Erkan Aki

Musiker

von Portrait von Steffen Kutzner Steffen Kutzner
Veröffentlicht am 4. Dezember 2012

Erzähl doch bitte etwas über Dich selbst.

Ich wurde am 20.6.1969 in der nicht mal 10.000 Einwohner zählenden Gemeinde Sursee geboren und lebte bis zu meinem 11. Lebensjahr im nahegelegenen Willisau in der Schweiz. Zur Zeit lebe ich mitten in Zürich. Als Kind wollte ich zwar immer Elektriker werden, aber letztendlich habe ich dann doch eine kaufmännische Ausbildung gemacht.

Du machst eine recht ungewöhnliche Mischung von Klassik und Pop. Was war zuerst da – die Begeisterung für Pop oder die für klassische Musik?

Als Kind hatte ich gar keinen Bezug zur klassischen Musik. Erst als ich mit 17 Jahren anfing Gesangsstunden zu nehmen, kam die Liebe zur Klassik. Ich brauchte dann etwa zehn Jahre, bis ich mich wieder mit der Popmusik befreunden konnte.

Du singst in sieben verschiedenen Sprachen. Warum? Kann man in einer Sprache etwas ausdrücken, das man in einer anderen nicht kann?

Als Kind hatte ich gar keinen Bezug zur klassischen Musik.

Der Reiz in verschiedenen Sprachen zu singen kommt daher, weil es in jeder Sprache eine eigene Ausdrucksweise gibt, die verknüpft ist mit den Farben der Vokale. Zum Beispiel wird ein „e“ in Italienisch anders ausgesprochen als in der deutschen Sprache. Dadurch erhält das Lied automatisch einen anderen Charakter. Das macht die Arbeit für den Sänger halt sehr spannend!

In welcher Sprache singst Du am liebsten?

Ich singe in allen Sprachen sehr gerne. Ich wüsste nicht welche ich hervorheben sollte.

Dein nächstes Album „True Love“ ist am 23. November erschienen. Es ist schon Dein neuntes. Ist man nach so viel Erfahrung vor Veröffentlichungen noch aufgeregt?

Wenn ich nicht aufgeregt wäre, könnte ich ja gleich sterben. Spannend ist immer wieder zu erfahren, wie das neue Album von den Zuhörern aufgenommen wird. Ich habe sehr viel Herzblut und ehrliche Gefühle in die Lieder hinein gegeben und wünsche mir, dass dies bei den Leuten auch ankommt!

Erkan Aki

Worum geht es auf „True Love“?

Um die wahre Liebe. (lacht)

Du hast einen besonderen Rekord aufgestellt - Du warst der erste Künstler der in einem damals nicht für die Öffentlichkeit zugänglichen Bereich der Verbotenen Stadt in Peking auftreten durfte. Wie kam es dazu und wie war Dein Eindruck?

Volkswagen China hat mich für eine Produkteinführung angefragt und bei dieser Special Location habe ich sofort zugesagt. Die Verbotene Stadt ist zwar in weiten Teilen für Touristen zugänglich, öffentliche Veranstaltungen wie Konzerte finden aber eigentlich woanders auf dem Gelände statt. Ich aber durfte mit einer besonderen Ausnahmegenehmigung der Regierung auf dem „Platz der Ruhe und Langlebigkeit“ auftreten. Das Gelände ist so speziell, das es überhaupt nicht für Touristen zugänglich ist, es ist sozusagen das innerste Heiligtum, das nur wenige Nicht-Chinesen überhaupt zu Gesicht bekommen. Für mich war es natürlich ein sehr erhebendes Gefühl dort zu singen und noch schöner, festzustellen, dass die Chinesen meine Musik mögen.

Angenommen, Du hättest die freie Wahl – mit wem würdest Du gern mal auftreten?

Mit Elvis Presley.

Wie sieht Dein Alltag jenseits der Musik aus?

Nachdem ich anfing Gesangsstunden zu nehmen, brauchte ich etwa zehn Jahre, bis ich mich wieder mit der Popmusik befreunden konnte.

Kochen, Bügeln, Putzen, Einkaufen, Windeln wechseln und dann ab und zu auch mal entspannen und sich einfach mit Freunden treffen.

Was ist Dein nächstes großes Projekt?

Ich werde mit meinem neuen Album viele Live-Auftritte haben, bei eigenen Konzerten und Festivals und auch im Fernsehen und dann denke ich natürlich auch schon an das nächste Album, dazu gibt es auch schon ein paar spannende Ideen.

Angenommen, Du könntest morgen keine Musik mehr machen. Was wäre Dein Plan B?

Frag' mich was einfacheres. Keinen blassen Schimmer!

Was hörst Du privat?

Leider hört man als Musiker sehr selten Musik. Aber wenn ich mal die Zeit dafür habe, dann schon eher klassische Musik.

Was gefällt Dir an Deiner Stadt am besten?

Zürich ist sehr bodenständig und doch sehr kosmopolitisch. Genau das Richtige für einen Künstler!

Gibt es noch etwas, das Du unbedingt mitteilen möchtest; eine finale Weisheit?

Und es kommt doch anders!