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Advent, Advent, ein Lichtlein brennt! Adventskranzvariationen im Überblick

von Portrait von Kathrin Stegherr Kathrin Stegherr
Veröffentlicht am 24. November 2015

Bald ist es soweit und wir zählen die Tage, bis endlich wieder Weihnachten vor der Tür steht. Der Adventskranz hilft beim Countdown ungemein und alle freuen sich, wenn endlich wieder eine Kerze angezündet werden darf, denn Vorfreude ist einfach die schönste Freude. Die Tradition jeden Adventssonntag eine Kerze auf dem meist aus Tannenzweigen geflochtenen Kranz anzuzünden, geht auf eine Begebenheit aus dem Jahr 1839 zurück.

Der evangelische Theologe und Erzieher Johann Hinrich Wichern nahm sich Jungs aus einem sozial schwachen Umfeld an und betreute sie in einem alten Bauernhaus. In der Vorweihnachtszeit wollten die Kinder immerfort wissen, wann denn endlich Weihnachten sei. Um den Fragen der Jungs zuvorzukommen, bastelte Wichern den ersten Adventskalender. Dieser bestand aus einem Wagenrad auf dem er 20 kleine rote und vier große weiße Kerzen anbrachte, sodass mit jeder brennenden Kerze das Weihnachtsfest einen Tag näher rückt. Seit 1860 besteht der Adventskranz auch aus Tannengrün, das symbolisch für die Hoffnung auf das ewige Leben steht, welche die Christen durch die Geburt Jesus erfahren durften. Der Adventskranz erzählt in seiner formimanenten Symbolik die Siegesgeschichte Jesu Christies. Dabei verweisen die Kerzen auf Jesus als Licht der Welt, der den Gläubigen die Liebe Gottes schenkt, die wiederum in der roten Farbe der Kerzen zum Ausdruck kommt.

Seit Wichers Wagenrad, durchlebte der Adventskranz keine große Transformation, denn die Hauptmerkmale Kranz, Tannengrün und Kerzen sind bis heute feste Bestandteile der traditionellen Adventskränze. Natürlich gibt es inzwischen auch moderne Interpretationen, denn neben den herkömmlichen Kränzen, die man sich nach eigenen Wünschen binden lassen oder schon fertig für kleines Geld kaufen kann, bestechen vor allem die selbstgemachten Adventskränze, die auch als Einzelstücke online vermarktet werden. Passend zum bevorstehenden 1. Advent haben wir uns für euch einen Überblick über die aktuellsten Trends zum Thema Adventskranz verschafft!

Der Purist

Wer braucht schon einen Kranz oder grünen Schnickschnack, wenn man auch einfach vier Holzklötze bemalen, verzieren und mit Kerzen versehen kann. Stellt man es richtig an, kann dieser Purist unter den Adventskränzen mal ganz avantgardistisch oder verspielt daherkommen. Die Vielseitigkeit in der Gestaltung der Holzklötze ist dabei das große Plus! Leider geht durch das fehlende Grün auch der weihnachtliche Charakter flöten.

Der Natürliche

Dieser Adventskranz ähnelt der puristischen Variation, erinnert aber durch Verwendung von unbehandelten Holzstämmen noch eher an den traditionellen Kranz. Die Holzstämme können aus dem eigenen Garten, dem Baumarkt oder frisch aus dem Wald geholt werden, sofern man dafür keine Bäume fällen oder beschädigen muss. Auf die kleinen Stämme werden dicke Stumpenkerzen plaziert, die wiederum mit bunten Bändern oder Tannenzapfen verziert werden können. Ausprobieren heißt die Devise.

Der Klassiker

Die klassische Variante, wie wir sie alle kennen, wird wohl nie aus der Mode kommen. Sie besteht aus einem Kranzrohling, in den die grünen Zweige von Tanne, Kiefer, Fichte oder Buchsbaum schuppenartig gesteckt werden. Das Grün versprüht nicht nur einen weihnachtlichen Duft, sondern bringt dazu noch etwas Farbe in die kalte Jahreszeit. Beim Verzieren ist erneut Kreativität gefragt. Es können Christbaumkugeln, Bänder, Schleifen, Holzfiguren und alles was zum Thema Weihnachten passt auf den Kranz drapiert werden. Wir haben für euch Hand angelegt und ganz traditionell einen Adventskranz gefertigt, der in den Farben rot, grün und gold einfach nur "Weihnachten" schreit.

Christine Pittermann/ stadtmagazin.comChristine Pittermann/ stadtmagazin.com

 

Die Variation

Wem die grünen Zweige zu langweilig oder überholt sind, kann im Grunde auf alles zurückgreifen, was sich einigermaßen in Form bringen lässt. Frottee, Filz, Moos, Jersey oder Holz sind potentielle Rohstoffe für den individuellen Adventskranz. Eine Anleitung zu einer dekorativen DIY-Moos-Variation haben wir hier gefunden.

 

Offensichtlich ist die Form des Kranzes kein Muss, um dem Weihnachtsfest entgegenzufiebern. Die Kerzen dagegen stellen das Herzstück eines jeden Adventskranzes dar und warten nur darauf ("erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier") kommenden Sonntag angezündet zu werden. Viel Spaß also beim besinnlichen Basteln und Kreativ sein!