Adam Ant

Musiker

von Portrait von Karoline Sielski Karoline Sielski
Veröffentlicht am 11. November 2013

Stuart, Du nennst Dich Adam Ant. Was geht Dir im Kopf rum, wenn Du an das Ende von Adam and the Ants denkst?

Ich habe meinen Berufsnamen 1976 in "Adam and the Ants" umgeändert, da es besser klang als "Stuart and the Ants". Nur meinen nähsten Verwandten nennen mich Stuart. Das Ende von "Adam and the Ants" war ein trauriges, aber notwendiges Ereignis. Viel davon war Erschöpfung geschuldet und einem lächerlich viel fordernden Terminplan.

Was war das lustigste Ereignis live auf der Bühne mit Adam and the Ants?

"Ich bin sehr kurzsichtig und war auf einmal von der Bildfläche verschwunden!"

Als ich im Marquee Club in London 1977 von der Bühne fiel. Ich bin sehr kurzsichtig und war auf einmal von der Bildfläche verschwunden! Die Band fand das überlustig, so wie ich auch, aber erst nachdem mein Rücken von der Verletzung geheilt war, die ich mir beim Herunterfallen zugezogen hab.

Cool, Dich wieder zurück im Musikbusiness zu haben. Was ist Deine Motivation, um weiter zu machen?

Meine Motivation ist und war immer, die mir am besten mögliche Musik herauszubringen. Nun eben mit meinem eigenen Label, bei dem ich vollständig die künstlerische und wirtschaftliche Kontrolle hab. Ich liebe es live zu performen und jedes Konzert ist eine große Herausforderung, auch um meinen Songkatalog zu testen und zu 100 Prozent ehrliches Feedback zu erhalten.

Welche politischen oder sozialen Ereignisse beeiflussen Dich heute im Gegensatz zur Vergangenheit?

Ich habe die Politik immer aus meiner Arbeit raus gehalten, da ich persönlich darin keine Inspiration finde und es jede Menge Künstler gibt, die das aber tun. Das Soziale, das Internet, hat es schwierig für Songwriter gemacht, Geld zu verdienen – wegen kostenlosen Downloads etc. - die Betonung liegt jetzt also mehr auf Liveauftritten. Ich lese aber schon internationale Nachrichten, Zeitungen, Magazine etc.

Du gehst nun auf Tour und Dein neues Album heißt "Adam Ant Is The Blueback Hussar In Marrying The Gunner's Daughter". Was war besonders wichtig für Dich, als Du es kreiert hast? Was hattest Du im Sinn?

Es war sehr wichtig für mich die erste Veröffentlichung mit meinem eigenen Label zu machen, einer Doppel-Vinyl-Platte, mit einem ganz anderen Sound und musikalischen Zugang. Jedes Album ist für mich etwas ganz Besonderes, so dass es sich nicht anhört oder ausschaut wie irgend etwas anderes, was veröffentlicht wurde. Aus diesen Gründen musste und muss nunmal Neues produziert werden.

Adam Ant

"Vive Le Rock" hört sich anders an - im Vergleich zu "Friend Or Foe" oder "Strip". Du veränderst Dich und entwickelst Dich unaufhörlich weiter. Bist Du einfach schnell gelangweilt oder ist experimentelle Kunst eben Deine Art zu Denken?

Jedes Album bietet die Möglichkeit mit einem weißen Blatt Papier zu starten. Ich möchte mich nicht mit einer 'Sound-Formel', bei der sich nie wirklich etwas ändert, wiederholen. Da ich eine niedrige Langeweile-Reizschwelle habe, probiere ich mich stetig aus und überrasche das Publikum.

Was macht einen wahrhaften Künstler aus?

Harte Arbeit, Selbstbewusstsein und Leidenschaft für die Musik, die Texte und die Performance. Nie kreativ still stehen und immer vorwärts pushen.

Glaubst Du an Schicksal oder Zufall?

Ich glaube daran sein Bestes zu geben, ich glaube an harte Arbeit, und ein bisschen an Glück.

"... den Sonnenaufgang anzusehen und einen langen Spaziergang im Park zu machen, wenn die Dunkelheit sich legt, die Vögelchen singen und die Luft noch ganz frisch; die Stadt noch ganz still ist."

Bitte erzähle uns etwas über Dich, dass Deine Fans vielleicht noch nicht von Dir wissen.

Eines meiner Lieblingsdinge, abgesehen von der Leidenschaft Bücher zu lesen - insbesondere über das London des 18. Jahrhunderts, ist den Sonnenaufgang anzusehen und einen langen Spaziergang im Park zu machen, wenn die Dunkelheit sich legt, die Vögelchen singen und die Luft noch ganz frisch ist; die Stadt noch ganz still.

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BLUEBACK HUSSAR - Adam Ant Deutschland-Tour 2014

14.02.2014 – Hamburg, Große Freiheit 36

15.02.2014 – Berlin, Postbahnhof

18.02.2014 – Bochum, Zeche

19.02.2014 – Frankfurt, Batschkapp

21.02.2014 – München, Backstage