Michigan: „Batman“ vom Dorf behindert Justiz

von Portrait von Steffen Kutzner Steffen Kutzner
Veröffentlicht am 19. Oktober 2012

Wer sich schon immer gefragt hat, wieso sich im echten Leben eigentlich noch nie jemand als Superheld verkleidet hat und Verbrechern nachstellt - hier ist die Antwort: Er wird verhaftet! Vor allem, wenn sein Schweißgeruch Fährtensuchhunde bei der Arbeit verwirrt.

Im 6000-Seelen-Dorf Petoskey in Michigan, USA, ist ein als Batman verkleideter Mann aufgetaucht und hat dort die Polizei zur Verzweiflung getrieben. Er heißt Mark Wayne Williams, ist 33 Jahre alt  und wurde schon einmal im Mai 2011 verhaftet, als er, gekleidet in ein Batman-Kostüm und bewaffnet mit selbstgemachten Boxhandschuhen, Pfefferspray und einem Gummiknüppel, auf einem Dach gefunden wurde. Allerdings waren die Gründe dafür gar nicht „Batman“-like, berichtet die Petoskey News-Review:

Williams sagte der Petoskey News-Review ebenfalls, dass der Grund, weshalb er in jener Nacht auf das Dach eines Geschäftsgebäudes in der Innenstadt von Petoskey kletterte, eine Gruppe von Leuten war, die ihn verfolgten - er wollte sich nur vor ihnen verstecken.

Damals wurde er, obwohl er nach eigener Angabe nicht vorhatte, die „Waffen“ einzusetzen, wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt und Behinderung von Polizeiarbeit zu sechs Monaten Bewährungszeit verurteilt, während der er nicht in Kostümen herumlaufen durfte - das Batmankostüm eingeschlossen. Aus denselben Gründen wurde er am 29. September diesen Jahres verhaftet - er war unverhofft während den Ermittlungen zu einem Fall von Fahrerflucht gestoßen. Ein Verdächtiger war vom Tatort geflüchtet und Williams wollte der Polizei unbedingt helfen, den Mann zu fassen. Dummerweise irritierte „Batmans“ Schweißgeruch die Spürhunde, die statt die Fährte des Flüchtigen aufzunehmen, nur noch „Batman“ in der Nase hatten, berichtet CBS Detroit. Es kommt aber noch besser: „Batman“ hat eine Freundin - „Batgirl“!

Williams versucht, sich jeden Freitag und Samstag, und manchmal auch donnerstags, als Batman zu verkleiden. Er und seine Partnerin, die sich als Batgirl verkleidet, patroullieren von zehn Uhr abends bis halb vier morgens zu Fuß und per Auto durch die Straßen.

Mark Williams wurde gestern dem Haftrichter vorgeführt. Bezüglich des Vorwurf „Behinderung der Justiz“ hat Mark Wayne Williams auf „nicht schuldig“ plädiert. Sein Batman-Kostüm wurde beschlagnahmt. Der dunkle Ritter wartet jetzt auf sein Urteil. Schlimmstenfalls kommen zwei Jahre Gefängnis auf ihn zu.