Weiße Flaggen auf Brooklyn Bridge - Deutsche Künstler bekennen sich

von Portrait von Andreas Broede Andreas Broede
Veröffentlicht am 13. August 2014

Am 22. Juli haben in den frühen Morgenstunden bis zum Mittag statt des üblichen Star-Spangled Banner, der amerikanischen Nationalflagge, zwei weiß gefärbte Flaggen auf den beiden Pylonen der New Yorker Brooklyn Bridge geweht. Unbekannte hatten in der Nacht die zwei Nationalsymbole ausgetauscht und die Polizei des Bundesstaates in helle Aufregung versetzt.

Die Brücke zwischen Brooklyn und Manhattan gilt als potentielles Terrorziel und wird entsprechend überwacht - dass der unbemerkte Austausch der Flaggen dennoch möglich war, bedeutete für die New Yorker Polizei eine äußerst peinliche Blamage.

Weiße Flaggen auf Brooklyn Bridge - Deutsche Künstler bekennen sich

Am Dienstag bekannten sich nun die beiden deutschen Performance-Künstler Mischa Leinkauf und Matthias Wermke zu der spektakulären Aktion, die in den USA große Aufmerksamkeit gefunden hatte. Ob sie bei der Aktion Helfer hatten, gaben sie nicht bekannt. Die Polizei hatte bei ihren Ermittlungen vier bis fünf Täter vermutet, wie Spiegel Online berichtete.

Die Künstler hätten nach eigener Aussage die Scheinwerfer verdeckt und die Flaggen ausgetauscht, berichtet das Magazin Monopol. Die Originalflaggen seien "mit Respekt und gemäß dem Flaggengesetz der Vereinigten Staaten" behandelt worden, so das "Magazin für Kunst und Leben". Die Künstler wollen sie nun zurückgegeben und denken über rechtlichen Beistand nach. Immer wieder war das Künstler-Duo in der Vergangenheit mit teilweise illegalen Aktionen in Erscheinung getreten.

Mit der Aktion wollten die Künstler nach eigenen Angaben unter anderem an den deutschstämmigen Konstrukteur der Brücke, John August Roebling, erinnern. Er war an den Folgen eines Arbeitsunfalls am 22. Juli 1869 gestorben. Dies berichtet die New York Times in einem ausführlichen Artikel über die neue Entwicklung in dem Fall und die Hintergründe der Aktion.

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Die 1883 fertiggestellte Brooklyn Bridge ist eines der bekanntesten Wahrzeichen der US-Metropole. Zum Zeitpunkt ihrer Fertigstellung war sie die längste Hängebrücke der Welt. Heute benutzen täglich 120.000 Fahrzeuge, 4.000 Fußgänger und über 3.000 Fahrradfahrer die Verbindung zwischen Brooklyn und Manhattan.