We Are City

Modefotografen & Designer

von Portrait von Steffen Kutzner Steffen Kutzner
Veröffentlicht am 23. Juli 2012

Erzählt doch bitte etwas über Euch selbst.

Athenea: Ich bin halb Mexikanerin und halb Griechin und bin 1980 in Mexiko-City geboren. Meine Familie und ich leben seit 1986 in Deutschland und seit 2008 lebe ich zusammen mit Simon Hariman in Köln.

Simon: Ich bin in Düsseldorf geboren, aber Köln wäre mir lieber gewesen (lacht). Mit meinen Eltern bin ich, als ich zwei Jahre alt war, nach Australien gezogen. Mit zwölf Jahren kam ich wieder nach Deutschland zurück und lebe seitdem in Köln. Athenea und ich haben uns am Gymnasium kennen und lieben gelernt. 

Ihr habt die Webseite „WE ARE CITY“ ins Leben gerufen. Worum geht es dabei; an wen richtet sich die Seite?

Athenea: WE ARE CITY ist der erste Streetfashion & Cityguide, der modische Einheimische - wir nennen sie Stadtfreunde - und ihre Lieblingsorte fotografisch porträtiert. Auf der Straße halten wir gezielt Ausschau nach interessanten Persönlichkeiten, machen von ihnen Aufnahmen direkt vor Ort und befragen sie nach ihren Lieblingsorten. Im Anschluss besuchen wir ihre Lieblingsorte und fotografieren die Locations. Später präsentieren wir die Bilder als Fotocollagen auf unserer Homepage WE ARE CITY. Das Besondere ist die Verbindung vom Trendthema Streetfashion und Cityguide. Wir legen auch großen Wert auf die Ästhetik und Vielzahl der Bilder.

Auf der Straße halten wir gezielt Ausschau nach interessanten Persönlichkeiten, machen von ihnen Aufnahmen direkt vor Ort und befragen sie nach ihren Lieblingsorten. Im Anschluss besuchen wir ihre Lieblingsorte und fotografieren die Locations.

Simon: Es richtet sich erstens an modebewusste Menschen die Lust haben Trends und Menschen einer Stadt zu sehen und zweitens richtet sich unsere Idee an die Allgemeinheit, da bei den Tipps der Einheimischen für jeden etwas dabei ist. WE ARE CITY ist für Einheimische, Hinzugezogene und durch die Zweisprachigkeit auch für Touristen gedacht.

Simon, Du hast eine Vorliebe dafür, oft verrückte technische Hilfsmittel benutzen zu wollen. Was denn zum Beispiel?

Simon: Den Spinner von Lomography habe ich mir zugelegt, damit kann man andersartige Panoramabilder erzeugen. Ich benutze aber auch gerne viele Filter für die Fotografie. Der Rest ist geheim. (lacht)

Eure andere gemeinsame Leidenschaft ist Mode. Athenea, Du hast sogar eine eigene Mode-Kollektion mit Halstüchern entworfen. Warum grade Halstücher?

Athenea: Richtig, Mode ist seit vielen Jahren unser Hobby und unsere Leidenschaft. Ich stehe auch ständig durch Simon mit der Modewelt in Kontakt. Er zeigt mir seine Inspirationen und Lieblingsdesigner und ich werde auch somit angesteckt. Meine Halstücher-Kollektion NEA hat sich aus einer Laune heraus entwickelt. Ich habe in meiner Freizeit oft mit Simons Nähmaschine experimentiert, bis ich eines Tages aus meinen vielen kleinen Nicky- und Vintagetüchern ein Großes genäht habe. Ich wurde oft darauf angesprochen und so entstand die Idee das Label NEA zu kreieren, welche alte Vintage Tücher aus Flohmärkten in einem neuen Patchworktuch vereint.

Fotografie und Design bedeutet für mich sich kreativ ausdrücken zu können, sich zu verwirklichen und die Welt bunter zu machen. Das ist das was ich am Besten kann.

Ihr seid beide grafisch kreativ. Was bedeutet Fotografie und Designen für Euch?

Athenea: Fotografie und Design bedeutet für mich sich kreativ ausdrücken zu können, sich zu verwirklichen und die Welt bunter zu machen. Das ist das was ich am Besten kann.

Simon: Meine Visionen realisieren zu können. 

Wie sieht Euer Alltag aus – lauft Ihr durch die Stadt und sucht Leute, die interessante Klamotten tragen?

Athenea: Ganz genau. In Berlin haben wir Fotos für WE ARE BERLIN gemacht und dort haben wir gezielt auch nach tollen Hintergrundmotiven in verschiedenen Vierteln geschaut, zum Beispiel vorm Fernsehturm, an den Hackeschen Höfen, vor einer schönen Wand mit Graffiti, vor einer schönen Tür und dann haben wir dort auf interessante Menschen gewartet! Für WE ARE COLOGNE ist das nicht anders, da sind wir oft samstags in verschiedenen Stadtvierteln unterwegs und spazieren oder sitzen vielleicht auf einer Bank und warten.

Was hat Euer Interesse für Modefotografie geweckt? Habt Ihr irgendwann mal ein Bild von David LaChapelle oder Annie Leibovitz gesehen und dachtet: Das will ich auch können?

Das Interessante an Streetfashion-Fotografie ist, dass man Menschen in deren Alltag abbildet. Die Mode spiegelt den aktuellen Zeitgeist einer Stadt wieder. 

Simon: Die Modeblogger haben mich ab 2008 inspiriert die Menschen auf den Straßen zu fotografieren. 

Athenea: Das Interessante an Streetfashion-Fotografie ist, dass man Menschen in deren Alltag abbildet. Die Mode spiegelt den aktuellen Zeitgeist einer Stadt wieder. Es ist sehr spannend für uns zu beobachten, wie die Streetfashion-Fotografie das Lebensgefühl einer Stadt transportieren kann. 

Wie entscheidet Ihr, wen oder was Ihr fotografiert? Wie findet Ihr Eure Motive?

Simon: Da bleibt kein Spielraum zu überlegen. Das ist eine Reaktion auf irgendeine Auffälligkeit. Diese ist aber immer wieder etwas anders. Mal ein Accessoires, mal eine Haltung, eine tolle Farbe, etc.

Habt Ihr, was Euren eigenen Modestil betrifft, Vorbilder, wie Lenny Kravitz oder Anna Wintour?

Athenea: Ich bin ein Fan von Olivia Palermo, einem Model aus New York. Sie spielt mit Muster und Material, sie kleidet sich sehr kreativ, originell und geschmackvoll. 

Simon: Großer Fan von Hedi Slimane.

Was ist Euer nächstes großes Projekt?

Athenea: Das WE ARE BERLIN-Buch! Wir reisen schon seit Juli 2012 nach Berlin um für unsere Homepage Lieblingsorte von Berlinern zu präsentieren. Im nächsten Jahr soll daraus das zweite Buch „WE ARE BERLIN – Berliner und ihre Lieblingsorte“ erscheinen.

Simon: Unsere Homepage stellt gerade Kölner und Berliner Lieblingsorte vor, doch das wird sich auch ändern, bald kommen München und Hamburg dazu.

Ich habe letztens beim Surfen im Internet ein Zitat von meinem Lieblingsschriftsteller Paulo Coelho gelesen: „One day you will wake up and there won't be any more time to do things you've always wanted. Do it now!“ Das kann ich nur unterstreichen!

Angenommen, Ihr könntet aus irgendeinem Grund nicht mehr designen und fotografieren – welcher Beruf wäre eine Alternative für Euch? 

Simon: Ich wäre wohl Steuerberater geworden wie meine Mutter. (lacht)

Athenea: Das muss ich mal überlegen, vielleicht Weltenbummlerin.

Wie lautet Euer „Lebensmotto“?

Athenea: Ich habe letztens beim Surfen im Internet ein Zitat von meinem Lieblingsschriftsteller Paulo Coelho gelesen: „One day you will wake up and there won't be any more time to do things you've always wanted. Do it now!“ Das kann ich nur unterstreichen!

Simon: „Die Macht ist mit mir“.

Was gefällt Euch besonders an Köln?

Athenea: Köln ist Heimat für mich, ich fühle mich aufgehoben und wohl hier. Das Besondere an Köln ist die Historie und der Dom und auch die Menschen, die offen und lebensfroh sind.

Simon: Die Offenheit und das Familiäre.

Mit was kommt Ihr gar nicht zurecht – sei es beruflich oder privat?

Athenea: Unehrlichkeit, Überheblichkeit und Machtgehabe. 

Simon: Die Unzuverlässigkeit und die Unprofessionalität.

Was würdet Ihr tun, wenn Ihr nur noch einen Tag zu leben hättet?

Athenea: Ich würde auf einer griechischen Insel eine riesige Strandparty schmeißen, mit Tacos, Suvlakia, toller Musik und den liebsten Menschen in meinem Leben.

Simon: Ich würde zu Atheneas Party gehen. 

Was ist Euch im Leben am Wichtigsten?

Athenea: Dass ich meine Träume gelebt habe!

Simon: Dass ich zurück blicken kann und jede Chance genutzt habe, egal ob es positiv oder negativ ausgeht. 

Gibt es noch etwas, das Ihr unbedingt mitteilen möchtet?

Simon: Kauft das Buch WE ARE COLOGNE!

Athenea: Ja, genau!