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Entwicklung des Bodenrichtwerts in Dresden

von Portrait von Christine Pittermann Christine Pittermann
Veröffentlicht am 4. Dezember 2020

Obwohl der Wohnraum langsam knapp wird, verzeichnet Dresden immer noch einen hohen Zuzug. Immer seltener ist vor allem im Stadtgebiet Bauland zu finden, das noch entsprechend verbaut werden kann. Um die letzten freien Plätze streiten sich die Bauträger und zahlen entsprechend hohe Preise dafür. Das wirkt sich unter anderem stark auf die Bodenrichtwerte in der Umgebung aus und sollte deshalb sowohl von Käufern als auch von Verkäufern einer Immobilie beachtet werden.

Worum handelt es sich beim Bodenrichtwert?

Der Bodenrichtwert ist eine Kennzahl, die vor allem beim Kauf und Verkauf einer Immobilie interessant ist, weil sie für die Bewertung des Grundstücks, auf dem sich das Objekt befindet, herangezogen wird.

Zu beachten ist dabei jedoch, dass viele Faktoren wie die Lage, der Zustand des Bodens, die Erschließung sowie Form und Größe des Grundstücks und zukünftige Bebauungsmöglichkeiten dabei nicht berücksichtigt werden. Der Richtwert bietet also nur eine ungefähre Orientierung und der tatsächliche Kauf- bzw. Verkaufspreis kann deshalb deutlich davon abweichen.

Zur Ermittlung der Bodenrichtwerte gibt es hierzulande gesetzliche Vorgaben. Diese schreiben vor, dass die Werte spätestens alle zwei Jahre von zuständigen Gutachterausschüssen in jeder Gemeinde, jedem Ort und jedem Dorf erhoben und verfügbar gemacht werden müssen.

Genau diese Verfügbarkeit steckt aber in Deutschland immer noch in den Kinderschuhen. Denn die Werte sind nur dezentral in Erfahrung zu bringen. Es gibt noch immer keine allgemeine Datenbank, in der alle Bodenrichtwerte zentral gesammelt und in weiterer Folge auch abgerufen werden können.

Deshalb gestaltet sich die Suche nach den richtigen Zahlen in den meisten Fällen sehr schwierig. Der Weg führt oftmals über den entsprechenden Gutachterausschuss. Doch der muss erst einmal ausfindig gemacht werden. Darüber hinaus sind mit der Herausgabe der Daten oft auch noch Kosten verbunden.

In Dresden ist es jedoch im Vergleich zu anderen Gebieten in Deutschland verhältnismäßig einfach, um an entsprechende Daten heranzukommen: Hier finden Sie Informationen zum Bodenrichtwert für Dresden.

Wie entwickeln sich die Bodenrichtwerte in Dresden aktuell?

Die meisten Experten gehen davon aus, dass die Bodenrichtwerte in Dresden in den nächsten Jahren tendenziell steigen werden. Im Umland von Dresden ist hingegen damit zu rechnen, dass die Werte für längere Zeit stagnieren oder sogar im leichten Ausmaß sinken könnten.

Für Käufer wird es deshalb immer interessanter, sich etwas außerhalb des Stadtgebietes nach geeigneten Grundstücken umzusehen. Laut den Auswertungen auf Immowelt haben sich die Kaufpreise in Dresden für Wohnungen und Häuser in den letzten Jahren folgendermaßen entwickelt:

Beim Kauf einer Wohnung ist der durchschnittliche Kaufpreis pro Quadratmeter von 1.920 Euro im Jahr 2017 auf 2.290 Euro im Jahr 2019 angestiegen. Das entspricht einer durchschnittlichen jährlichen Teuerungsrate von rund 9,6 Prozent.

Wer sich im Jahr 2017 in Dresden ein Haus gekauft hat, bezahlte dafür durchschnittlich 2.450 Euro pro Quadratmeter. Im Jahr 2019 wurden dafür bereits rund 3.000 Euro fällig. Hier liegt die durchschnittliche Jährliche Teuerungsrate bei etwa 11,2 Prozent.

Wenn dieser Trend auch in den nächsten Jahren anhält, dann kann bereits im Jahr 2025 von Quadratmeterpreisen von rund 4.000 Euro für Wohnungen und über 5.000 Euro für Häuser ausgegangen werden. Geld für kostspielige Hobbys dürfte also nicht übrigbleiben, wenn man dann immer noch in Dresden ein Haus oder eine Wohnung kaufen möchte.

Es ist allerdings sehr wahrscheinlich, dass sich der Trend vor allem durch die Corona-Pandemie und den damit verbundenen wirtschaftlichen Auswirkungen zumindest deutlich abschwächen könnte.

Auch wenn die Bauplätze in Dresden langsam knapp werden, wird jedoch nach wie vor gebaut. Die AOC plant beispielsweise ein Wohn- und Gewerbequartier im Westen von Dresden an der Löbtauer Straße. Der Baubeginn ist hier im Jahr 2021 geplant. Für Wohnungen soll dabei ein Platz von fast 9.000 Quadratmetern zur Verfügung stehen.

Die Vonovia baut an der Seidnitzer Straße gleich sechs Häuser mit über 100 Wohnungen. Die ersten 27 davon sollen bereits im Oktober 2021 bezugsfertig sein.

Bereits im Bau befindet sich das Wohnbauprojekt „Urban Village“ der Art-Invest Real. In der Königsbrucker Straße 95-97 sollen bis Mitte 2021 insgesamt 120 Wohneinheiten fertiggestellt werden.