von Portrait von Christina Schwärzler Christina Schwärzler
Veröffentlicht am 1. Dezember 2014

Ihr seid zwei junge Designerinnen aus Hamburg. Wo habt ihr beiden euch kennengelernt?

Stine: wir haben beide 2007 an der HfBK angefangen Produktdesign zu studieren und sind dann irgendwann an einem Schreibtisch gelandet.

Ihr habt es geschafft euch mit moji design selbstständig zu machen. Wie seid ihr auf den Namen moji design gekommen?

Stine & Angelina: Eigentlich wollten wir zusammen an der Blickfang teilnehmen, damals war jeder von uns allein bereits selbstständig tätig. Also schlossen wir uns zusammen und mussten kurz vor Anmeldeschluss der Messe einen Namen finden. Da für uns beide klar war, dass wir in Norddeutschland bleiben wollen, wollten wir etwas auf Plattdeutsch nehmen. Moij bedeutet gut, schön, hübsch ist auch mit dem Gruß „Moin“ sprachlich verwandt.

Eure Produkte bestehen aus verschiedenen Materialen. Dabei achtet ihr besonders auf Nachhaltigkeit. Was war das interessanteste Material, mit dem ihr bisher gearbeitet habt?

Stine: Ich hab mich mit Flachsfaser beschäftigt, eine interessante Alternative zu Kohle- oder Glasfaser.

Angelina: Furnierreste, meiner Meinung nach viel zu schade zum entsorgen..

Woher nehmt ihr eure Inspirationen für eure Projekte?

Stine & Angelina: Oft sind es spielerische Ansätze die uns zu neuen Produkten bringen. Wir experimentieren viel mit Materialien oder Herstellungstechniken, die uns interessieren.

Als Designer läuft man eigentlich immer mit offenen Augen durch die Welt und bekommt ständig und überall Inspiration für Neues.

Gibt es ein Produkt, das euch besonders am Herzen liegt?

Stine: für mich ist das der Stuhl Sitzen, mit dem ich damals beim Becker Contest teilgenommen hatte. Die Firma Becker aus Brakel verarbeitet Formholz und hatte damals den 10 Finalisten einen Prototypen gebaut und zu einer Gala eingeladen. Damals war es der erste Entwurf von mir, der realisiert und auf der Bühne und der Interzum in Köln ausgestellt wurde.

Angelina: Ich mag eigentlich alle Produkte von uns. Sicherlich habe ich eine besondere Beziehung zu den Origamiservietten, da diese das erste Produkt waren die es auf den Markt geschafft haben.

Ihr bietet unter anderem Origami Servietten, die im ersten Moment ein interessantes Farbmuster besitzen. Nach dem falten hat man eine perfekt eingefärbte  Seerose oder einen Schmetterling. Wie lange hat es gedauert, bis die Idee der Seerose zum realen Produkt wurde?

Angelina: Puhh... das hat bestimmt ein Jahr gedauert. Also von der ersten Idee bis zur Umsetzung in Zusammenarbeit mit paper+design. Ich habe damals neben dem Studium in der Gastronomie gearbeitet und musste ständig Servietten falten. Diese waren allerdings immer einfarbig und da kam mir die Idee zu den farbigen Origamiservietten. Ich faltete fleißig Servietten und färbte diese einfach mit Filzstifen ein. Darauf folgten erste Modelle mit Siebdruck. Anschließend folgte der sicher schwierigste Part, ich versuchte Hersteller zu finden, die Interesse hatten die Servietten herzustellen und zu vertreiben. Nach langer Suche ergab sich eine Zusammenarbeit mit dem Unternehmen Paper+Design die nun seit 2011 die Servietten produzieren.

Ihr habt sogar in Zusammenarbeit, mit anderen ein Boot gebaut. Seid ihr selbst mit dem Prototypen gesegelt?

Stine: ja, ich bin bereits mehrmals mit dem Rhepro 21 gesegelt, das letzte Mal vor einigen Wochen erst. Während meines Studiums habe ich mit den Schiffbau-Studenten der TUHH daran geplant und gebaut. Seit dem wird immer wieder etwas umgebaut und verbessert. Heute liegt es in der Ancora Marina in Neustadt i. Holstein und geht seit diesem Jahr auch bei  Regatten auf der Ostsee an den Start.

Auf mehreren Designermärkten konnte man euch in der Vergangenheit bereits antreffen, wie z.B.  auf der Blickfang Messe in Hamburg oder dem Designmarkt im Unilever – Haus in der Hafencity. Gibt es dieses Jahr noch die Möglichkeit euch beiden irgendwo zu begegnen?

Stine & Angelina: Wir haben uns für holy shit shopping in Hamburg angemeldet. Leider stehen wir momentan nur auf der Warteliste. Hoffen aber das es noch was wird.

Verratet ihr uns, ob und wenn ja an welchem Projekt ihr gerade arbeitet?

Stine & Angelina: Ganz aktuell arbeiteten wir an einer Weihnachtsvariante der Origamiservietten – einem Nikolausstiefel. Dieser ist ab sofort bei uns als Stoffserviette erhältlich. Zudem entwickeln wir gerade Porzellanschmuck und arbeiten an einer Trinkflaschenhalterung für Boote.

Vielen Dank an euch beide für das Interview!