Kuratorlegende Kasper König blickt zurück

von Portrait von Karoline Sielski Karoline Sielski
Veröffentlicht am 3. September 2012

Kasper König hatte sich dieses Jahr nach zwölf Jahren des Daseins als Museumsdirektor vom Museum Ludwig in Köln verabschiedet. Jetzt interviewte art Magazin die Legende der Kunstszene. Der ehemalige Direktor und Kurator blickt darin auf die Veränderungen in der Kunstlandschaft. Kaspar König hatte sich, so sagt er, immer eine gewisse "Unschuld gegenüber dem Ort Museum bewahrt". Er selbst kommt aus einer bürgerlichen Familie - damit erklärt er sich seine Bodenständigkeit. Vielleicht beäugt er deswegen umso mehr den Wandel, den Künstler hinsichtlich Kunst und Kommerz seiner Meinung nach in letzter Zeit stark durchleben.

"Bei sehr erfolgreichen Künstlern gibt es mittlerweile ein ge­wisses Standesbewusstsein, so nach dem Motto: Du fährst einen Mercedes, dann fahre ich einen BMW. So etwas wäre vor 40 Jahren völlig undenkbar gewesen; damals waren die Kunstszene und diese Art von Statusdenken einfach getrennte Welten." mehr...

Diese Entwicklung kann er an einem konkreten Beispiel festmachen - bei der documenta 13 hatte König dieses Jahr unzählige Einladungen von Künstlern zu exklusiven Events erhalten, so erzählt er art. Für ihn ist damit die documenta "so etwas geworden wie die Filmfestspiele" - mehr Glamour, luxuriösere Gewohnheiten, Starappeal. mehr...

Was er über die documenta 13 Kuratorin Carolyn Christov-Bakargiev denkt? Sie habe eine sehr persönlich geprägte documenta gemacht und sei, so sagt er lachend "authentisch verrückt", wovor er Respekt habe, wie art berichtet. mehr...

Was Kaspar König jetzt macht? Er beschäftigt sich mit einem Skulpturprojekt in Münster und hat einen zweijährigen Lehrauftrag in Amerika angenommen. Zudem wird er laut dem art Interview aus privaten Gründen nach Berlin ziehen - möchte aber in Brüssel noch ein Büro aufmachen, um den Kontakt zum Westen aufrechtzuerhalten.