Neu im Kino: EXODUS- Götter und Könige

von Portrait von Diogenis Panagiotidis Diogenis Panagiotidis
Veröffentlicht am 25. Dezember 2014

Wer kann schon sagen, wie eine perfekte, biblische Verfilmung auszusehen hat. Besonders gerne, wird die Geschichte vom hebräischen Sklavenvolk in Ägypten erzählt. 1995 wurde der Film "Die Bibel- Moses" durch den Regisseur Roger Young ins Leben gerufen. Einen weiteren Schritt gingen die Dreamworks Animation Studios mit dem Film "Der Prinz von Ägypten". Auch hier steht die Geschichte von Moses und dem hebräischen Sklavenvolk, in Form eines Trickfilms, im Vordergrund. Am 25.Dezember 2014 ist es nun wieder so weit, denn der Regisseur von Gladiator, Ridley Scott, bringt eine neue, biblische Moses-Verfilmung in die Kinos: „EXODUS- Götter und Könige“ .

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Über den Film gibt es nicht viel zu sagen, außer, dass er ein kleines Meisterwerk ist. Der Regisseur versucht die Geschichte nicht all zu abgehoben zu erzählen. Der beliebte Stab von Moses, wie wir ihn aus anderen Filmen kennen, kommt gar nicht zum Einsatz. Der Stab findet allein bei seinem einzig herkömmlichen Ursprung Gebrauch, nämlich beim Eintreiben von Schafen. Moses sorgt weder für das unglaubliche Wunder, das für die Umwandlung des Nils in einen Blutfluss gesorgt hat, noch für die Teilung des zu passierenden Meeres. Alle Wunder und alle Begebenheiten, wie etwa die zehn Plagen, gehen allein von „Gott“ aus. Moses hat allein eine Vermittlerrolle, die eher wenig Anklang erhält.

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Der Film beginnt mit einem Kampf, an dem die zusammen aufgewachsenen „Brüder“ Ramses(Joel Edgerton) und Moses(Christian Bale), miteinander gegen einen Feind kämpfen. Mitten im Kampf droht das Ende von Ramses Leben, doch dies wird durch Moses Hilfe verhindert. Es wird sogar dem momentanen Pharao klar, dass es sich bei Moses, um einen besseren Nachfolger handeln könnte. Doch die Blutlinie sieht Ramses als wahren Thronfolger vor. Während Moses immer häufiger auf das Leid des hebräischen Volkes aufmerksam wird, wird Ramses König. Doch schon bald fällt auf, was für ein König er ist. Er hält sich für einen Gottkönig und herrscht grausam über das hebräische Sklavenvolk. Moses ist sich sicher, dass er nicht zu einer Familie gehören will, die Menschen wie Tiere behandelt. Vor allem nicht als er erfährt, dass er selbst ein Hebräer ist. Ramses ist enttäuscht. Er hätte sich etwas anderes für Moses gewünscht, als zum hebräischen Volk zu gehören. Er verbannt ihn und Moses steht auf eigenen Beinen. Auf seinem Weg durch die Wüste trifft er auf seine Bestimmung. Neun Jahre sind nun nach der Verbannung vergangen und Moses hat eine eigene Familie gegründet.

Ein Tag soll nun aber sein Leben verändern, denn auf Gottes-Berg trifft er auf Gott, der in der Gestalt eines kleinen Jungen, mit Moses kommuniziert. Gott hat Moses auserwählt, um das hebräische Volk aus der Sklaverei zu befreien. Es folgt ein langer Marsch zurück zu Ramses Palast und ein erbitterter Machtkampf zwischen den einstmaligen Brüdern. Während Ramses allein seine Macht im Sinn hat und dafür auch über Leichen geht, sieht Moses die Befreiung seines Volkes als einzig richtige Lösung.

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Durch hebräische Anschläge auf Ramses Eigentum, soll das Ziel zur Freiheit angestrebt werden. Doch Ramses antwortet mit öffentlichen Hinrichtungen von ganzen Familien, durch den Galgen. Es dauert nicht lange, bis Gott am Geschehen teilnimmt und seine Plagen auf das ägyptische Volk hetzt. Der Regisseur hat aber, wie weiter oben beschrieben, einen Versuch gewagt die Geschichte etwas umzuändern. Denn die Plagen, wie zum Beispiel das Umwandeln des Flusses in einen Blutfluss, werden ganz allein durch Gott ausgeführt. Moses darf nur zuschauen und sich auch über seinen eigenen Gott wundern, denn auch die Hebräer leiden unter den nun knapperen Ressourcen.

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Ridley Scott zeigt Gott in seiner vollen Brutalität, so wie es das alte Testament vorsieht. Er kennt keine Barmherzigkeit und ist erst zufrieden, wenn Moses seine Handlungen nicht weiter hinterfragt. Als Gott letztendlich sogar den Tod über Ägypten bringt und dafür sorgt das alle Kinder sterben, wird Ramses weich und lässt das hebräische Volk gehen. Lange Wege durch endlos weite Gebirge und Landschaften, bringen die Hebräer irgendwann vor das Meer. Dieses teilt sich jedoch nicht, durch die bekannte Nutzung des Moses-Stabs, sondern durch eine starke Ebbe und Flut, die einen ganzen Wattweg freilegt. Der Rest des Films verläuft wie herkömmliche Bibelverfilmungen von Moses. Das gesamte Heer, das die Hebräer verfolgt hat, wird von den sich schließenden Wassermaßen erfasst. Ramses wird an das andere Ende des Strandes gespült und hat nun ein trostloses Leben vor sich. Moses wurde auch von den Wassermaßen erfasst, doch dieser rettete sich auf die Seite, auf der schon das hebräische Volk wartet. Von nun an soll das Volk aber von in Stein gemeißelten Regeln geführt werden und nicht mehr von Moses. Das machte Gott ihm klar und Moses ist einverstanden.

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Im Großen und Ganzen ist der Film eine interessante, neue Ansicht der etwas älteren Fassungen und beeindruckt durch starke Emotionen, rasante Kämpfe und hohe Bildqualität. Auch wenn der Film mit 150 Minuten nicht gerade kurzatmig ist, wird er doch nicht langweilig. Der Zuschauer schaut gebannt auf das Geschehen und erhält im Gegenzug ein Filmerlebnis der Extraklasse, denn für den Film wurden insgesamt 1500 Einstellungen mit visuellen Effekten generiert.

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Schaut Euch den folgenden Trailer an, um Euch eine persönliche Meinung machen zu können.

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