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Großbritannien verlässt die Europäische Union

von Portrait von Deborah Helfrich Deborah Helfrich
Veröffentlicht am 24. Juni 2016

Was viele befürchtet haben ist laut der letzten Hochrechnung wohl bittere Wirklichkeit. Der Brexit – der Austritt Großbritanniens aus der EU wurde mit 51,9 Prozent von den Wählern befürwortet. SPD-Parteivorsitzender Sigmar Gabriel twitterte »Damn! Ein schlechter Tag für Europa. #EUref«.

Folgen für die Währungen
 

Schon jetzt bekommt Großbritannien die Folgen für den Austritt zu spüren. Der Wechselkurs für das Pfund Sterling ist von 1,50 auf 1,33 Dollar eingebrochen. Somit liegt das Minus bei mehr als elf Prozent. Für die Währung ist es das größte Tief seit über 40 Jahren. Auch der Euro ist mit vier Prozent auf 1,0914 Dollar eingebrochen.

Möglicher Rücktritt von Cameron
 

Vom britischen Premierminister David Cameron wird nach der Wahlpleite ein Rücktritt erwartet. Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im EU-Parlament, Elmar Brok (CDU), gibt Cameron sogar eine Mitschuld am Brexit: »Wenn David Cameron zehn Jahre erklärt, wie schlecht Europa ist, kann er nicht in sechs Wochen erklären, warum man drinbleiben muss. Das ist eine Glaubwürdigkeitslücke«. Nigel Farage, Chef der Anti-EU Partei Ukip, drängt ebenfalls auf einen Rücktritt des Premierministers.

Wie geht es weiter
 

Der Chef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, warnt davor, dass Großbritannien in eine Rezession abrutschen könnte. Er spricht von einer »Katastrophe für alle Europäer«. Weltweit sind die Börsen in Aufruhr. Der Austritt Großbritanniens aus der EU schürt die Angst vor einer Wirtschaftskrise auf der Insel und dazu eine Beeinträchtigung der weltweiten Konjunktur. Laut John Cryan, Chef der Deutschen Bank, lassen sich die Konsequenzen noch nicht vollständig absehen. »Sie werden aber für alle Seiten negativ«, so Cryan.