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Poker: Die größten Live-Events – Das steht 2016 auf dem Programm

von Portrait von Freya Wolff Freya Wolff
Veröffentlicht am 27. Januar 2016

7.683.346 US-Dollar. Das ist die Summe, die Joe McKeehen, der Sieger des letztjährigen Main Events der World Series of Poker für seinen Turniersieg mit nach Hause nahm. Die World Series in Las Vegas sind das größte und traditionsreichste Event der Welt, und logischerweise auch das am besten dotierte. Doch mit Pokern lässt sich mittlerweile auch bei vielen anderen Gelegenheiten ein ordentlicher Batzen Geld verdienen. Auch 2016 wird es wieder eine ganze Reihe an hochkarätigen Offline-Pokerturnieren geben.

Kucher Serhii - 125243891/Shutterstock.comKucher Serhii - 125243891/Shutterstock.comAuch 2016 wird es wieder einige Poker-Highlights geben.

Die Mutter aller Poker-Turniere: Die World Series of Poker

Die World Series, das mit Abstand renommierteste Pokerturnier der Welt, gibt es seit 1970. Es findet in Las Vegas statt – mittlerweile gibt es hier 65 verschiedene Events, die während der World Series jedes Jahr im Juni und im Juli in der Glücksspiel-Hauptstadt Las Vegas durchgeführt werden. Das sogenannte Main Event zieht jedes Jahr tausende Zuschauer an (2015: 103.512 lt. Veranstalter) und gilt als die inoffizielle Poker-Weltmeisterschaft. Der Final Table wird meistens erst im November ausgespielt. Im letzten Jahr holte sich der amerikanische Profi-Pokerspieler Joe McKeehen die begehrte goldene Nadel. Zudem gab es ein Preisgeld von rund 7,7 Millionen US-Dollar. Doch selbst der Zweitplatzierte Josh Beckley, ebenfalls aus den USA, kam noch auf spektakuläre 4,5 Millionen Dollar Preisgeld.

Die World Series finden in diesem Jahr zwischen dem 31. Mai und dem 18. Juli statt – mit dem krönenden Abschluss am letzten Tag. Da steigt dann der Final Table des Main Events, nachdem sich die weltbesten Pokerspieler zehn Tage in Folge duelliert haben. Die 64 anderen Wettbewerbe unterscheiden sich beim Thema Einsatz, Qualifikation und der Spiel-Variante. Die weltweit beliebteste und bekannteste Poker-Variante ist Texas Hold’em. Diese Regeln werden auch in der World Series am häufgisten eingesetzt, etwa die Hälfte aller Wettbewerbe wird mit Texas Hold’em gespielt – darunter auch das Main Event.

somchaij - 156682802/Shutterstock.comsomchaij - 156682802/Shutterstock.comSchauplatz der inoffiziellen Poker-Weltmeisterschaft ist - wie könnte es auch anders sein - Las Vegas.

Faszination Poker: Amateurspieler Chris Moneymaker löste einen Boom aus

Die Faszination eines Turniers wie dem Main Event der World Series liegt auch darin, dass es immer wieder einem Amateur gelingt, sich an den Final Table zu spielen. Unvergessen ist der Turniersieg von Chris Moneymaker, der sich 2003 als Amateurspieler über eine Online-Plattform qualifizierte und mit 2,5 Millionen Dollar nach Hause ging. Sein Erfolg machte Schlagzeilen und löste einen weltweiten Poker-Boom aus. Im Jahr von Moneymakers Turniersieg nahmen 839 Spieler am World Series –Main Event teil, im Jahr darauf waren es plötzlich 2576, 2015 nahmen gar 6420 Spieler teil. Jeder von ihnen musste die Startgebühr von 10.000 US-Dollar zahlen.

Neben der World Series gibt es mittlerweile einige andere renommierte Turniere. Die World Poker Tour zum Beispiel. Die Tour ist eine Serie internationaler Poker Turniere, deren Final Tables meist im Fernsehen übertragen werden. Auch hier geht es um spektakuläre Gewinnsummen. Alleine der Buy-in liegt für die einzelnen Turniere zwischen 5.000 und 20.000 Dollar. Neben der Main Tour veranstaltet die World Poker Tour auch noch unzählige kleinere Wettbewerbe auf der ganzen Welt. Die Haupttour erstreckt sich über ein ganzes Jahr, die aktuelle Saison hat im Mai 2015 angefangen und geht noch bis April 2016. Der Abschluss und das Highlight der Tour ist das Event im Seminole Hard Rock Hotel and Casino in Hollywood am 21. April. Hier ist der Buy-in 15.400 Dollar hoch.

Die Glaubensfrage: Online oder Offline?

Unterscheiden muss man beim Pokern immer zwischen Online- und Offline-Events. Da gibt es zum Beispiel auch noch die World Championship of Online Poker, das europäische Pendant dazu ist die European Championship of Online Poker.

Online oder Offline, das ist beim Pokern eine Glaubensfrage. Für viele Offline-Zocker kommt es nicht in Frage, das besondere Feeling bei einem Live-Turnier gegen die Abgeschiedenheit vor dem Bildschirm einzutauschen. „Dagegen wissen viele Online-Spieler es zu schätzen, jederzeit spielen zu können und flexibel zu sein, was auf Live-Turnieren natürlich nicht möglich ist“, erklärt Experte Tobias Beste von pokervergleich.net. Dass man online den Gegner schlechter lesen könne, sei ein weit verbreitetes Vorurteil, das aber nicht zwangsläufig zutreffe. „Man muss online einfach anders spielen“, so Beste: „Jede Spielart hat ihre Vor- und Nachteile und damit auch ihre eigenen speziellen Anforderungen.“

Interessant ist in dieser Hinsicht auch, dass manche Turniere beide Spielarten kombinieren. So kann man sich oft online für Live-Turniere qualifizieren. Die Organisation großer Vor-Turniere ist den Veranstaltern oft zu kompliziert und sie kooperieren mit Online-Plattformen, um die Vorqualifikation zu vereinfachen.

Poker-Gemeinde in Europa wächst und wächst – eigene Turniere sind längst etabliert

Neben den großen amerikanischen Turnieren gibt es mittlerweile auch Turniere in allen anderen Teilen der Welt. Allgemein hat sich die Poker-Gemeinde, die lange Zeit ausschließlich in den USA so groß war, überall anders auf der Welt ausgebreitet. Noch immer kommen mit 50,9 Prozent mehr als die Hälfte der Poker Spieler aus den Vereinigten Staaten (Stand: 2010; Quelle: Poker Players Research Ltd.), doch der Anteil der Pokergemeinde außerhalb der USA wuchs zwischen 2006 und 2010 von 41,8 Prozent auf 49,1 Prozent an. Weltweit spielen 44,5 Millionen Menschen Poker, rund die Hälfte davon spielt auch um Geld. Eine Umfrage in Deutschland ergab, dass im Jahr 2011 4,5 Prozent der Deutschen gepokert haben.