Faszination Coupon - Geldsparen mit Papierschnipseln

von Portrait von Christina Schwärzler Christina Schwärzler
Veröffentlicht am 6. August 2014

Ab und an begegnen uns in den Läden Vorteilspackungen, Kauf ein Produkt und du bekommst eins gratis oder auf der Rückseite eines Kassenbeleges findet sich ein Rabattcoupon. Marketingmaßnahmen locken uns mit vielen günstigen Angeboten Tag für Tag. Ich selbst habe nie groß darauf geachtet und wenn doch, dann wurde mir schnell klar, das angepriesene günstige Produkt im Zusammenhang mit einem anderen fällt insgesamt gar nicht günstig aus. Bisher nutze ich nur Kundenkarten wie Payback, hier bekommt ma ja auch in regelmäßgen Abständen Post mit Punkte-Coupons. Es ist noch gar nicht so lange her, seit der Frauensender TLC bei uns in Deutschland ausgestrahlt wird. Meine Mutter pries mir zum Thema Rabatt eine Serie besonders an: „Couponing Extreme“. Eine Zeit lang belächelte ich es, wenn sie mir von den Geschehnissen in der Sendung erzählte, doch nachdem ich krank auf dem Sofa lag und im TV nichts besseres lief, schaltete ich TLC an und erwischte, welch Zufall, einen „Couponing Extreme“ Marathon Tag.

Ich glaube ich saß vier Stunden vor dem Fernseher und beobachtete Amerikaner, dabei waren auch 16-Jährige, die für viele hunderte Dollar einkaufen gingen und zum Teil am Ende Geld vom Supermarkt bekamen, anstatt auch nur einen Cent zu bezahlen. Im Grunde fingen die Protagonisten der Sendung aus einer finanziellen Notlage mit den Coupons an. Inzwischen kann man es fast mit einer Sucht vergleichen, bei der manche über 30 Stunden pro Woche aufwenden, Coupons zu suchen und diese auszuschneiden. Um dann an die zehn Stunden im Supermarkt beim Großeinkauf zu verwenden. Dabei werden Einkäufe an der Kasse gesplittet, Coupons miteinander kombiniert und Freunde angerufen, dass sie einen Einkauf übernehmen müssen, weil pro Haushalt nur ein gewisses Kontingent verfügbar ist, was einige Rabattaktionen angeht. Außerdem besitzen die meisten eine Kundenkarte vom Supermarkt, die vor dem Bezahlen durch die Kasse gezogen wird, dabei reduziert sich der Preis häufig schon um einige Dollar. Das Heim der Coupon-Fans hat in der Regel einen Keller oder eine Garage, in denen große Regale stehen. Diese sind auch schon mal mit Produkten im Gesamtwert von über 50.000 Dollar gefüllt.

Versteht mich nicht falsch, natürlich brauche ich keine 55 Flaschen Steaksoße, aber ich bin fasziniert von dieser Möglichkeit, in Amerika einzukaufen. Viele „kaufen“ auch Produkte und spenden diese als Care Pakete an die Soldaten im Einsatz oder an die Tafeln, um bedürftigen Menschen warme Mahlzeiten bieten zu können. Um es mit einem Wort zu beschreiben: Wahnsinn!

Angesteckt von der Idee durchforstete ich das WWW und Zeitungsbeilagen. Immerhin bin ich seit kurzem wieder Studentin und etwas Geld sparen täte mir ganz gut. Ich fand tatsächlich einige Coupons. Es gibt auch ein Lifestyle Frauen-Magazin das sich Laviva nennt. Das Magazin erscheint monatlich und beinhaltet einige Coupons für REWE. Nach ein paar Tagen Recherche zum Thema Coupons in Deutschland war ich stolze Besitzerin von rund 50 Coupons. Ich schnitt erst einmal alles aus, was mir in die Finger kam, um es später genauer unter die Lupe zu nehmen. Darunter befanden sich ein Kauf zwei, zahl eins Coupon für Handcreme, die ich regelmäßig nutze, ein 50% Preisnachlass bei unserem Stamm-Pizzalieferanten bei Selbstabholung, 50 Cent Rabatt für die Lieblings Katzenleckerlis meiner Katzen und ein Gutschein für zwei Personen für einen Ausflug in ein Aquarium, bei dem die zweite Person umsonst rein darf.  Einige Coupons verwendete ich tatsächlich beim Einkauf und benutzte auch den 50% Pizza Gutschein. Die Coupons, die nichts für mich waren,reichte ich Freunden weiter und rechnete am Ende zusammen, was ich ausgegeben und ob ich wirklich gespart hatte. Die Antwort ist ein klares „Ja, habe ich“.

Statt Rund 20 € für Pizza am Sonntag zahlte ich nur 10€. Durch die die Kauf zwei, zahl eins Coupons sparte ich auch ca. 10 €. Dabei handelte es sich tatsächlich nur um Produkte, die ich sonst in der Menge auch wirklich kaufen würde. Zugegeben, bis auf das eine Brot, aber das war tatsächlich unglaublich köstlich und wird jetzt öfter gekauft (Die Marketingstrategie hat hier also gut funktioniert).

Mein Fazit der Coupon Geschichte ist, dass ich wirklich etwas sparen kann, indem ich die Coupons gezielt einsetze aber nicht wahllos Produkte in den Einkaufswagen stopfe, die ich sowieso nicht gebrauchen kann, nur weil ich einen Coupon habe. Kombinieren kann man in Deutschland anscheinend keine Coupons. Zwar werde ich mir keinen Keller voller Regale mit Vorräten anlegen, aber ein bisschen stolz auf meine „Gratisbeute“ bin ich schon.

Habt ihr auch schon Coupons benutzt, oder benutzt sie sogar regelmäßig?

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