Designpreis für Handschiene unter fünf Euro

von Portrait von Sarah Brender Sarah Brender
Veröffentlicht am 26. September 2014

Gerade in ärmeren Ländern ist es immer wieder Thema: Die medizinische Versorgung muss mit möglichst geringen Mitteln so umfassend wie möglich gewährleistet werden. Deshalb ist es besonders wichtig, dass entsprechend preisgünstig herzustellendes medizinisches Material entwickelt wird. In armen Ländern kommen orthopädische Hilfsmittel kaum zum Einsatz: sie sind nicht verfügbar oder für den Großteil der Bevölkerung zu teuer. Das birgt Gefahren, denn mangelhafte Versorgung, zum Beispiel von verletzten Körperteilen, kann zu Amputationen führen, wenn sich durch mangelnde Hygiene Infektionen entwickeln.

Marina Scheinberg ist eine Absolventin der Fachhochschule Köln. Sie hat sie eine verhältnismäßig günstig herzustellende orthopädische Handschiene entwickelt, die gerade für die massenhafte Patientenversorgung in Entwicklungsländern, Krisen- und Katastrophengebieten gedacht ist. Durch die einfache und kostengünstige Herstellung liegt der Stückpreis der Notfallorthese unter fünf Euro. Sie hat nun in der Kategorie Nachwuchs den Designpreis der  Bundesrepublik Deutschland 2014 gewonnen.

„Die Funktionsfähigkeit der Handschiene wurde bereits in Testversuche mit Probanden belegt und von Fachleuten bestätigt, darunter Orthopädietechniker der Johanniter Unfall-Hilfe e.V. und weitere führende Hersteller von orthopädischen Produkten. Ihre therapeutische Wirkung ist mit Preisoberklasse-Orthesen vergleichbar“,

sagt Marina Scheinberg.

Preiswerte und gleichzeitig gute Lösungen für medizinische Versorgungsprobleme in Entwicklungsländern und Katastrophengebieten zu schaffen, ist eine tolle Sache - Glückwunsch zum Designpreis!

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