The Road to the Oscars - Die wichtigsten Filme der „Award-Season“ in Hollywood

von Portrait von Stella Thiele Stella Thiele
Veröffentlicht am 19. Dezember 2014

In Hollywood hat die „Award-Season“ begonnen. Am Montag wurden die Nominierungen für die Golden Globe Awards bekannt gegeben. Auch für den Critics' Choice  und andere Awards stehen die Anwärter schon fest. Die Nominierten für diese Auszeichnungen, die zu Beginn des nächsten Jahres verliehen werden, gelten häufig als heiße Favoriten für die kommenden Oscars.

Mit besonderer Aufmerksamkeit wird in jedem Jahr die Verleihung des Golden Globes verfolgt, der mit seinen Nominierungen als der heißeste Vorbote für die kommende Verleihung des Academy Awards gilt und am 11. Januar 2015 verliehen wird. 

In jedem Fall ist die „Award-Season“ in Hollywood in dieser Woche mit der Bekanntgabe der Nominierten für Golden Globe und Critics' Choice Award in die heiße Phase gestartet. Als leidenschaftliche Kinogängerin treibt es mich in dieser kalten Jahreszeit immer wieder in die warmen Kinosäle und die Anwärter auf Golden Globe und Co. sind für mich immer wieder echte Perlen der Filmkunst. Grund genug also, die Nominierten einmal genauer unter die Lupe zu nehmen.

 

Birdman oder die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit

Einer der heißesten Kandidaten für einen Oscar ist Michael Keaton. In „Birdman“ spielt er einen gefallenen Superhelden-Darsteller, der versucht durch eine Broadway-Inszenierung wiederAufmerksamkeit zu erregen. Besonders bemerkenswert ist, dass Keaton 1989 in Tim Burtons Verfilmung selber einmal ein gefeierter „Batman“-Darsteller war. Beste Voraussetzungen also für seine Rolle in „Birdman“, die ihm fast wie auf den Leib geschneidert ist. Für seine Darbietung ist Michael Keaton bereits für den Golden Globe, den Critics' Choice Award, den Independet Spirit Award, sowie für den Screen Actors Guild Award (SAG)  nominiert. Bei den Gotham Independent Awards hat er die Auszeichnung als „Bester Hauptdarsteller“ bereits eingesackte und Keaton gilt als einer der heißesten Anwärter für die kommende Oscarverleihung. Allerdings ist er bei seiner Oscar-Nominierung in der Rolle des „Batman“ damals leer ausgegangen und noch ist er nicht nominiert.

Für dieselben vier Auszeichnungen wie Keaton sind außerdem Emma Stone als beste Nebendarstellerin und Edward Norton als bester Nebendarsteller, sowie Regisseur Alejandro González Inárritu nominiert. Insgesamt bringen es Darsteller und Crew auf unzählige Award-Nominierungen: sieben Mal für den Golden Globe, 13 Nominierungen für den Critics Choice Award, für den Indipendet Spirit Award in sechs verschiedenen Kategorien, sowie vier Nominierungen für den SAG.

In Deutschland läuft der Film am 29. Januar 2015 an – und bei so vielen Nominierungen, lohnt sich der Gang ins Kino mit Sicherheit.

 

Boyhood

Boyhood ist eines der ehrgeizigsten Filmprojekte der letzten Jahrzehnte. Erzählt wird die Geschichte eines geschiedenen Paares, das versucht die gemeinsamen Kinder dennoch gemeinsam zu erziehen. Im Zentrum der Handlung steht der heranwachsende Mason. Der Zuschauer folgt ihm durch die gesamte Schulzeit, also von seinem sechsen bis zu seinem 18. Lebensjahr. Um dieses Projekt möglichst authentisch rüberzubringen wurde mit den Dreharbeiten bereits 2002 begonnen. In den letzten zwölf Jahren trafen sich Crew und Schauspieler immer wieder, um weiter an dem Film zu arbeiten. Dabei entstand ein bemerkenswertes Panorama mit einmaligen Bildern über das Heranwachsen eines Scheidungskindes.

Selten hat sich ein Film so viel Zeit gelassen, um eine Geschichte derart authentisch zu erzäjlen. Mit der Handlung verändert sich nicht nur der Charakter, sondern auch das Aussehen der Darsteller kontinuierlich. Kein Wunder, dass dieses Filmprojekt als Oscar-Favorit gilt.

Regisseur Richard Linklater ist für seine Arbeit an "Boyhood" mit Nominierungen für den Independent Spirit Award, den Golden Globe und den Critics' Choice Award belohnt worden. Auch die Nebendarsteller Ethan Hawk und Patricia Arquette wurden als Anwärter für alle drei Auszeichnungen nominiert und konnten außerdem die Jury des SAG überzeugen. Hauptdarsteller Ellar Coltrane, dem wir in „Boyhood“ beim Aufwachsen zusehen dürfen, wurde für seine Leistung für den Critics' Choice Award nominiert. Insgesamt schafft es „Boyhood“ mittlerweile auf 15 Nominierungen für die derzeit laufenden vier wichtigsten Auszeichnungen.

In Deutschland lief der Film bereits im August in den Kinos. Wer das versäumt hat kann hoffen, denn als Oscaranwärter stehen die Chancen, dass er nochmal in die Kinos kommt, relativ hoch. Außerdem ist der Film seit dem 6.11. bereits auf DVD und BlueRay erhältlich.

 

Die Entdeckung der Unendlichkeit

Dieses Biopic basiert auf Jane Hawkings Memoiren „Die Liebe hat elf Dimensionen“. Es erzählt die Geschcihte des jungen Stephen Hawking, der als 21-jähriger Student mit einer tödlichen Krankheit diagnostiziert wird. Die Liebe zu seiner Kommilitonin Jane Wilde gibt ihm neuen Lebensmut. Er beginnt gegen die Krankheit zu kämpfen und wird bald als Einsteins legitimer Nachfolger gefeiert. „Die Entdeckung der Unendlichkeit“ erzählt eine wahre und dramatische Geschichte über Leben, Liebe und Vergänglichkeit, die durch einen fantastischen Cast getragen wird.

Eddie Redmayne und Felicety Jones sind immerhin nicht ohne Grund jeweils für den Independent Spirit Award, den Golden Globe und den Critics' Choice Award als beste Hauptdarsteller nominiert worden. Ihre Performance konnte offenbar auf ganzer Bandbreite überzeugen. Ebenso wie der Film selber, der ebenfalls bei allen drei Awards als „Bester Film“ ins Rennen geht. Ob es für eine Oscarnominierung reicht, bleibt spannend. Immerhin wurde Eddie Redmayne für die Darstellung des Stephen Hawking bei den Hollywood Film Awards bereits mit dem „Hollywood Breakout Performance Actor Award“ ausgezeichnet.

Auf den Leinwänden der deutschen Kinos läuft „Die Entdeckung der Unendlichkeit“ ab dem 25.12.2014 und wie bei allen Filmen, die für Golden Globe und Co. nominiert sind, ist das Geld für den Kinobesuch auch hier sicher gut investiert.

 

Gone Girl - Das perfekte Opfer

„Gone Girl” scheint nicht nur für Fans von David Fincher überzeugt zu haben. Seit dem Start im September strömten Millionen in die Kinosäle, um den packenden Thriller nach der Romanvorlage von Gillian Flynn zu sehen. Ben Affleck spielt darin einen Ehemann, der beschuldigt wird für das Verschwinden seine Frau verantwortlich zu sein. Das „Gone Girl“ wird von Rosamund Pike gespielt, die definitiv die größte Gewinnerin das Film-Projekts ist. Nominierungen als „Beste Hauptdarstellerin“ für Golden Globe, Critics' Choice Award und SAG hat ihr die Darstellung der Amy Dunne bereits eingebracht.

Doch nicht nur die Schauspielerin allein konnte Überzeugen. Gleich in sechs Kategorien ist „Gone Girl“ für den Critics' Choice Award nominiert. Unter anderem in den Kategorien „Bester Regisseur“ und „Bestes Drehbuch“, die beide auch für einen Golden Globe nominiert sind. Mit dem „Hollywood Film Award“ wurde „Gone Girl“ im Übrigen bereits am 14. November als bester Film 2014 ausgezeichnet. Wenn das mal nicht ein gutes Zeichen für mögliche Oscar-Nominierungen ist.

In Deutschland läuft der Film bereits seit dem 2.10.2014 in den Kinos, wer ihn bisher nicht gesehen hat, der freut sich vielleicht über die DVD, die am 27.2.2015 erscheinen soll.

 

Grand Budapest Hotel

Ob Hauptdarsteller, Drehbuch, Regie, Kamera, bester Film, beste Comedy – bei den Critics' Choice Awards gibt es kaum eine Kategorie, in der Wes Andersons Film „Grand Budapest Hotel“ nicht Nominiert wurde. Hauptdarsteller Ralph Finnes, Regisseur Wes Anderson, das Drehbuch und der Film an sich wurden außerdem für den Golden Globe vorgeschlagen. Der gesamte Cast des Films wurde außerdem für den SAG nominiert und kann am 25. Januar 2015 auch auf diese Auszeichnung hoffen.

Wie Kenner wissen, überzeugen die Filme von Wes Anderson vor allem durch die detailreiche Aufmachung, die außergewöhnlichen Kameraperspektiven, die unterhaltsamen Stories und die künstlerische Gestaltung der gesamten Sets. Das hat Designerin Melina Canonero beispielsweise schon zu der Auszeichnung als "Hollwood Costume Designer Award" eingebracht. Mit „Grand Budapest Hotel“ ist dem Regiseur und Drehbuchautor außerdem eine ausgewogene Mischung aus Comedy, Krimi und Drama gelungen.

Erzählt wird die Geschichte des legendären Concierges Gustav H, der zwischen den Weltkriegen das berühmte „Grand Budapest Hotel“ leitete, aus Sicht des Lobby-Jungen Zero, der zu seinen treusten Freunden wurde. Der Plot mit viel Witz und Charme dreht sich um den Diebstahl und die Wiederbeschaffung des unbezahlbaren Renaissance-Gemäldes "junge mit Apfel", mit dem Gustav H. von einem treuen Hotelgast beauftragt wird.

„Grand Budapest Hotel“ lief bereits im März bei uns in den Kinos, die DVD und BlueRay ist seit September erhältlich. Wer einen unterhaltsamen Film mit Anspruch, wunderschönen Bildern und Liebe zum Detail sehen möchte, dem sei dieser Wes Anderson Streifen wärmsten ans Herz gelegt.

 

Into the Woods

Ein Liebling bei den Kritikern. In fünf verschiedenen Kategorien wurde das Märchen-Spektakel „Into The Woods“ von Disney für den Critics' Choice Award nominiert. Unter anderem für „Best Costume Design“ und „Best Hair & Makeup“. Das klingt vielleicht nicht allzu spektakulär, aber einmal ganz davon abgesehen, dass der Film bei den Golden Globes auf der Anwärterliste als „Bestes Musical & Comedy“ zu finden ist, machen Kostüm und Makeup einen sehr großen Teil der Stimmung eines Filmes aus.

Der Trailer verspricht in jedem Fall ein wahrhaftes Kino-Erlebnis, in dem uns die unterschieldichsten Märchenfiguren begegnen. Die Handlung des Films, ist ganz in der Märchentradition gehalten. Ein Bäcker und seine Frau werden mit einem Fluch belegt, den es durch die Erfüllung unterschiedlicher Aufgaben zu brechen gilt. Bei diesem Versuch begegnen sie Märchenfiguren wie Cinderella, Rotkäppchen und ihrem Wolf, Rapunzel und dem einen oder andere Prinzen.

Natürlich wurde der Fluch von der übermächtigen, alle Märchen beherrschenden bösen Hexe ausgesprochen. Gespielt von Meryl Streep, die für diese Rolle gleich mehrere Nominierungen einheimsen konnte. Sie gilt als Anwärterin für einen Golden Globe, einen Critics' Choice Award, sowie einen SAG jeweils in der Kategorie als „Beste Nebendarstellerin“. Auch der Rest des Casts kann sich sehen lassen. Hollywoodlieblinge wie Chris Pine, Anna Kendrick, Johnny Depp und Emily Blunt schlüpfen in die Rollen der Märchenfiguren. Für diese Auswahl wurde der Cast mit Nominierungen für Golden Globe und Critics' Choice Award belohnt. Emily Blunt konnte die Journalisten in der Jury des Golden Globe im Übrigen genauso überzeugen wie Meryl Streep und wurde als „Beste Hauptdarstellerin in Musical & Comedy“ nominiert.

Zu sehen ist das Disney-Abendheuer in Deutschland ab dem 19. Februar 2015.

 

Nightcrawler

Die Transformation, die Jake Gyllenhaal in "Nightcrawler" hinlegt, kann sich sehen lassen. Er spielt einen recht unsympathischen Arbeitslosen, der schließlich als Unfallfotograf Karriere macht. Für seinen Erfolg rückt er Opfer ins rechte Licht und geht sogar über Leichen. Eindrücklich entführt der Film in eine mediale Welt, die menschliche Abgründe in brutaler Klarheit darstellt und zeigt, wozu der Durst nach Erfolg und Anerkennung treiben kann.

Für die beerindruckende Performance als Louis Bloom wurde der Hauptdarsteller Jake Gyllenhaal, zu recht für den SAG, den Independent Spirit Award, den Golden Globe und den Critics' Choice Award nominiert. Auch das Drehbuch konnte die Jury des Spirits und des Critics' Choice überzeugen. Insgesamt schafft es "Nightcrawler" auf 10 Nominierungen für die vier verschiedenen Auszeichnungen – und Jake Gyllenhaal gilt ganz sicher als ein heißer Anwärter für eine Oscarnominierung.

In Deutschland läuft „Nightcrawler“ bereits seit dem 13. November 2014. Wer den Film bisher verpasst hat: Ab ins Kino, der packende Thriller ist wirklich sehenswert.

 

Selma

“Selma” ist ein Film, der scheinbar genau den Zahn der Zeit trifft. Im Mittelpunkt steht der amerikanische Präseident Lyndon B. Johnson, der nach der Ermordung John F. Kennedys dessen Nachfolge antritt. Gemeinsam mit dem schwarzen Bürgerrechtler Martin Luther King trieb er die Gleichberechtigung in Amerika ein ganzes Stück voran. In Zeiten, in denen Hashtags wie #BlackLivesMatter die US-amerikanischen Twitterkanäle beherrschen, scheint der Film genau zur richtigen Zeit in die Kinos zu kommen. Am 25.12. nämlich feiert er in Amerika Permiere.

Den Titel hat der Politthriller der Stadt Selma in Alabama zu verdanken. Von hier aus führte Martin Luther King 1965 drei Protestmärsche nach Montgomery an, die für die Aufnahme schwarzer US-Bürger in die Wählerlisten käpften. Die ersten beiden Märsche wurden schon kurz nach der Stadtgrenze von Selma brutal von der Polizei niedergeknüppelt. Diese heiße Zeit des Protestes und des Umbruchs wird im Film auf packende Weise aufgearbeitet und dient, bei den momentanten Entwicklungen in den USA, wohl auch als lebhafte Erinnerung an eine Zeit, in der hart für die Gleichheit aller Amerikaner gekämpft wurde.

Vier Golden Globes, fünf Critics' Choice Awrads und fünf Independet Spirit Awards könnte “Selma” in diesem Jahr deshalb auch einsacken. Das macht neben dem männlichen Hauptdarsteller David Oyelowo, vor allem die Regisseurin Ava Duvernay, sowie das Gesamtkunstwerk des Filmes zu heißen Oscaranwärtern. Ava DuVernay ist, ganz am Rande bemerkt, im Übrigen die erste schwarze Regisseurin, die in der über 70-jährigen Geschichte für einen Golden Globe nominiert wurde. Alleine damit hat sie bereits einen Meilenstein gelegt.

Auch in den deutschen Kinosälen wird „Selma“ mit Spannung erwartet. Allerdings müssen Wir uns noch bis zum 19. Februar 2014 gedulden, dann startet der Film mit dem politisch so aktuellen Thema endlich auch bei uns.

 

St. Vincent

Der griesgrämige Rentner Vincent, der einen exzessiven Hang zu Alkohol und Glückspiel hat, soll nach der Schule auf den 12-jährigen Sohn seiner neuen Nachbarin aufpassen. Vincent lässt sich davon jedoch nicht von seiner täglichen Routine abbringen und nimmt Oliver kurzerhand mit auf seine Tour. Gemeinsam besuchen sie die Rennbahn, den Stripclub und die Kneipe nebenan. Zwischen den Beiden entwickelt sich eine ganze besondere Freundschaft und Oliver beginnt in Vincent etwas zu sehen, was kein anderer mehr in dem alten Griesgram sehen kann: Einen missverstandenen Mann mit großem Herz.

„St. Vincent“ ist eine Komödie, die zwar mit Klischees spielt, diese aber nicht, wie so oft in Hollywood, zu sehr überspitzt. Das hat der Film vor allem den genialen Darstellern zu verdanken. Bill Murry, der dem Rentner Vincent Leben einhaucht, und Mellissa McCarthy, die die besorgte Mutter spielt, sind nicht ganz zu Unrecht jeweils für einen Critics' Choice Awrad als Betse Hauptdarsteller in einer Komödie nominiert. Auch der Jungschauspieler Jaeden Lieberher wurde für einen Critics' Choice Awards nominiert. Bill Murry hat außerdem die Chance auf einen Golden Globe, für den außerdem der ganze Film nominiert ist – und Naomi Watts, die die schwangere Stripperin Daka spielt, konnte die Jury der SAGs als „Beste Nebendarstellerin“ überzeugen.

Ab dem 8. Januar 2015 kann man sich in Deutschland mit Hilfe der witzigen Komödie die Lachmuskeln ein bisschen trainieren, bis dahin könnt Ihr euch ja von dem Trailer überzeugen lassen.

 

The Imitation Game - Ein streng geheimes Leben

Enigma ist eine Maschine, die während des zweiten Weltkriegs von den Deutschen eingesetzt wurde um Funksprüche zu verschlüsseln. Wer Enigma knackt, hat den Schlüssel für den Sieg in der Hand. Im britischen Bletchley Park arbeiten Forscher unter Hochdruck daran, den Code zu knacken. Unter ihnen auch der hochintelligente Mathematiker Alan Turing. Seine Vision ist eine Maschine, die in der Lage ist Enigma die Stirn zu bieten. „Was ist, wenn nur eine Maschine in der Lage ist, eine andere Maschine zu besiegen?“, lautet seine These.

„The Imitation Game“ erzählt Turings Geschichte, die noch lange nach dem Ende des zweiten Weltkriegs strengster Geheimhaltung unterlag. Regisseur Morten Tyldum ist dabei ein Film gelungen, der ganz ohne übertriebene Dramatik und die Ausschlachtung der Sensationsgier auskommt und hat einen packenden Film erschaffen, der den Zuschauer von Anfang bis Ende fesselt. Tragik, Humor, Spannung, Liebe, Verrat – „The Imitation Game“ hat alles, was ein guter Film braucht, und vielleicht sogar ein bisschen mehr.

Tyldum wurde für sein Werk bereits mit dem „Hollywood Directors Award“ ausgezeichnet. Bei der Verleihung am 14. November war „The Imitation Game“ ein wahre Abräumer des Abends. Benedict Cumberbatch erhielt die Auszeichnung als bester Hauptdarsteller, Kira Knightley wurde mit dem „Hollywood Supporting Actress Award“ ausgezeichnet und auch die Filmmusik konnte die Jury überzeugen.

Ob der Film auch von den 14 anderen Awards, für die er mittlerweile nominiert ist, einen mit nach Hause nehmen kann, bleibt abzuwarten. Genau wie der Film selber, können die britischen Schauspieler Benedict Cumberbatch und Kira Knightley sicher auf eine Oscarnominierung hoffen. Sie sind jeweils für einen Golden Globe, den Critics' Choice Award und für einen SAG nominiert.

Der packende Thriller läuft am 22. Januar 2015 in den deutschen Kinos an und ist wirklich wärmstens zu Empfehlen. Ein Kinobesuch lohnt sich!

 

Whiplash

Andrew ist ein vielversprechender junger Drummer. Er besucht eine Musikschule in Manhattan und hat wirklich große Ziele. Angetrieben wird er vorm Schatten seines Vaters, der als Musiker den Sprung aus der Mittelmäßigkeit nie heraus schaffte. Um nicht genauso zu Enden, übt Andrew bis ihm die Finger bluten. Sein Ehrgeiz wird belohnt, als er vom Leiter, dem brutalen Musiklehrer Terence Fletcher, eingeladen wird ein Teil der Schulband zu werden. Unter dem Antrieb von Fletcher, der vor nichts Halt macht, um das Potential seiner Schüler zu entfalten, prügelt sich Andrew durch den Drill des knallharten Schulbandleiters.

J.K. Simmons, der dem brutalen Bandleiter Leben eingehaucht hat, ist für diese Performance als bester Nebendarsteller für den Golden Globe, den SAG, den Critics' Choice Award und den Independet Spirti Award nominiert – auch er gilt wohl als heißer Oscaranwärter. Neben Nominierungen als Bester Film für den Spirit, und den Critics' Choice Award konnte Regisseur und Drehbuchautor Damien Cazelle die Jury dieser beiden Auszeichnungen auch als „Bester Regisseur“ (Spirit) und „Bestes Original Drehbuch“ (Critics Choice) überzeugen.

„Whiplash“ (auf Deutsch übersetzt heißt das im Übrigen Peitschenhieb) kommt am 19. Februar 2015 in die deutschen Kinosäle.