Devid Striesow spaltet als neuer "Tatort" Kommissar bislang die Nation

von Portrait von Karoline Sielski Karoline Sielski
Veröffentlicht am 28. Januar 2013

"Tatort: Melinda". Neun Millionen Zuschauer waren gespannt auf den Neuen: Devid Striesow feierte gestern sein Debüt als Komissar. In Saarbrücken ermittelte früher Kommissar Palu ganze 17 Jahre lang, ab 2006 übernahm dann ein junges Team die Ermittlungen. Der erneute Gesichterwechsel soll nun noch mehr Interesse für den Saarbrücken "Tatort" bringen. Die Zuschauer waren da, aber mit dem Schauspiel konnten einige nichts anfangen. Andere hatten großen Spaß - die Meinungen gehen also weit auseinander.

Auf Twitter gab es die verschiedensten Kommentare. So schreibt die Twitter Nutzerin @Mama_arbeitet "Das ist süss. Der @JanJosefLiefers wünscht seinem Kumpel Devid Striesow viel Erfolg. Dann gucke ich den #tatort eben doch." Schauspieler und Werbegesicht Liefers rührte also wirksam die Werbetrommel. Auch unter denjenigen, die bereits eingeschaltet hatten, fanden sich positive Stimmen. @KleeneKati meint: "Der neue @tatort Kommissar ist toll."

Doch dann kamen eben auch noch die Unzufriedenen - die Story sei nicht gut gewesen, da konnte auch Striesow nichts machen. @goegumiber hielt so gar nichts davon: "Dieser Tatort war der Schlechteste ever!!! Gleich wieder absetzen!!!"

Was macht der neue Kommissar denn überhaupt? Der 39-jährige Devid Striesow ("So glücklich war ich noch nie", Oscar prämierter Film "Die Fälscher") spielt im "Tatort" Jens Stellbrink. Offensichtlich soll dieser Charakter eine gewisse Komik rüberbringen. Neu in Saarbrücken watschelt er in Gummistiefeln durch den Baumarkt, um für seine neue Wohnung einzukaufen - einen Kommissaren stellen sich viele anders vor, aber hier ist das gewollt. Im Gespräch mit Deutschlandfunk sagte Striesow:

"Ich wollte auch keinen depressiven Kommissar und ich wollte, dass man dieses Krimiformat, dass man da Humor ja überhaupt nicht ausschließen muss..."

Ein neuer Kommmissaren-Typ, lustig, wiederprüchlich, voller Macken und Eigenheiten (Hang zum Yoga und zum intuitiven Ermitteln). Das könnte etwas werden, so ein etwas anderer Charakter war auch schon in anderen Formaten ein Erfolgsrezept. Diverse Zuschauer waren bereits überzeugt, andere fanden ihn zu eigensinnig. Wenn demnächst der Saarbrücken "Tatort" auch noch interessante Stories aufweist, wird es vielleicht besser. Ein lustiger Kommissar allein macht eben auch keinen "Tatort".

"Tatort: Melinda" - ein Mädchen, das von Männern in Anzügen verfolgt wird. Per Zufall trifft sie auf Kommissar Stellbrink, er flüchtet mit ihr und beschützt sie. Die Zuschauer, die nicht unbedingt vor dem Kommissaren in Gummistiefeln, aber definitiv vor der Story geflüchtet sind, erwarten demnächst eine gute, ausgefeilte Handlung. Auf ein Neues!