David Wagner erhält Leipziger Buchpreis 2013 für „Leben“

von Portrait von Steffen Kutzner Steffen Kutzner
Veröffentlicht am 15. März 2013

Der 41-jährige Wahl-Berliner David Wagner hat für seinen autobiografischen Fragment-Roman „Leben“ den Leipziger Buchpreis bekommen. In dem in 277 ungeordneten Fragmenten erzählt Wagner von seiner Zeit im Krankenhaus, während ihm eine neue Leber implantiert werden soll. Wagner hatte eine solche Operation vor sechs Jahren. Die Jury des Leipziger Buchpreises begründet ihre Entscheidung mit dem „zarten Humor“ und der Nähe von existenziellen Fragen und dem nüchternen Krankenhausalltag. Helmut Böttiger von Süddeutsche resümiert:

Dieses Buch ist von einer schillernden Sprache geprägt, aber es lebt von Zurücknahme. Es schildert kaum direkte Verzweiflungszustände, aber es transportiert umso dringlicher ein großes, in sich widersprüchliches Gefühl. Man kann so ein Buch wohl nur einmal schreiben. Aber dass es geschrieben wurde, ist ein Glücksfall.

David Wagner ist als Journalist und Autor mehrfacher Preisträger. Er schrieb neben mehreren Romanen und Kurzgeschichten auch eine Kolumne für „Die Zeit“ und Feuilletons. Bekannt wurde er durch seinen Debütroman „Meine nachtblaue Hose“, in dem es um seine Kindheit in den 70ern und 80ern in Westdeutschland geht.