Twitter- und Facebook Reaktionen auf Obamas Syrien Solo-Krieg

von Portrait von Marlon Kumar Marlon Kumar
Veröffentlicht am 30. August 2013

Die neuesten und wichtigsten Ereignisse vorweg: Das britische Parlament wird in Syrien nicht militärisch aktiv werden und verweigert den Kriegskurs von Premierminister Cameron. Damit verliert die USA den wichtigsten Alliierten für eine militärische Intervention. Jetzt plant US-Präsident Barack Obama einen unilateralen (Solo-)Krieg. Angeblich soll er dem Kongress "zweifelsfreie" Giftgaseinsatz-Beweise gegen das Assad Regime vorgelegt haben. Warum so ungestüm? Wegen der Sache mit der "roten Linie", durch die sich Obama selbst und die ganzen Vereinigten Staaten in die Ecke manövriert, um nicht zu sagen, in die Bredouille gebracht hat: Denn der Präsident hat ein Glaubwürdigkeitsproblem.

Carlo Masala, Professor für internationale Politik an der Universität der Bundeswehr in München, sagte gegenüber N-TV:

"Er hat diese rote Linie gezogen; diese ist nun überschritten worden aus seiner Sicht. Wenn er nicht handelt, steht er vor der ganzen Welt als Duckmäuser da und das ist eine persönliche Sache des amerikanischen Präsidenten. Das will er nicht und deswegen drängt er darauf, dass gegebenenfalls die USA hier alleine gegen Syrien vorgehen."

Spannend ist auch zu wissen, wie die Netzgemeinde über einen Solo-Krieg denkt. Laut einer Umfrage des ARD-"Deutschlandtrend Extra" erachten 42 % der Deutschen einen Militärschlag gegen Syrien - ohne deutsche Beteiligung - für sinnvoll, sofern dieser durch ein UN-Mandat gedeckt wäre. 41 % dagegen lehnen allein die Erwägung ab. 62 % der Befragten sind der Meinung, Deutschland solle sich auf keinen Fall einmischen.

Twitter- und Facebook Reaktionen auf Obamas Syrien Solo-Krieg

Auch auf Facebook und Twitter erscheinen neue Beiträge und Tweets über Obamas polarisierenden Alleingang im Sekundentakt. Der allgemeine Tenor spricht sich gegen einen Militärschlag aus. So schreibt ein User auf Twitter:

"Und das nennt sich Friedensnobelpreisträger!"

Die Facebook-Nutzerin Barbara B. schreibt unter einem Beitrag der offiziellen Spiegel Online Facebook-Page:

"Und alles nur weil er, wie in vielen Bereichen, zu kräftig auf den Putz gehauen hat und nun sein "Gesicht" nicht verlieren will. Es sterben tausende von Menschen, weil ein FRIEDENS-Nobelpreisträger nicht im Stande ist, eine Politik des Friedens zu etablieren!!!"

User Friedrich sieht das Ganze aus einer noch heikleren Perspektive:

"It's awesome how US, England and Al Qaeda will now work together in Syria against Assad. Well it is just like when the US armed the Al Qaeda in Afghanistan against the russians, and it is just like when US helped Saddam Hussein in Iraq against the Iran. The history reapeats itself, the same mistakes, and the same dumb people supporting this crap."

Neben all den negativen Ausrufen, scheuen natürlich auch Befürworter nicht, Obama öffentlich zu unterstützen:

"We have seen what noninterventionism can lead to. We need to help the syrian people."

Wie wird Obama letztendlich handeln? Kann er sich irgendwie aus diesem selbst angelegten Engpass befreien? Aus der Vergangenheit wissen wir, dass eine Intervention, die mit dem Ziel einhergeht, die Lage zu deeskalieren, zu stabilisieren und zu beruhigen, oftmals das Gegenteil bewirkt hat.