Google Music in Deutschland gestartet

von Portrait von Steffen Kutzner Steffen Kutzner
Veröffentlicht am 14. November 2012

Google Music ist gestern in Deutschland gestartet. Und es ist wahrscheinlich, dass viele Nutzer von Spotify, dem Amazon Cloud Player Premium und Apple iTunes Match wechseln - denn Google Play hat einige Vorteile gegenüber den anderen Anbietern. Der Dienst ist zum Beispiel kostenlos.

Die eigene Musik immer und überall hören - ein unschuldiger Wunsch, den zu erfüllen gar nicht so einfach ist, wenn man neben dem Smartphone nicht auch noch den mp3-Player mit sich herumtragen möchte. Google Music will das ändern. Ein Vorteil von Google Music ist unter anderem die kostenlose Nutzung - bei Amazon zahlt man pro Jahr 25 Euro und iTunes Match kostet dasselbe. Auch die zu nutzende Datenmenge hat keinen Konkurrenten: 20.000 Songs kann man in die Cloud packen - und Songs, die man im angeschlossenen Store kauft, werden nicht mitgezählt.

Wie funktioniert Google Music? Man gleicht seine lokale Musiksammlung auf dem PC per Matching ab. Das Technikmagazin Chip hat's getestet:

Bei unseren Tests konnten wir rund drei Viertel der Musik sehr schnell in der Cloud speichern, ein Zeichen dass das Matching funkti[o]niert. Der Rest der Musiksammlung lädt aber ganz normal hoch.

Ein Nachteil für alle Datenschutzzweifeler: egal, ob man im Musikstore etwas kaufen möchte (einzelne Lieder kosten im Schnitt etwa einen Euro, Alben zwischen sieben und acht Euro), oder nur das kostenlose Angebot nutzen möchte - seine Kreditkartendaten muss man immer hinterlegen. Ein Killer-Argument für viele Jugendliche, denn wer keine Kreditkarte hat, kann kein Konto anlegen.

Der Google Play Music Manager, der die Synchronisation der eigenen Musik mit Google Music vornimmt, ist für Windows, Mac OS X und Linux vorhanden. Unterstützt werden mp3's, wma's, m4a's, FLAC's und ogg's. Schade: eine Software für den Desktop gibt es nicht, sondern nur eine Android-App. Wer ein iPhone oder iPad benutzt muss entweder auf Drittanbieter ausweichen oder play.google.com/music/listen nutzen - die Webseite ist für den mobilen Gebrauch optimiert.

„Chip“ kommt zu einem eindeutigen Fazit:

Android-Nutzer kommen fast nicht daran vorbei, denn der Dienst macht das Smartphone zum iPod-Ersatz. 20.000 Songs dürften auch für hartgesottene Musikfans ein gutes Angebot sein, vor allem wenn man die Songs fast überall abrufen kann. Doch im Vergleich zu Spotify eignet sich Google Music eher für Nutzer, die schon auf dem PC eine ordentliche Musiksammlung haben.

Eine Sicherheitskopie von bis zu 20.000 Songs kostnelos im Internet anzufertigen und die umfangreiche Liedersammlung vom Heim-PC löschen zu können, ist schon verlockend, vor allem, wenn man dann auch noch von überall darauf zugreifen kann. Schade, dass sich Google Music herausnimmt, die Kreditkartendaten pro forma zu verlangen.