CD Kritik: Wie sich das US-Trio Foster The People mit "Supermodel" verändert hat!

von Portrait von Lina Wemhöner Lina Wemhöner
Veröffentlicht am 14. März 2014

2010 begann die Erfolgsgeschichte des US-Trios Foster The People: Als die Jungs Anfang des Jahres 2010 ihren Song „Pumped Up Kicks“ auf ihre Website stellten, hatte noch niemand mit dem Gedanken gespielt, dass das Elektro-Indie-Stück ihnen schon bald einen Plattendeal mit einem der größten Labels der Welt einbringen würde. In Windeseile wurde der Song über Blogs und soziale Netzwerke geteilt, die Band gewann eine riesige Fangemeinde.2011 folgte das Debütalbum „Torches“, mit dem die Band um Sänger Mark Foster auf Welttournee ging. Nach einer längeren kreativen Auszeit sind Foster The People nun endlich wieder da: „Supermodel“ (VÖ: 14.03.2014) heißt das neueste Werk des Trios. Die neuen Songs entstanden in verschiedenen Locations weltweit – von Marokko ging es nach Malibu, über Los Angeles bis nach London, wo das Album seinen Abschluss fand. Frontmann Foster erinnert sich gut an die Arbeit und die entspannte Atmosphäre bei der Entwicklung des neuesten Projekts:

„Wir hatten keine Regeln festgelegt. Wir schrieben einfach so viel, wie wir in sieben Tagen eben schaffen konnten. […] Und dieses Gefühl der Reise- und Entdeckerlust brachte uns auf die musikalische Identität, die das Album nun ausmacht.“

Eben diese „musikalische Identität“ ist auf „Supermodel“ deutlich wahrzunehmen. Entspannt, stimmig und gut gelaunt wirkt die Bandatmosphäre. Neben alten, gewohnten Klängen, ist aber auch schnell die Entwicklung der drei Kalifornier zu hören. Das Album bewegt sich zwischen 80er-Jahre-Klängen, zeitgemäßen Pop-Rhythmen und dem klassischen Indie-Sound. Bereits der Opener „Are You What You Want To Be?“ lässt neue Töne und vor allem sehr philosophische Textzeilen erklingen – dennoch ein herrlicher Gute-Laune-Song. Nicht minder nachdenklich geht es mit „Ask Yourself“ weiter:

„Is this the life you’ve been waiting for / o rare you hoping that you’ll be where you want with a little more?“

CD Kritik: Wie sich das US-Trio Foster The People mit "Supermodel" verändert hat!

Die Single-Auskopplung “Coming Of Age” beamt den Zuhörer prompt zurück in die 80er Jahre, gibt aber durch den mehrstimmigen Gesang und die Gitarrenklänge ein rundes Gesamtpaket ab. „Nevermind“ hat uns als Folgesong ruhigere Klänge zu bieten. Nach dem kleinen 30-sekündigen A-cappella-Intermezzo „The Angelic Welcome Of Mr. Jones“, geht es mit dem Dacefloor-Hit „Best Friends“ weiter. Wer hier nicht auf die Tanzfläche stürmt, ist selber schuld! In „A Beginner’s Guide To Destroying The Moon“ zeigt sich die besondere Stimme von Sänger Foster, sein enormer Falsettgesang lässt den Song in unglaubliche Höhen stürmen. Unbeschwert und leicht melancholisch geht es dann mit „Goats In Trees“ weiter: Über weite Strecken werden hier ausschließlich akustische Instrumente eingesetzt, die den Song für einen lauen Sommerabend passend machen. Das große Finale setzt anschließend mit dem Electro-Song „The Truth“ ein und geht über in die sehr melodische Studio-Nummer „Fire Escape“.

Alles in allem kann man von einem sehr gelungenen Album sprechen. Auch wenn es die Jungs von Foster The People nach ihrer Glanzleistung mit „Pumped Up Kicks“ schwer gemacht haben und die Messlatte weit oben befestigt haben, können sie mit ihrem zweiten Album „Supermodel“ durchaus an ihren Erfolg anschließen – und sogar mit einer großen musikalischen Entwicklung dienen. Ein schönes Album, das für jeden Geschmack etwas bereithält!

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