Panic! at the disco in Köln – Ein Konzert mit Wartezeit

von Portrait von Christina Schwärzler Christina Schwärzler
Veröffentlicht am 12. November 2013

In Gespräche vertieft standen die Fans von der Band Panic! at the Disco, am Abend des 10.11.2013, in einer langen Schlange vor der Werkstatt in Köln Ehrenfeld an. Einlass sollte um 19 Uhr sein und Beginn des Konzertes 20 Uhr, laut Eintrittskarte. Bei gerade mal sechs Grad stieg die Vorfreude, gleich würde endlich der Einlass beginnt. Mitten drin ein Ausruf eines Mädchens „Wie lange wollen die uns denn hier draußen noch stehen lassen?“ Ein Blick auf die Uhr verriet, dass es bereits 19.20 Uhr war. Kleine Verspätungen gibt es oft, 20 Minuten seien noch im Rahmen. Aber es kam noch dicker.

Um 20 Uhr bewegte die Menge sich endlich in Richtung Eingang. Die Gemüter beruhigten sich einigermaßen. Nach fünf Meter nach vorne rücken stoppte die Menge erneut. Gegen 21 Uhr hörte man die ersten Drohungen, dass man gleich nach Hause geht und eine Beschwerde an den Veranstalter schreiben wird.

Sichtlich durchgefroren und schlecht gelaunt waren um 21.20 Uhr alle Besucher des Konzertes in der Halle. Die Vorband New Politics begannen mit fast anderthalb Stunden Verspätung mit ihrem Programm. Der Frontsänger David Boyd brachte die Leute innerhalb kurzer Zeit zum Jubeln und gewann einen großen Teil des Publikums für sich. Er ließ sich ins Publikum fallen und stand plötzlich auf den Händen und Schultern der Konzertbesucher und sang aus vollem Herzen.

Um 21.45 Uhr endete der Auftritt von New Politics, plötzlich liefen Crew Mitglieder laut rufend durch die Menge. Die Instrumente und das restliche Equipment wurde durch eine kleine Gasse, die die Besucher bildeten, von der Bühne nach draußen getragen. Hinten zeichneten sich verwirrte Gesichter ab, da man nicht gewöhnt war von einem großen Lautsprecher angerempelt zu werden.

In den hinteren Reihen hörte man nicht viele nette Worte zum Abend, wie er bisher verlaufen war. 22.20 Uhr, die Menge jubelt wieder, Panic! at the dicso betraten die Bühne und spielen zum Auftakt „Time to dance“ von ihrem ersten Album. Die Menge singt jedes Lied mit und die Stimmung reißt einen sofort mit.

Panic! at the disco in Köln – Ein Konzert mit Wartezeit

Brendon, der Frontman von Panic! at the disco ging auf die Zwischenrufe der Fans ein und schmetterte nach einem kurzen Ausschnitt von "Seven Nation Army" (Im Original von den White Stripes) den Song „du hast“ von Rammstein ins Mikrofon. Die Menge tobte und war begeistert. Es wirkte fast so, als sei die Wartezeit und die Kälte so gut, wie vergessen. Zwischen vielen alten Klassikern der Band sang Brendon unter anderem auch „Miss Jackson“ und „This is Gospel“ von ihrem neuen Album „Too Weird to Live, Too Rare to die!“, das seit Anfang Oktober im Handel erhältlich ist.

Mit den letzten beiden Liedern „nearly witches“ und „I write sins not tragedies“ verabschiedete sich die Band und Brendon Urie, ohne T-Shirt, von den Fans und verließ um halb zwölf die Bühne.

Beim verlassen der Werkstatt, bemerkt man skeptische Blicke. Begeistert von der Lieblingsband, enttäuscht vom Veranstalter, lautet das Resümee wenn man die Gesprächsfetzen der Fans auffängt. Alles in allem ein Abend mit einem lachenden und einem weinenden Auge.