Das bizarre Verhalten der Amanda Knox nach dem Mord

von Portrait von Arzu A. Kayvani Arzu A. Kayvani
Veröffentlicht am 14. September 2012

Fast fünf Jahre ist es jetzt her. Der Mord an der britischen Austauschstudentin Meredith Kercher ereignete sich am 1. Novembe 2007 im italienischen Perugia und sorgte weltweit für einen unvergleichlichen Medienrummel. Die Staatsanwaltschaft sprach von satanischen Riten und okkulten Sexualpraktiken, die zum Tod von Meredith geführt hatten.

In das Zentrum der Ereignisse rückte sehr schnell die Mitbewohnerin des Opfers, Amanda Knox, später durch die Presse bekannt als "Der Engel mit den Eisaugen". Sie und ihr italienischer Geliebter Raffaele Sollecito sollen Meredith gelegentlich skurriler Sexpraktiken bestialisch ermordet haben. Das Paar geriet durch sein dubioses Verhalten schnell unter Verdacht und wurde in einem ersten Urteil 2009 zu 26. bzw. 25 Jahren Haft verurteilt. In einem Berufungsprozess im vergangenen Jahr wurden beide Beschuldigte freigesprochen.

Ein bestialischer Sexmord, ein Liebespaar und eine schöne Angeklagte - das ist der Stoff für einen Roman. Und tatsächlich gab es zu dem Fall bisher schon diverse Bücher, u.a. von Kimberley Brown, Nina Burleigh und Gary C. King. Auch eine Verfilmung mit Hayden Panettieere und Vincent Riotta in den Hauptrollen wurde erstmals im Februar 2011 in den USA ausgestrahlt. 

Doch nun hat sich der Ex-Freund und ehemals Mitangeklagter von Amanda literarisch zu Wort gemeldet. In seinem Buch "Honor Bound" gewährt er Einblicke in die damaligen Geschehnisse und erzählt seine Version der Dinge. Seine Beziehung zu Amanda Knox habe sich für ihn zu einem Albtraum entwickelt. Sie habe sich immer seltsamer verhalten, vor der Polizei herumgeturnt und unangebrachte Zärtlichkeiten mit ihm ausgetauscht, so im FOCUS.

Der Italiener gibt aber auch zu, kein „echtes Alibi für die Nacht des 1. November“ – die Mordnacht – gehabt zu haben, nur Knox‘ und seine gegenseitigen Aussagen. Außerdem hätten er und die US-Amerikanerin in der Mordnacht Marihuana geraucht. Mit dem Mord allerdings hätten sie nichts zu tun gehabt, beteuert der Italiener....

Was der Engel mit den Eisaugen dazu zu sagen hat, können wir spätestens im März kömmenden jahres lesen. Dann erscheint ihr eigenes Buch zum Fall Meredith Kercher im US-Buchverlag Harper Collins. Für die weltweiten Vermarktungsrechte bekommt Amanda Knox vier Millionen US-Dollar.