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Der Kampf gegen den Plastikmüll - EU-Parlament will Plastikverbot einführen

von Portrait von Arzu A. Kayvani Arzu A. Kayvani
Veröffentlicht am 24. Oktober 2018

Dass wir zu viel Müll, insbesondere Plastikmüll produzieren, sollte uns nicht neu sein. 400.000 Tonnen werden allein in Europa pro jahr produziert. Wir verschmutzen unsere Umwelt mit Plastik und unsere Meere sind voll davon. Die Strände unbewohnter Inseln versinken in Müll, die Bilder sehen wir jeden Tag. Nun haben Forscher aus Österreich erstmals Mikroplastik in Stuhlproben von Menschen nachgewiesen, und zwar bei allen (!) Teilnehmern der Studie. Wie die Zeit gestern berichtete, waren die Probanten im Alter zwischen 33 und 65 Jahre alt, lebten auf verschiedenen Kontinenten, kannten sich nicht und mussten eine Woche lang ein Ernährungstagebuch führen, um anschließend Stuhproben abzugeben. Sie alle nahmen in jener Woche in Plastik verpackte Lebensmittel zu sich.  

Ein Umdenken im Umgang mit Plastik ist damit dringend geboten! Das sah nun auch das EU-Parlament so und hat nach seiner gestrigen Diskussion über ein Plastikverbot zugestimmt, Wegwerfprodukte wie Trinkhalme oder Einweggeschirr zu verbieten. Es gibt bereits jetzt zahlreiche Alternativen zu den Einwegprodukten, so dass gerade diese ab 2021 nach der geplante Neuregelung  ganz aus der EU verbannt werden sollen.

Wir müssen JETZT umdenken und handeln, bevor es zu spät ist. Und zwar wir alle! Jeder einzelne von uns muss ganz bewusst einkaufen, sich für Alternativen zu Plastik und Einwegartikeln entscheiden und Plastikmüll weitgehend vermeiden. Doch gerade Wirtschaft und Politik sind auch gefragt. Die Industrie muss weniger Plastik produzieren und statt dessen mehr recyceln. 

"Wenn die Industrie nicht endlich verstehtm dass sie Kontakt mit den Recyclern aufnehmen muss, wie man denn ein produkt entwickelt, was man nachher auch wieder auseinandernehmen kann - wenn dieses Bewusstsein nicht langsam aber sicher Platz greift, werden wir die Recycling-Ziele nicht erreichen", so der CDU-Europaabgeordnete Karl-Heinz Florenz im DLF.