Jon Turteltaub dreht „Das Dschungelbuch“ mit Walen

von Portrait von Steffen Kutzner Steffen Kutzner
Veröffentlicht am 29. August 2012

Jeder Mensch hat schon schlechte Filme gesehen. Dass ein Film von vornherein als bekloppt gilt, passiert aber eher selten. Mit dem Plot zu „Beached“ hat sich Jon Turteltaub aber über Nacht an die Spitze der dämlichsten Filmhandlungen katapultiert. Die Idee stammt von Ted Griffin, der nach den Drehbüchern zu „Oceans Eleven“ und „Tricks“ nur noch Blödsinn ablieferte, darunter billige Komödchen wie „Aushilfsgangster“ und „Kiss & Kill“. Aber nun Schluss mit dem Geschwärme - worum geht es in „Beached“?

Ein dicker 4-Jähriger fällt während eines Bootsausfluges ins Wasser. Er wird daraufhin von Walen aufgezogen und - jetzt kommt's! - lernt so gut schwimmen, dass er in Olympia antreten soll.

Nichts gegen Filme mit bekloppter Handlung: Ich erinnere mich an die Handlung von „Snakes On A Train“ (NICHT „Snakes On A Plane“). Darin wird eine Frau mit einem Fluch belegt, hat daraufhin Schlangen im Körper, die in einem Zug aus ihr „ausbrechen“, viele Passagiere belästigen und schlussendlich besiegt werden, indem die Verfluchte sich in eine riesige Schlange verwandelt und den ganzen Zug frisst. Fantastisch! Das war mal eine Story, über die man lachen kann - kein Mensch kann so einen Schwachsinn ernst meinen! Aber „Beached“ meint sich ernst! Da wird Jon Turteltaub auf die Tränendrüsen drücken wie verrückt und Steven Spielberg wird ihm auf die Schulter klopfen, nachdem er „Beached“ zum ersten Mal gesehen hat und wird sagen: „Gut gemacht, Junge!“ Das traurige an „Beached“ ist: die Menschen werden ins Kino gehen und ihn mögen! Ja! Sie werden denken: „Oh, Wale, die einen Jungen aufziehen, das ist ja niedlich!“. Und dann werden sie ins Kino rennen und sich die Tränen abtupfen, wenn der einst fette Junge sich von seinen kulleräugigen Zieheltern verabschiedet. Genau so wird es kommen mit „Beached“, was übrigens so viel wie „gestrandet“ bedeutet. Und wenn Turteltaub sein Handwerk richtig drauf hat, wird der Film sogar ein paar Preise abräumen. Danke, Hollywood, dass ihr uns schon so weit getrieben habt, uns so einen weichgespülten Mist anzusehen und dann auch noch dankbar zu sein. Wann es für den Film in die Produktion geht, steht noch nicht fest. Vielleicht haben wir ja Glück und die Sache wird noch abgesagt.

Würdet Ihr Euch „Beached“ ansehen?

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