Grimme Preis 2013 geht nicht an das "Dschungelcamp". Jubel! Erleichterung!

von Portrait von Karoline Sielski Karoline Sielski
Veröffentlicht am 27. März 2013

Die Grimme-Preisträger 2013 stehen fest und zaubern ein Lächeln auf die Lippen. Denn: Wirklich gute Produktionen, wie "Der Tatortreiniger" mit Bjarne Mädel, "Switch Reloaded" und "Der Turm" erhalten eine Auszeichung. Die Entscheidung, das "Dschungelcamp" zu nominieren, war vielfach kritisiert worden - auch von uns - und tatsächlich geht die Sendung leer aus. Wir können also wieder aufatmen, die Fernseh-Würde ist gerettet.

Der ARD-Zweiteiler "Der Turm" vom Produzenten Nico Hofmann ("Unsere Mütter, unsere Väter") ergattert den Grimme-Preis in der Kategorie Mehrteiler. Die Literaturverfilmung (Buchvorlage von Uwe Tellkamp) behandelt auf umstrittene Art und Weise den Familienalltag des Bildungsbürgertums in der DDR der 80er Jahre an Hand eines expliziten Beispiels - besetzt mit den Preisträgern Jan Josef Liefers, Christian Michelsen und Sebastian Urzendowsky.

Völlig zu Recht erhält die herausragende Sendung "Der Tatortreiniger" (NDR) in der Sparte Unterhaltung einen Preis - für die Folge "Schottys Kampf". Die Sendung glänzt unserer Meinung nach ohnehin im Gesamtbild mit exzellenten Dialogen. So witzig und ausgeklügelt sind deutsche Witze im Fernsehen nicht immer. Hier aber wird mit Wenigem viel gesagt: Auf den Punkt und voller Gesellschaftskritik fügen sich die Wort-Spitzen natürlich in die Charakere ein. Wir loben hier nicht zu viel - die Serie ist wahrlich ein Fest. Hut ab. Das "Switch Reloaded - Wetten, dass..? Spezial" wird ebenfalls in der Kategorie Unterhaltung ausgezeichnet - über die Qualitäten des "Switch" Casts müssen wir nicht mehr reden - sie haben schon längst bewiesen, wie klasse sie sind.

Ein Grimme-Preis "Spezial" geht an die Ideenhaber und Macher der crossmedialen Serie "Add a friend" mit "Hotel Adlon"-Star Ken Duken. Weitere Preisträger sind die Produktionen "Das Ende einer Nacht", einem Justiz-Drama und "Der Fall Jakob von Metzler" - beides ZDF-Filme. In der Kategorie "Information & Kultur gewinnen "Seelenvögel" (WDR), "Ein deutscher Boxer" (NDR/SWR), "Vaterlandsverräter" (ZDF/Arte), "Lebt wohl, Genossen!" (ZDF/Arte/rbb) und die ZDF-Trilogie "Was lebst du?", Was du willst" und "Wo stehst du?".

Dem Regisseur Matti Geschonneck hat der Stifter des Grimme- Preises, der Deutsche Volkshochschulverband, in diesem Jahr die Besondere Ehrung für seine herausragenden Verdienste um das deutsche Fernsehen zugesprochen.

Der 49. Grimme-Preis wird am 12. April verliehen - die Gala strahlt 3sat um 22.25 Uhr aus.