KRIS

Der Gitarrist und Sänger von Revolverheld

von Portrait von Steffen Kutzner Steffen Kutzner
Veröffentlicht am 31. Mai 2012

Erzähl doch bitte etwas über Dich.

Ich bin Kris, Gitarrist der Band „Revolverheld“. Jetzt bin ich gerade mit meinem ersten Soloalbum „Immer wenn ich das hier hör“ unterwegs, das am 1. Juni rauskommt. Ich lebe in Hamburg mit meiner Freundin und bin mittlerweile schon aaaalt. (lacht)

Nach der Verletzung kam die Musik wie ein guter Freund zu mir.

Bevor Du Dich der Musik zugewandt hast, warst Du professioneller Tennisspieler. Du warst sogar der Doppelpartner von Tommy Haas. Dann hat Dein Handgelenk nicht mehr mitgemacht und die Profikarriere musste an den Nagel gehangen werden. War Dein Wechsel zur Musik auch eine Art Therapie?

Ich weiß nicht, ob ich es im Tennis wirklich geschafft hätte. Fakt ist: ich war als Jugendlicher recht gut und habe auch mit dem Gedanken gespielt, mal Profi zu werden. Aber nach der Verletzung kam die Musik wie ein guter Freund zu mir und hat mich gefesselt. Ich bin froh, dass es so gekommen ist.

Was wäre, wenn Du plötzlich auch keine Musik mehr machen könntest? Welchem Beruf würdest Du dann nachgehen?

Das ist schwer zu beantworten. Ich bin immer noch ein echt sportlicher Mensch und könnte mir vorstellen, in dieser Richtung etwas zu machen.

Wie sieht Dein Alltag aus? Gehst Du morgens ins Studio, klimperst auf der Gitarre und wartest auf die Inspiration?

Ich bin nicht so ein Künstlertyp.

Tatsächlich ist es in etwa so. Wenn ich nicht unterwegs bin, setze ich mich oft in mein Studio und arbeite an Ideen. Ich brauch eine gewisse Regelmäßigkeit in meinem Leben und bin nicht so ein „Künstlertyp“. (lacht)

Mit was kommst Du gar nicht zurecht – sei es beruflich oder privat?

Ich hasse Menschen, die sich zu ernst nehmen.

Anfang Mai ist Deine Single „Diese Tage“ erschienen. Der Song ist sehr locker und erinnert ein wenig an den Stil von Jack Johnson, während der Text eine Huldigung an die unbeschwerte Schulzeit zu sein scheint. Sind Deine Lieder autobiografisch?

Ja klar, ich schreibe oft aus einem Gefühl heraus. Oft sind es Sachen die mir oder Freunden passiert sind. Bei „Diese Tage“ waren die typischen Frühlingsgefühle im Spiel. Gutes Wetter in Hamburg. Das hat man nicht oft. Das inspiriert zu so einem Text.

KRIS

Dein erstes Solo-­Album „Immer wenn ich das hier hör' “ erscheint am 1. Juni. Aufgeregt?

Natürlich. Ich habe lange an diesem Album gearbeitet. Habe immer wieder Sachen neu gemacht. Anfangs war ja gar nicht klar, ob es überhaupt erscheint. Diese Reise erfährt in der Veröffentlichung jetzt den vorläufigen Höhepunkt. Ich bin auf die Reaktionen sehr gespannt.

„Revolverheld“ gönnt sich grade eine Pause. Sind die Auftritte als Solokünstler sehr viel anders, als die Auftritte mit der Band?

Ja, die Auftritte sind etwas ganz anderes. Bei „Revolverheld“ hat jeder seinen angestammten Part. 10 Jahre lassen eine gewisse Lässigkeit hervorkommen. Bei meinen Solo-Gigs ist alles neu; meine Aufgabe als Sänger in der Mitte ist eine Herausforderung an der ich wachse. Ich sehe das als gute Chance mich zu entwickeln.

Wir werden langsam anfangen, ein neues „Revolverheld“-Album in die Wege zu leiten.

Was machst Du unmittelbar vor einem Auftritt? Hast Du sowas wie ein Ritual?

Nein, ich bin oft sehr aufgeregt und versuche mich abzulenken. Wir stellen uns mit der KRIS-Band vor dem Auftritt nochmal zusammen und motivieren uns kurz...

Was ist Dein nächstes Projekt?

Ich freue mich schon auf die nächste Zeit mit vielen Auftritten. Auch werden wir langsam anfangen, ein neues „Revolverheld“-Album in die Wege zu leiten. Ich bin sehr gespannt.