Pussy Riot: Wie jetzt aus Punk Kommerz wird

von Portrait von Karoline Sielski Karoline Sielski
Veröffentlicht am 30. November 2012

Die russische Mädels Band Pussy Riot steht für Punk; Anti-Kapitalismus und Freiheitsbetrebungen. Jetzt wird aus Pussy Riot Kommerz, da jeder eine Scheibe vom Kuchen um den Hype der Band abhaben will. Pussy Riot als Marke - das widerspricht den Grundsätzen der Punk-Band Mitglieder, aber nicht der des Marktes. Deswegen erscheinen nun eine Reihe von Büchern mit den Zauberworten Pussy und Riot im Titel. Die Kommerzialisierung von Pussy Riot schreitet voran - wegen erhofften hohen Einnahmen, nicht wegen der Sache an sich, der Verbreitung der Message der Band.

"Pussy Riot! Ein Punk-Gebet für Freiheit" ist eines der Bücher, die von der 'Marke' Pussy Riot profitieren wollen. Die Tatsache, das ein Teil des Verkaufserlöses der Band zu kommen soll, scheint nicht sehr glaubwürdig. Der Hamburger Verlag, der dahinter steht, scheint damit lediglich seinen Absatz ankurbeln zu wollen. Etwas mutiger könnte der Titel "Pussy Riot. Podlinnaja Istorija" - übersetzt 'Die wahre Geschichte' sein. Eine Moskauer Journalistin bekennt sich in diesem Buch sehr offen als Befürworterin der Pussy Riot Bewegung und setzt sich selbst damit direkt ins Kreuzfeuer des Staates.

Letztendlich werden die Pussy Riot Mitglieder all diese Bücher als Geldmacherei verurteilen. Einzig eine Verbreitung ihrer Ansichten, die nicht zu Kapital führt, wird akzeptiert werden. Jekaterina Samuzewitsch, die schon auf Bewährung frei gelassen worden ist, kritisierte bereits vehemmend jegliche Aktionen, bei denen mit Pussy Riot Geld verdient wird.

Mitglieder der Mädels Band waren wegen kontroversen Aktionen gegen Wladimir Putin, vor allem aber wegen einem politisch motivierten Auftritt in einer Moskauer Kirche, inhaftiert und verurteilt worden. Russland gegen weiterhin gegen die Band vor. Aktuell verbietet ein Moskauer Gericht das Video, welches den Kirchenauftritt zeigt, da es als extremistisch angesehen wird. Gefühle der Gläubigen werden dem Urteil nach verletzt und Unruhen im Land geschürt. Das Gericht verglich die Geschehnisse des Arabischen Frühlings mit den politischen Bestrebungen der kontroversen Punk Band.

Pussy Riot: Wie jetzt aus Punk Kommerz wird