Der Würfel ist gefallen: Erste Version der neuen Android Konsole Ouya erschienen

von Portrait von Daniel Tuttaß Daniel Tuttaß
Veröffentlicht am 11. Juni 2013

Im Windschatten der großen Ankündigungen der nächsten Konsolengeneration mit Xbox One und Playstation 4 wurden die ersten Versionen einer etwas anderen Next-Gen Konsole ausgeliefert. Zwar soll die zu großen Teilen mit Kickstarter Einnahmen finanzierte Konsole Ouya offiziell erst am 25. Juni erscheinen, doch Vorbesteller und Backer, die den Entwicklungsprozess auf Kickstarter.com mit Spenden unterstützten, kommen schon jetzt in den Genuss der Konsole. Die Ouya, die von Fachleuten auch als möglicher neuer 'König der Indie-Konsolen' gehandelt wird, legt allerdings kaum Wert auf eine atemberaubende Grafik oder rasante Technik. Wer sich also eine günstige Alternative zu PS 4 oder Xbox One erhofft, wird von der Ouya enttäuscht, denn ihr Alleinstellungsmerkmal ist ein gänzlich anderes.

Für grade Mal 120 Euro ist der kleine Würfel mit dem großen Controller zurzeit auf Amazon erhältlich, geliefert wird allerdings erst am Erscheinungstag. Auf den ersten Blick mag es ein wenig verstörend wirken, dass die eigentliche Konsole kleiner ist als der dazugehörige Controller und man wird sich fragen, wie man denn in dieses kleine Würfelchen die Spiele einlegen soll. Und da ist schon der erste Kniff: Denn auf der Ouya wird es Spiele nur in digitaler Form geben und nicht etwa wie gewohnt auf einer Disk. Allerdings ist dafür jedes Spiel für eine begrenzte Zeit im Shop frei zugänglich bis man es kaufen muss, quasi wie bei einer Demo. Aber derjenige, welcher denkt, dass dort dann die neusten Titel angetestet werden können, irrt, denn auf der Ouya werden aktuelle Titel wie "Metro: Last Light" oder "Bioshock: Infinite" nicht erscheinen. Die Konsole richtet sich an Spieler, die gerne mal ein paar unkomplizierte schnelle Multiplayer Runden mit Freunden vor dem Fernseher spielen wollen. Auf dem Würfel werden nämlich größtenteils nur technisch einfache Games und andere Android basierte Titel laufen.

Der Würfel ist gefallen: Erste Version der neuen Android Konsole Ouya erschienen

Denn mit gerade mal einem 1 GB RAM Arbeitsspeicher und einem Quad-Core Prozessor und GeForce GPU von Nvidia ist die Ouya technisch leider grade mal auf dem Stand eines aktuellen Tablet-PCs. Nichts desto trotz werden 1080p unterstützt und die damit HD-Auflösungen auf dem entsprechenden Fernseher möglich machen. Da sie aber auf dem Android Betriebssystem basiert ist es durch den Open Source Zugriff für professionelle oder auch private Entwickler möglich aus den eingeschränkten technischen Grundlagen einiges rauszuholen. Doch die Ouya will keine reine Gaming Konsole sein, sondern kann auch mit einem großen Angebot von Apps aufwarten. Nach aktuellem Stand sollen innerhalb der ersten Monate bis zu 650 Spiele und Apps erscheinen, die sich preislich an denen des Play Stores orientieren werden.

Die Apps sind es schließlich auch die den Kauf der Ouya rechtfertigen. Was durch den einfachen Zugang von Android an Apps alles möglich ist, weiß jeder der schon mal mit seinem Handy oder Tablet den Play Store durchstöbert hat. Die Möglichkeit ihre Apps auf die Konsole zu bringen bietet den Entwicklern viel Raum für neue Ideen und Umsetzungen beliebter Klassiker. Für die Spieler mag die Umsetzung der umstrittenen Emulator Apps interessant sein und für Streaming Fans vielleicht eher die Livestream Apps wie zum Beispiel Twitch.tv. In jedem Fall wird für jeden Käufer die Möglichkeit bestehen sich seine Konsole an sein Nutzerverhalten anzupassen. Wer also darüber hinwegsehen kann, dass er nicht die grandioseste Grafikpracht und beste Bewegungssteuerung hat, wird mit den bereits erschienenen und noch kommenden Apps in der Ouya für kleines Geld den erhofften Zauberwürfel für viele spaßige Stunden finden.