Josh McGinn / www.flickr.com/photos/nznavy / Down with the Sickness / https://flic.kr/p/4NBsyS - (c) Josh McGinn / www.flickr.com/photos/nznavy / Down with the Sickness / https://flic.kr/p/4NBsyS © Josh McGinn / www.flickr.com/photos/nznavy / Down with the Sickness / https://flic.kr/p/4NBsyS

Rüben statt Ingwer: Die skurrilsten Hausmittel gegen Erkältung aus der ganzen Welt

von Portrait von Christine Pittermann Christine Pittermann
Veröffentlicht am 30. November 2015

Eisiger Wind, Schneeregen und Minusgrade: Der Winter kann uns mitunter richtig zusetzen. Auch wenn Optimisten sich auf Spekulatius, Glühwein und wunderschöne Weihnachtsmärkte freuen, braucht es in der kalten Jahreszeit nur ganz wenig, um bereits unser Immunsystem auf die Probe zu stellen – selbst wenn man zu der Gruppe von Menschen gehört, die sich in den seltensten Fällen etwas zuziehen. Ein paar Minuten neben einem hustenden Kollegen im Fahrstuhl oder dem niesenden Nachbarn am Grünkohlstand können derzeit im Nachhinein Tage der Heiserkeit und unterschiedlichster Schmerzen bedeuten. Und wenn es so weit ist? Ohne viel nachzudenken verlassen wir uns auf die Wirkung pharmazeutischer Errungenschaften, die wir noch mit Honig und Ingwer unterstützen. Wussten Sie aber, dass man in manchen Ländern statt Zitrone zu Eigelb oder Rüben-Püree greift? Begeben Sie sich mit uns auf eine Reise durch die Länder mit den skurrilsten Hausmitteln gegen Erkältung.

Anstelle von heißem Tee verquirlt man in Russland und in der Ukraine Eigelb mit Milch und einem Löffel Butter. Fügt man zu der Mischung eine Prise Zimt oder Muskatnuss und ein wenig Rum hinzu, entsteht daraus ein unter anderem in den USA beliebtes Getränk – der sogenannte Eggnog. Obwohl die cremige Konsistenz der Mischung dem gereizten Hals wahrscheinlich nicht schadet, ist ihre Wirksamkeit wissenschaftlich nicht eindeutig belegt. Sie schmeckt aber ausgezeichnet, auch ohne Halsschmerzen.

In Japan greift man dagegen zu den in Salz eingelegten Ume-Früchten namens Umeboshi. Diese mit Aprikosen verwandte saure Frucht enthält eine ganze Menge Vitamin C, wirkt keimtötend und kann mit Tee getrunken oder als gesunder Snack vernascht werden.

Iraner glauben dagegen, dass Rüben gegen grippale Infekte besonders wirksam sein sollen. Nachdem die Knolle gekocht wurde, zerquetscht man sie und verzehrt sie als Püree. Wirkstoff in dem Fall: Vitamin C.

In China hat man genauso wie in Europa eine stärkende Wirkung von Brühe erkannt. Für Aroma sorgt da aber statt Rindfleisch… gekochte Eidechse. Und anstelle von Suppengrün wird das Ganze mit Yamswurzel und chinesischen Datteln abgerundet. Besonders verbreitet ist diese Suppe in Hongkong. Auch Erkrankungen von Atemwegen werden im Land des Drachen anders behandelt: Statt mit Aroma-Öl zu inhalieren, verbrennt man in den Räumlichkeiten, in denen sich der Erkältete aufhält, Blätter von der in China wachsenden Pflanze Artemisia argyi, die eine antibakterielle Wirkung aufweisen.

In Bulgarien erhofft man sich schnelle Genesung dank einer Mixtur, die aus hochprozentigem Raki, der an Brandy erinnert, Sonnenblumenöl und Honig besteht. Ist einem das zu viel, kann man stattdessen auch einen Grog oder Winterpunsch trinken. Prost!