Regelstudienzeit: Deutsche Studenten studieren länger

von Portrait von Andreas Broede Andreas Broede
Veröffentlicht am 28. Juli 2014

Nach Informationen der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung studieren die deutschen Bachelor-Studenten heute deutlich länger als die Regelstudienzeit, die in den meisten Studiengängen bei sechs Semestern liegt. So erreichten 2013 die nordrhein-westfälischen Uni-Absolventen, immerhin ein Viertel der in Deutschland eingeschriebenen Studenten, ihren Bachelor-Abschluss durchschnittlich erst nach 8,64 Hochschulsemestern. Die Absolventen an bayerischen Fachholschulen brauchten im Schnitt acht Semester für ihren Abschluss, an den Berliner Universitäten lag der Schnitt bei 7,8 Semestern. Die Zeitung beruft sich auf Zusammenstellungen einzelner Bundesländer.

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Die Einführung der angelsächsischen Bachelor- und Master-Abschlüsse ab 1999 sollte europaweit eine Angleichung und Vereinheitlichung der Studienabschlüsse ermöglichen. Deutschland sah in der Einführung der dreijährigen Bachelor-Studiengänge die Chance, den im europäischen Vergleich extrem hohen Altersschnitt der Uni-Absolventen zu senken, der auf 28 Jahre angewachsen war. Tatsächlich aber liege das Durchschnittsalter der deutschen Master-Absolventen heute bei 29,1 Jahren, so die FAS unter Berufung auf das Statistische Bundesamt.

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Kolja Briedis vom Deutschen Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung sagte der Zeitung:

"Am Anfang wurden in den Statistiken nur die Absolventen erfasst, die mit ihrer Studienzeit eine Punktlandung hatten. Wir erfahren die tatsächliche Studiendauer im Bachelor aber erst unter Volllastbedingungen."

Heute gibt es 200.000 Bachelor-Absolventen an den deutschen Hochschulen, 2009 waren es erst 36.000. Damals hatte der Wissenschaftsrat eine durchschnittliche Studiendauer von nur 5,8 Hochschulsemestern ermittelt, so die FAS.