz normale Menschen bei Liebeskummer erleben.

I lost myself in fear of losing you I wish I didn't do but I did I lost my own, my own identity

Besonders schmerzhaft, aber auch hoffnungsvoll wird es mit “By the Grace of God”:

We were living on a fault line and I felt the fault was all mine couldn´t take it anymore (…) Oh, I can finally see myself again

Wer jedoch die Party-Musik von Katy Perry schätzt, wird auf “Prism” ebenfalls nicht enttäuscht. Mit „International Smile“ liefert sie den passenden Soundtrack zum Mädelsabend und „Dark House“ ft. Juicy J. bietet einen gelungenen Spagat zwischen Pop und Black-Music.

That girl's a trip, a one way ticket takes you miles high, so high, 'cause she's got that one international smile

Gesanglich liefert Katy Perry hohes Niveau ab. Ihre Stimme hat eine enorme Bandbreite und kann sowohl leise als auch laut. Wünschenswert für die Zukunft wäre, dass Perry noch mehr aus diesem Potential rausholt. Das Limit ist sicher noch nicht erreicht.

Sollte man sich Katy Perrys Werk kaufen? Eines steht fest: Es gab keine Revolution, Perry ist nach wie vor Perry. Jedoch mit mehr Lebenserfahrungen, daher reifer und tiefgründiger. Neben der oberflächlichen Pop-Musik, welche nach wie vor ihre Vorzüge behält, bietet sie auch Songs zum Nachdenken und mitfühlen. „Prism“ ist vielleicht ihr bisher vielfältigstes Album und nicht nur für eingeschworene Perry-Fans hörenswert.