SEA + AIR
Sänger und Songwriter
Arzu A. Kayvani
Veröffentlicht am 17. Oktober 2012
Erzählt doch bitte ein wenig über Euch. Wo kommt Ihr her? Wo lebt Ihr heute?
D: Wir kommen aus einem kleinen, märchenhaften Ort am Rande der schwäbischen Alb. Und wenn wir nicht gestorben sind, leben wir dort auch noch heute.
Habt Ihr Euch eigentlich über die Musik kennen gelernt? Wie fiel die Entscheidung, gemeinsam Musik zu machen?
D: Der märchenhafte Ort war sowohl Inspiration als auch Grund zum Eskapismus. Bei Eleni ging das über den Tanz, bei mir übers Ausprobieren sämtlicher verfügbarer Instrumente. Und bekanntlich ergibt Rhythmus und Melodie Musik.
" Rhytmus und Melodie ergibt Musik!"
Hat der Umstand, dass Ihr zusammen Musik macht und gemeinsam künstlerisch kreativ seid, Einfluss auf Eure Beziehung, bzw. auf die Intensität Eurer Beziehung?
D: Ja, man erlebt alles intensiver. Gute und schlechte Zeiten. Jegliche Arten von Gefühlen. Und das erzeugt Spannung, die wiederum unsere Musik entstehen lässt. Ein positiver Teufelskreis.
Kann man da eigentlich auch mal abschalten? Gibt es Momente völliger Ruhe für Euch?
D: Daran fehlt es gerade tatsächlich. Wir haben zwar immer mal wieder ein paar Tage konzertfrei, aber da stauen sich viel zu viele Dinge an. Daher funktioniert das bei uns nur in großen Zeitblöcken und wir freuen uns sehr, wenn die noch vor uns liegenden 250 Konzerte im Herbst 2013 dem wohlverdienten Winterschlaf weichen und tauchen dann auch richtig unter!
Was war bisher Euer schönstes Projekt?
D: Alles, was wir bisher gemacht und ausprobiert haben lief auf SEA + AIR hinaus. Das hier ist das, was wir den Rest unseres Lebens machen wollen. Hoffentlich bleibt uns das Publikum treu.
SEA + AIR - 4 Videos
Wer hat Euch wohl am meisten beeinflusst?
E: Kate Bush als Gesamtkunstwerk. Sie hat alles selbst geschrieben, produziert, choreografiert etc.
D: Für mich gibt es unter allen Einflüssen zwei große: eine viel zu unbekannte Band namens Daniel Amos, die sich seit den 70ern immer wieder neu erfindet und dabei immer wieder Meisterwerke abliefert und U2, die es geschafft haben, einen absolut einzigartigen Sound massentauglich zu machen und die eine emotionale Tiefe in die Musikwelt brachten, die diese bis dahin nicht kannten. Aber natürlich fing es bei uns mit den Klassikern: bei mir Bach.
E: und bei mir Mikis Theodorakis und Manos Chatzidakis.
"Am meisten hat mich Kate Busch als gesamtkunstwerk beeinflußt!"
Mit wem würdet Ihr gerne einmal zusammen arbeiten/auf der Bühne stehen?
D: Zusammenarbeiten mit unseren Lieblingsregisseuren Jim Jarmusch, Wim Wenders oder Werner Herzog.
E: Auf der Bühne stehen würden wir gerne mal wieder mit unserer alten Band Jumbo Jet.
Ihr seid gerade auf Welttournee und viel unterwegs. Was macht Ihr als erstes, wenn Ihr zurück nach Hause kommt?
E: Das ist wie früher als Teenager, wenn man von der Schule nach Hause kam. Erst mal Jacke auf den Boden werfen und gammeln. Der Vorteil am Erwachsensein: Es sind keine Eltern da, die sich darüber beklagen.
"Wenn wir nach Hause kommen, werfen wir erst mal die Jacken auf den Boden und gammeln!"
Was ist das Tolle an Eurer Heimatstadt?
E: Freunde und Familie. Die Brezel vom Lieblingsbäcker.
D: Und natürlich die rauh - schöne Atmosphäre der schwäbischen Alb, besonders im Herbst.
Wann habt Ihr Eure letzte gute Tat vollbracht?
D: Das ist eine sehr schwierige Frage, weil wir so viel Gutes tun. Haha! In der Tat fühlen wir uns momentan eher wie Menschen, denen viele gute Taten entgegengebracht werden als welche, die Gutes tun. Aber wir arbeiten dran!
Eleni hat Flugangst, Daniel fürchtet sich vor dem Meer? Wohin ging Eure weiteste Reise und wer von beiden musste in den sauren Apfel beißen?
E: Kanada. Bei nem Langstreckenflug wird man glücklicherweise gut abgelenkt. Wir schauen uns drei Filme an, Daniel vergisst, dass wir über den großen Teich fliegen und ich bilde mir ein in einem Zugabteil zu sitzen, wären da nicht Start und Landung.
Was ist für Weihnachten geplant?
E: Wir kehren von unserer Südeuropatour zurück um die Hochzeit eines Familienmitglieds zu feiern. Außerdem will ich mal wieder Plätzchen backen. Beim Backen konnte ich mich schon immer am besten entspannen und Daniel entspannt sich beim Teig ausschlecken.
D: Ich freu mich schon auf den Geruch.
