Keks-Entführung: Bahlsen macht dem "Krümelmonster" ein Angebot, das es nicht ablehnen kann

von Portrait von Karoline Sielski Karoline Sielski
Veröffentlicht am 31. Januar 2013

Es ist ein Angebot, das man nicht ausschlagen kann, besonders wenn man "Krümelmonster" heißt. Bahlsen bietet 52.000 Packungen Backwaren für einen geklauten Keks. Klingt absurd? Das ungewöhnliche Angebot des Keks-Herstellers kommt daher, dass der Konzern einen ebenso ungewöhnlichen Erpresserbrief erhalten hat. Nachdem das Firmenwahrzeichen von Bahlsen gestohlen worden sein soll, habe der Entführer namens "Krümelmonster" den Konzern zur Keksspende an Kinder in Krankenhäusern - und anderen Wohltaten aufgefordert. Sonst bekomme Bahlsen seinen Keks nicht wieder.

Das Erpresser-Schreiben des Krümelmonsters gibt Bild wie folgt wieder:

"Ich habe den Keks. Ihr wollt ihn haben. Und deswegen wollt ihr an einem Tag im Februar allen Kindern im Krankenhaus Bult Kekse schenken. Aber die mit Vollmilch, nicht die mit schwarzer Schokolade und nicht die ohne Schokolade. Und einen goldenen Keks für die Kinderkrebsstation. Sonst geht das nicht!"

Das Tierheim in Langenhagen solle zudem 1000 Euro bekommen, wenn das geschehe, bekomme Bahlsen einen weiteren Brief, in dem dann stehen soll, wo das gestohlene Bahlsen Wahrzeichen stecke. Das "Krümelmonster" will selbst also gar keine Kekse haben - es will wohltätige Keks-Spenden! Auf Facebook reagierte der Keks-Konzern mit dem unschlagbaren Angebot:

"Liebes "Krümelmonster", wie dir sicherlich bekannt ist, engagiert sich das Unternehmen Bahlsen bereits seit Jahrzehnten in vielfältiger Weise im sozialen Bereich. Wir versprechen unseren Fans: Bahlsen spendet 52.000 Packungen Leibniz Kekse an 52 soziale Einrichtungen, wenn du uns unseren goldenen Keks wieder zurückbringst."

Das klingt eigentlich wie eine aufwendig inszenierte PR-Aktion. Der Umsatz bei Bahlsen könnte durch diese lustige Geschichte jedenfalls ansteigen. Die ganzen beschenkten Kinder, die nun ein Leben lang Bahlsen-Kekse mit dieser turbulenten Story in Verbindung bringen, kaufen vielleicht demnächst immer wieder genau diese Kekse. Nicht nur der Medienrummel um den Keks-Klau, sondern auch die damit verbundene Erinnerung an den Konsumenten, Bahlsen engagiere sich ja schon seit "Jahrzehnten" im sozialen Bereich - das alles wäre doch eine gute Werbemasche. Nicht wahr?

Laut Bild habe die Bahlsen-Sprecherin betont, dass es sich nicht um eine PR-Aktion handele, sondern um eine "Straftat". Die Polizei prüfe derzeit den Erpesserbrief auf Echtheit. Mal sehen, wann und wie der riesige Leipniz-Keks aus Messing wieder zur Firmenzentrale gelangt.

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