Yoana Montero
Model, Model- und Künstleragentin
Arzu A. Kayvani
Veröffentlicht am 12. Oktober 2012
Yoana, erzähle uns ein bißchen über Dich. Wo kommst Du her, wo lebst Du heute? Was machst Du so?
Ich komme aus einem ganz kleinen Ort vom Ende der Welt. (*lacht*) Die Dominikanische Republik ist ohnehin ein ganz kleiner Punkt auf dem Globus. Und mein Heimatort ist ein noch kleinerer Punkt auf diesem Punkt. Seit 1998 bin ich in Deutschland und habe in Rösrath gelebt. eins zwei Jahre später bin ich dann nach Köln gezogen, wo ich seither lebe. Ich arbeite als Model, habe aber auc eine eigene Model- und Künstleragentur. Dann baue ich gerade ein eigenes Modelabel auf und möchte eine Jetset-Model-Partyreihe ins Leben rufen, bei der ich spezielle Events veranstalten werde. Durch meine viele Reisen habe ich vele Leute aus dem Jetset kennen gelernt, die keine Sorgen haben und ihr Leben feiern wollen. Ich möchte exquisite Events in kleinem Kreise veranstalten, bei denen ich diese Leute und meine Models zusammen bringe. Zum Beispiel Partys mit Designershows und Runway.
"Mein Heimatort ist ein ganz kleiner Punkt auf dem Globus"
Du arbeitest ja selbst als Model, leitest aber auch eine eigene Modelagentur. Welche Seite macht Dir mehr Spaß?
Es ist einfacher, selbst als Model zu arbeiten. Ich weiß genau, was der Kunde will, was er erwartet und kann es selbst umsetzen. Jedes Model tickt ja anders und es ist schwierig, das immer zu erkennen und zu koordinieren. Chef zu sein ist wirklich schwer. Das Shooting selbst zu machen ist wirklich einfacher.
Du kennst beide Seiten. Gehst Du deswegen mit Deinen Models anders um, als andere Agenten? Bist Du zum Beispiel sensibler?
Auf jeden Fall! Ich bin ganz bestimmt einfühlsamer, weil ich genau weiß, was die Mädels fühlen, was in ihnen vorgeht und welche Ängste sie haben.
"Chef zu sein ist wirklich schwer!"
Ganz ehrlich, von 10 Mädchen, die sich bewerben, wie viele kommen tatsächlich in Frage?
Als Catwalk-Models kommen vielleicht drei bis vier in Frage. das heißt aber nicht, dass ich die anderen ablehne. Ich kann sie für Messen, Veranstaltungen oder Werbeaufnahmen vermitteln. Für mich sind neben dem Körper und der Größe Charakter und Menschlichkeit sehr sehr wichtig. Ich vermittle ja nicht nur Catwalk-Models, sondern auch People und Big-Size Models. Also ganz ehrlich, die einzigen, die wirklich keine Chancen bei mir haben, sind Zicken (*lacht*).
Wann warst Du das letzte Mal richtig sprachlos bei einer Bewerbung?
(*grinst*) Es hat sich einmal ein nackter Mann bei mir beworben. Ich bekomme die meisten Bewerbungen per Mail und da war einmal eine dabei mit dem Betreff "Vielleicht brauchen Sie ja so einen wie mich". Und als ich das beigefügte Bild öffnete, war da ein splitterfasernackter Mann. Wahrscheinlich ein Perverser...
"Zicken haben in meiner Agentur keine Chance"
Wahrscheinlich :-) Was war bisher Dein schönster Job?
Am meisten machen mir Jobs Spaß, bei denen ich mit netten und interessanten Leuten zusammen arbeiten kann. Ich habe einmal ein Event für einen Kunden aus Rußland veranstaltet, bei der meine Models eine Show für einen Designer laufen mussten. Das war toll! Wir - meine Models und ich - wurden verwöhnt. Wir wurden alle eingeflogen, hatten ein tolles Hotel, einen eignen Fahrer und das Event war klasse. Fr meine Mädchen war das ein Traum. Sie haben es genossen und ich habe mich riesig für sie gefreut.
Mit wem würdest Du gerne einmal zusammen arbeiten?
Als Model mit einem indischen Designer. Ich liebe indische Mode, die herrlichen Farben und die Weiblichkeit der indischen Frauen. Die sehen immer wie Göttinnen aus. Das wird sich auch in meiner eigenen Kollektion wiederspiegeln. Ich liebe es, wenn Frauen weiblich sind. Das Frauenbild hier bei uns gefällt mir gar nicht. Man darf nur 50 Kilo wiegen und sollte selbst ab 30 keine Falten haben. Das entspricht nicht der Relität. Frauen müssen weiblich sein.
Wie sieht für Dich ein perfekter Abend mit Freunden aus?
Wir tragen auf jeden Fall Pilzkleider...
Pilzkleider?
Ja, Kleider, die um den Bauch ganz weit sind und wo nichts zwickt (*lacht*) Denn wir werden ganz viel essen. Wir werden gemeinsam kochen und essen, lustige Filme sehen, lustige Geschichten erzählen, viel lachen und viel voneinander lernen.
"Frauen müssen weiblich sein!"
Wem würdest Du eine Niere spenden?
Meinem Kind, dem Mann, den ich liebe...jemandem, der wirklich dringend eine braucht. Man kann doch mit einer Niere weiterleben, oder? :-)
Ja :-) Wann hast Du das letzte mal geflunkert?
Oh, das passiert oft. Denn ich bin in einer oberflächlichen Welt unterwegs, da kann man nicht immer zu ehrlich sein. Ich bin grundsätzlich ein sehr undiplomatischer Mensch und sage oft ungefiltert, was ich denke. Das kam nicht immer gut an. Ein guter Freund hat einmal zu mir gesagt "Yoana, Du musst Deine Pfeile in Honig tauchen, bevor Du sie abschießt" (*lacht*). Das habe ich mir zu Herzen genommen, um anderen kein schlechtes Gefühl zu geben.
(*lacht*) Das ist ein guter Satz! Sag mal, kannst Du eigentlich kochen?
Ooh ja! In meiner Heimat muss man als Mädchen mit 10 Jahren für die ganze Familie kochen und den Haushalt schmeißen können. Und wenn es nicht schmeckt, musst Du zur Strafe alles selbst aufessen. Ich musste auch einmal alles aufessen...schrecklich!
"Ich tauche meine Pfeile in Honig, bevor ich sie abschieße"
Und was gibt es an Weihnachten Leckeres?
Oh, Weihnachten habe ich schon lange nicht mehr richtig gefeiert. Das ist ein familienfest und ich konnte es lange nicht mehr mit meiner Familie feiern. Aber ich stelle es mir mit viel Essen, einem vollen Tisch, Sonne und Palmen, lachenden Tanten und Cousinen vor.
Yoana, worauf freust Du Dich?
Auf meine neuen Projekte. Zum Einen auf die Eventreihe, die ich ins Leben rufen möchte. Die Jetset-Model-Partys. Zum Anderen auf mein eigenes Modelabel und meine erste eigene Kollektion. Das werden ganz neue Wege für mich sein, eine unbekannte Reise. Das ist aufregend, aber auch mit viel Verantwortung verbunden. Aber ich freue mich riesig darauf.
Vielen Dank für das sehr nette Interview und viel Erfolg und Glück bei Deinen neuen Projekten. Wir drücken feste die Daumen!
