Die perverse Abstimmung über ein Schafsleben

von Portrait von Karoline Sielski Karoline Sielski
Veröffentlicht am 18. Mai 2012

Makaber - das ist der Gedanke, der einem durch den Kopf geht, wenn man hört, dass per Internet abgestimmt werden soll, ob ein Schaf leben darf - oder für die Kunst geköpft werden soll. Ganz richtig - zwei Studenten der Berliner Universität der Künste riefen laut Focus auf einer Webseite zu dieser kontroversen Abstimmung auf. In einem Youtube-Video (s.u.) wird gezeigt, womit das Schaf namens Norbert es zu tun hätte, wenn die Abstimmer dem Tier nicht wohl gesonnen sind. Oder einfach sehen wollen, was passiert. Oder einfach Spaß an diesem perversen Projekt der Kunststudenten haben. Die gebaute Guillotine sieht harmloser aus, als sie ist, da sie in kunterbunten Farben ihre zerstörerische Kraft zu verbergen sucht. Aber die Tierschützer haben letztlich zuletzt gelacht - die Abstimmung nahm gestern ihr Ende und mit 1721920 Ja-Stimmen zu 2555912 Nein-Stimmen gewannen diejenigen, die der Meinung sind, ein Schaf sollte nicht für die Kunst sterben. Wollten die Künstler damit die Demokratie auf die Probe stellen? Die Abstimmer anprangern, wenn diese für die Hinrichtung des Schafes Norbert stimmen? Oder sind sie nur auf den Profit aus, der sich durch die mediale Aufmerksamkeit ergibt?

Schon oft mussten Tiere ihr Leben lassen, wurden gequält oder gefoltert, alles im Namen der Kunst. Was das ist? Reine Provokation - auf Kosten der Tiere. Die Künstler wollen damit im großen Stil Aufmerksamkeit erheischen. Manchmal möchten sie durch diese Aktionen auf Missstände aufmerksam machen - aber oft sind Tiere in Augen dieser "Künstler" auch einfach ein Mittel zum Zweck - ein reines Arbeitsmaterial. Der Focus nennt nicht nur Norbert, sondern noch weitere solcher Fälle. mehr... Und die Tiere können sich nicht wehren. Feige nennt man das.

Hinrichtung im Namen der Kunst - 2 Videos