Zum Kinostart von "Der Hobbit": Wie das Buch früher verfilmt wurde

von Portrait von Michael Miskulin Michael Miskulin
Veröffentlicht am 12. Dezember 2012

Sie dachten Peter Jacksons "Der Hobbit: Eine unerwartete Reise" sei die erste Verfilmung von J.R.R. Tolkiens Fantasybuch gewesen? Nein? Vielleicht kannten Sie ja schon die amerikanische Zeichentrickfilm-Adaption des Buches aus dem Jahre 1977  fürs Fernsehen von Jules Bass und Arthur Rankin? Aber wussten Sie auch, dass "Der Hobbit" schon bedeutend häufiger adaptiert wurde? Wir stellen Ihnen zum Filmstart von "Der Hobbit: Eine unerwartete Reise" fünf frühere und unbekanntere Adaptionen des weltbekannten Stoffes vor.

Animationsfilm von Jules Bass und Arthur Rankin (1977)

Bevor sie 1982 den Zeichentrick-Klassiker "Das letzte Einhorn" produzierten, nahmen sich die Regisseure Jules Bass und Arthur Rankin dem Tolkien-Stoff an und produzierten diesen Animationsfilm für das amerikanische Fernsehen. Auch wenn die Umsetzung und die Technik des Films aus heutiger Zeit eher bescheiden wirken, so schafft es der Film trotzdem dieses heimelige Gefühl von Vertrautheit und Nostalgie zu erzeugen. Leider gibt es keine deutsche Fassung dieses als Kinderfilms konzipierten Streifens, den man sich mit seinen Kindern anschauen könnte.

Animierter Kurzfilm von Gene Deitch und William Snyder (1966)

Dieser nur 12 Minuten lange Trickfilm von Gene Deitch und William Snyder war zunächst gar nicht als Kurzfilm gedacht. Snyder erwarb die Rechte an dem Buch "Der Hobbit", noch bevor es zu einem großen Erfolg wurde. Leider brachte er es nicht zustande einen abendfüllenden Film zusammenzustellen und so lief er Gefahr die Filmrechte wieder zu verlieren. Um sie dennoch behalten zu können, nutzte er ein Schlupfloch im Vertrag. Snyder beauftragte Deitch damit, schnell diesen Kurzfilm zusammenzuschustern, damit seine Rechte nicht verfielen. Deitch rackerte sich ab und schuf in rund drei Wochen diese erste Verfilmung des Stoffes überhaupt. Snyder konnte die Rechte behalten und verkaufte sie gewinnbringend einige Zeit später, als die Anfragen durch den Erfolg der "Herr der Ringe"-Bücher zunahmen.

Sovietisches Fernsehspiel (1985)

Unglaublich, aber wahr: Für das sovietische Fernsehen wurde "Der Hobbit" bereits auch schon umgesetzt. Bunte Oststaaten-Kostüme und künstliche Bärte inklusive. Erzählt wird die Geschichte stilecht von einem sovietischen Gentleman mit Schirm (aber ohne Melone). Inwiefern die Staatstreue mit diesem Werk gewahrt wurde, kann nur gemutmaßt werden, denn der Goblinkönig scheint frappierend an Stalin zu erinnern...

Finnische Fernseh-Miniserie (1993)

Anscheinend hat es der Stoff an sich, skurille und zugleich trashige Umsetzungen zu verantworten. So auch in dieser finnischen Adaption für das Fernsehen aus dem Jahre 1993. Man muss einfach die schlechten schauspielerischen Leistungen des Bilbo-Darstellers und Gollum-Schauspielers würdigen. Wer nur mit einer Schürze bedeckt seinen Bierbauch so zur Schau stellt, weiß, dass es mit seiner Schauspielkarriere aufwärts geht. Bilbos ausdruckstarke Mimik wäre aber auch eine goldene Himbeere wert gewesen.

Die Ballade von Bilbo Baggins gesungen von Leonard Nimoy

Und hier nun ausser Konkurrenz, das erste "Hobbit"-Musikvideo, gesungen von niemand anderem als dem legendären Leonard Nimoy, auch bekannt als Spock von der Enterprise. Ja, er hat wirklich gesungen! In einer Zeit, in der studentische Hippies "Bilbo for President" forderten, und Sixties-Tänzerinnen alberne Tanzchoreographien ausübten, stelte sich ein Leonard Nimoy auf einen Felsen und besang mit spitzen Ohren ausgestattet einen Hobbit namens Bilbo. Diese Sechziger...

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