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Ethiopia – Rezepte aus einem einzigartigen Land aus dem Knesebeck Verlag - Buchrezension

von Portrait von Christine Pittermann Christine Pittermann
Veröffentlicht am 25. September 2019

Ethiopia – Rezepte aus einem einzigartigen Land ist das neue Kochbuchwerk aus dem Knesebeck Verlag. Leider durfte ich dieses faszinierende Land noch nicht bereisen und die Länderküche noch nicht authentisch erleben. Bisher kenne ich auch keine Landestypischen Gerichte, die ich bewusst schon einmal probiert habe.

Was sagt eigentlich Wikipedia zur äthiopischen Küche:

„Die Äthiopische Küche (wie auch die Küche Eritreas) unterscheidet sich stark von den Essgewohnheiten sowohl des übrigen Subsahara-Afrika als auch des orientalischen Raums. Grundnahrungsmittel bildet ein spezielles Sauerteig-Fladenbrot namens Injera. Dieses wird idealtypisch hergestellt aus dem einheimischen äthiopischen Getreide Teff. Da Teff jedoch nur unter bestimmten Bedingungen von Höhe und Klima gut gedeiht und etwas teurer ist als andere Getreide, verbacken ärmere Menschen auch andere Getreide zu Injera. Dazu werden verschiedene Saucen, Wot genannt, serviert, die es in verschiedenen vegetarischen und fleischhaltigen Ausführungen gibt. Dabei gilt: Wer es sich leisten kann, isst Fleisch, wobei unter anderem Lammfleisch beliebt ist. Schweinefleisch wird dagegen nur von missionierten Christen gegessen, weil der Islam und die Äthiopisch-Orthodoxe Kirche dessen Verzehr ächten. Die äthiopische Kirche verbietet, wie die meisten orthodoxen Kirchen, mittwochs und freitags sowie während der vorösterlichen Fastenzeit den Genuss von allen tierischen Produkten, so dass von Christen an diesen Tagen Linsenbrei oder Kichererbsenbrei verspeist wird. In Restaurants gibt es an diesen Tagen rein vegetarische bzw. vegane Gerichte, bei denen verschiedene Bohnen / Erbsen / Linsensorten in unterschiedlichsten Kombinationen zubereitet werden. Typische Speisen sind etwa der Gemüseeintopf Ye Zom Alitscha Wot [Zom -> fasten, Alitscha -> mild, Wot -> Sauce] oder der Sh‘ro Wot eine Sauce, die aus Saubohnen erzeugt wird. Gegessen wird mit der rechten Hand. Dabei ersetzt das Injera das Besteck und stellt zugleich die Beilage dar, bzw. das Brot. Man reißt einfach kleine Teile des Fladens ab, ergreift damit ein Stück der Fleisch- oder Gemüsezubereitungen und führt es zum Mund. Als besonders freundschaftlich gilt es, den anderen am Mahl Partizipierenden hin und wieder eine Portion direkt in den Mund zu stecken (Gursha). Generell ist das äthiopische Essen sehr scharf, meist durch das Gewürz Berbere oder Mit Mita. In den meisten äthiopischen Restaurants in Europa kann man aber auch mildere Varianten bestellen; eine scharfe, kalt verrührte Berbere-Soße wird dazu oft gesondert in kleinen Schälchen gereicht. Eine besondere äthiopische Spezialität sind Gerichte aus rohem Rindfleisch. In seiner einfachsten Form wird es als tere siga gegessen. Gehobenere Varianten sind Kitfo und Gored Gored.[1] Äthiopische Getränke sind der Honigwein Tej, das einfachere Hirsebier Tella und im Land angebauter Kaffee, der traditionell frisch geröstet und in einer besonderen Kanne (Jabana) ausgeschenkt wird.“

Der Autor:

Yohanis Gebreyesus lernte bei Paul Bocuse in Lyon und arbeitete lange Jahre als Chefkoch in Kalifornien, bevor er in seine Heimat nach Addis Abeba zurückkehrte, um dort, in der äthiopischen Hauptstadt, sein Restaurant "Antica" zu gründen. Auf EBS, der öffentlichen Fernsehstation in Äthiopien mit über 24 Millionen Zuschauern weltweit, präsentiert Yohanis Gebreyesus eine wöchentliche Kochshow, die auch über Youtube abrufbar ist. Er setzt sich dafür ein, dass die äthiopische Küche als immaterielles Kulturerbe der Menschheit von der UNESCO anerkannt wird.

Zum Buch:

Beim ersten schnellen durchblättern des Buches war ich überrascht von der Vielfalt der Rezepte. Vieles liest sich auf den ersten Blick ungewöhnlich, da es auch in Deutschland an äthiopischen Restaurants, soweit ich das beurteilen kann, mangelt. Auf den zweiten Blick habe ich aber bereits einige Rezepte entdeckt, die meine Neugierde soweit geweckt haben, dass ich diese mal ausprobieren werde. Toll sind auch die vielfältigen Vegetarischen Rezepte, die mit einer faszinierenden Kombination aus Gewürzen daher kommt.

Hier mal einige meiner persönlichen Highlights aus dem Buch, die demnächst mal ausprobieren werde:

Kidneybohnen Okra Eintopf mit Maisbrei

Moringa Teff Lasagne

Pikanter Lammeintopf

 

Fazit:

Das Buch ist sehr wertig verarbeitet und durch den leicht eingestanzten Titel im Deckblatt auch von der Haptik sehr ansprechend. Die Rezeptbilder sind durchgehend ansprechend gemacht. Die Beschreibung der Rezepte liest sich gut und sollte bei der Umsetzung problemlos machbar sein. Auch die eindrucksvollen Landschaftsbilder im Buch laden dazu ein, einfach mal nur zu blättern und von einer Reise in dieses tolle Land zu träumen. Ich werde der äthiopischen Küche definitiv eine Chance geben.