Wohnungslose in Deutschland - (c) Arzu Alev-Kayvani | stadtmagazin.com © Arzu Alev-Kayvani | stadtmagazin.com

Este umfassende Studie über das Leben Wohnungsloser in Deutschland

von Portrait von Arzu A. Kayvani Arzu A. Kayvani
Veröffentlicht am 25. Oktober 2018

Nach einem heißen Sommer hat der Herbst nun Einzug gehalten und die Temperaturen sind merklich abgekühlt. Wir haben unsere Winterkleidung ausgepackt, zu Hause die Heizungen angemacht und in den Betten liegen nachts die ersten Wärmflaschen. Die meisten unter uns haben all diese Möglichkeiten, um der kalten Jahreszeit zu trotzen. Aber über eine Million Menschen in Deutschland genießen den Luxus eines warmen und gemütlichen Zuhauses nicht. Nach Angaben der BAG Wohnungslosenhilfe waren 2016 in Deutschland ca. 860.000 Menschen Obdachlos, bis 2018 wurde ein Zuwachs auf etwa 1,2 Millionen Menschen vorausgesagt. Wir sehen tatsächlich vermehrt Wohnungslose auf den Strassen und in den Wohnungseingängen, doch welches Leben führen sie tatsächlich? Welche Hürden haben sie im Alltag zu meistern, welchen alltäglichen Schwierigkeiten sehen sie sich gegenüber? 

Erstmals hat sich eine Studie mit der Lebenssituation Wohnungsloser beschäftigt. Der Evangelische Bundesfachverband Existenzsicherung und Teilhabe e.V. (EBET) und die Alice Salomon Hochschule in Berlin haben 1135 Wohnungslose anhand objektiver Kriterien unter anderem nach ihrer Wohnsituation, ihrer Gesundheit, ihrer Sicherheit, ihrer sozialen und materiellen Situation befragt. Zudem wurden sie um eine subjektive Einschätzung gebeten. Die Erkenntnisse waren teilweise überraschend. So waren die ganz persönlichen Empfindungen und Einschätzungen der Befragten negativer, als es die objektiven Ergebnisse gezeigt haben. Dies ist nachvollziehbar, da gerade Wohnen, Gesundheit und Sicherheit maßgeblich für unser Wohnbefinden sind. Dies bestätigte auch EBET.

Besonders schlecht geht es denjenigen, die erst kurze Zeit - zwischen einem Monat und einem Jahr - obdachlos sind. Auch das ist nicht überraschend, da gerade diese Menschen die neue Situation, mit der sie sich nicht abfinden müssen, besonders hart trifft. Nicht umsonst wird als Ergebnis der Untersuchung die Forderung nach dem Recht auf Wohnen laut.