© Alexander Kappen

Fest ohne Kohle: Auch die zweite Auflage in Stuttgart ein Erfolg

von Portrait von
Veröffentlicht am 8. Juni 2016

Feiern für ganz umsonst – die Ambulante Hilfe Stuttgart machte es auf dem Cannstatter Marktplatz wieder möglich. Mit am Start waren rund ein Dutzend ansässige religiöse Gruppen. „Was isch denn das für´n Fest?“, fragten wieder viele überraschte Bürger auf dem Cannstatter Marktplatz. Anfang Juni fand dort die zweite Auflage des „Fest ohne Kohle“ statt. Veranstalter war wieder die Ambulante Hilfe Stuttgart, die auch das Ob-dachlosen-Café 72 in Cannstatt betreibt. Unterstützt wurde der Verein durch rund ein Dutzend religiöse Gruppen, die aus der Region Stuttgart kommen. Gemeinsam führt man seit 20 Jahren das „Essen ohne Kohle“ durch, bei dem am Wochenende an Verarmte kostenlose Speisen ausgegeben werden.

Das Ziel des Festes ist es, Bedürftige und Bürger ins Gespräch zu bringen. „Wir wollten Be-rührungsängste abbauen und das haben wir wieder hervorragend geschafft“, zog Diakon Winfried Döneke von der katholischen Gemeinde Sankt Martin ein positives Fazit.

Auch Manfred Neumann von der Ambulanten Hilfe zeigte sich zufrieden: „Das Fest war wieder sehr gut besucht, alle Tische waren dauerhaft belegt. Alle sind satt geworden und Bedürftige und Bürger haben sich gut durchmischt.“
Die erste Auflage fand vor zwei Jahren statt. Eine dritte Auflage ist geplant, wohl auch wieder in zwei Jahren. „Eine neue Auflage ist höchstwahrscheinlich, denn die zweite war ein Riesenerfolg“, so der Hauptveranstalter Ambulante Hilfe.

In der Mitte des Marktplatzes hatte man unter dem Maibaum eine Hocketse aufgebaut. In der Festzeit von 15.30 bis 20 Uhr kamen an einem warmen Sonntagnachmittag und –abend insge-samt rund 500 Besucher vorbei. Besonders viele Leute zog es wieder an den gemeinsamen Grillstand der Sankt-Anna-Stiftung und des evangelisch-methodistisches Gemeindezentrums der Friedenskirche. Hier wurden knusprig gegrillte Würste und saftige Steaks an die Obdach-losen, Hartz IV-Empfänger und die Bürger abgegeben. Auch das Cannstatter Seniorenheim in der Türheimerstraße war mit zwei Mitarbeiterinnen am Stand vertreten.

Am Stand der katholischen Gemeinde Liebfrauen wurden Maultaschen und Kartoffelsalat gereicht, das islamische Zentrum Stuttgart verteilte Falaffel (gegrilltes Fladenbrot mit Salat), der tamilische Frauenverein Reis mit Curry, der vedische Kulturverein beeindruckte mit seine bunten lebensfrohen Kostümen und machte die Besucher mit Gemüse im Teigmantel satt, die evangelische Gesamtkirchengemeinde Bad Cannstatt hatte Kaffee und Kuchen im Angebot, die Jesus Freaks Stuttgart zeigten sich bestens gelaunt und verteilten Waffeln und die frohe Botschaft Jesus an die Menschen.

Auf der aufgebauten Bühne gab es eine Eröffnungsrede von Bezirksvorsteher Bernd-arcel Löffler, eine Tombola, tamilische Kindertänze, eine Theatervorstellung „Die Schöne und das Biest“, vedische Musik, bei der dann viele aufstanden und gemeinsam tanzten.

„Ein tolles Fest“, meinten viele Besucher begeistert und spendeten einen freiwilligen Beitrag in die aufgestellten Spendendosen. Das eingenommene Geld wird dann für die dritte Auflage des Festes in zwei Jahren verwendet.