Tri State Corner

Hardrockband

von Portrait von Steffen Kutzner Steffen Kutzner
Veröffentlicht am 21. Mai 2012

Erzählt doch bitte etwas über Euch selbst.

Wir sind „Tri State Corner“ – fünf Jungs, die seit acht Jahren bei über 200 Live-Shows in 15 Ländern auf drei Kontinenten mit Ihrem Bouzouki-Rock den Menschen ein paar coole Momente zu bereiten versuchen. Wir leben in Deutschland und kommen im Ursprung aus Griechenland, Polen und Deutschland, daher der Name Tri State Corner, was soviel heißt wie „Dreiländereck“. Wir befinden uns auf einer sehr interessanten Reise durch die Musikwelt und wollen möglichst viele von Euch auf diese Reise mitnehmen. Also, worauf wartet Ihr eigentlich?

Wie seid Ihr zu Eurer Berufung gekommen?

Wir sind alle seit vielen Jahren unabhängig voneinander als Musiker unterwegs, kennen uns aber zum Teil seit 20 und mehr Jahren. Irgendwann wurde aus einer Session eine Idee, aus einem Projekt ein regelmäßiges Ereignis und am Ende aus einer einfachen Band eine enge und für uns nicht mehr wegzudenkende Familie namens „Tri State Corner“.

Wir haben ein eigenes Street Team und planen einmal die Woche Konzertfahrten, Partys und andere Aktivitäten...

Engagiert Ihr Euch irgendwo gemeinnützig?

Auf jeden Fall: wir arbeiten in unserem Ort eng mit der Stadt und dem Kulturbeauftragten zusammen und betreuen Veranstaltungen für junge Musiker. Darüber hinaus haben wir ein eigenes Street Team in dem wir selbst Mitglied sind. Wir treffen uns mit den jungen Leuten einmal die Woche und planen Konzertfahrten, Partys und auch Fotowettbewerbe oder andere Aktivitäten - außerdem haben wir Patenschaften in Krisenländern. Es ist einfach wichtig, seinen Teil zur Party beizutragen und etwas zurückzugeben.

Ihr benutzt, untypisch für eine Hardrock-Band, eine Bouzouki. Was ist das und wieso benutzt ihr dieses Instrument?

Es ist ein griechisches Lauteninstrument, das in der traditionell griechischen Musik eingesetzt wird. Drei von uns sind mit dieser Art von Musik aufgewachsen. Darüber hinaus sind wir aber auch mit Rockmusik groß geworden und irgendwann haben wir die beiden Dinge miteinander verbunden.

Tri State Corner

Was macht Eure Arbeit aus – gibt es einen typischen Alltag?

Wir lieben und leben was wir tun. Es ist eine Art Ventil mit dem wir Gedanken und Gefühle ausdrücken können. TSC-Songs entstehen aus Erlebnissen, Erfahrungen, Ereignissen und aus Emotionen. Selbst wenn wir wollten, könnten wir nicht aus dem Nichts irgendeine Akkordfolge zum Song erklären, ohne einen persönlichen Hintergrund - und der Alltag ist die Quelle dieser Erlebnisse.

Wie schwierig war es, als neue Band Fuß zu fassen?

Allein über dieses Kapitel kann man mehrere Bücher schreiben. Wir alle wissen, wie schwierig es heute ist, mit einer eigenen Band einen Schritt weiter zu kommen; es scheint unmöglich. Es hagelt Absagen von Labels, Zusagen und leere Versprechungen von Managern, Verlegern und Promotern. Die Industrie investiert seit Jahren nicht mehr in „Neuproduktentwicklung“, stattdessen werden die alten Hasen weitergemolken und es rückt kaum etwas nach. Selbst ein Argument wie unseres, nämlich eine „neue“ Variante des Rock, eine Innovation, wird zwar in seinem Potenzial gesehen und auch gelobt, aber es gibt keine Risikobereitschaft - und jedes Kind weiß, dass wenn ich Erfolg haben will, ich zunächst mal investieren muss. Am Ende steht die Band allein da und muss sich durchbeißen. Man kann sich darüber beklagen und langsam dahinvegetieren oder man macht es so wie wir es versuchen und hoffentlich auch gut meistern: Im Grunde geht es darum, das Gesamtprodukt zu erkennen und so viel wie möglich selbst in die Hand zu nehmen. Eine Band muss, um klarzukommen, anders als früher, die Gesamtzusammenhänge verstehen. Was macht uns als Band aus? Was sagen wir aus? Wie stimmig ist unser Bild – musikalisch, optisch, inhaltlich sowie in der Ausführung? Man muss darüber hinaus diszipliniert, organisiert und involviert sein – die eine Seite ist das Endprodukt „Band“, die andere Seite ist das Unternehmen „Band“. Ich glaube, das ist das Fundament.

Die Industrie investiert seit Jahren nicht mehr in „Neuproduktentwicklung“, stattdessen werden die alten Hasen weitergemolken.

Im Oktober letzten Jahres ist Euer Album „Historia“ erschienen. Wie ist es, ein Album aufzunehmen?

Es ist eine derart große Erfahrung, dass man das nicht mit einfachen Worten beschreiben kann. Es ist ein Privileg, so etwas tun zu dürfen und ich würde mir wünschen, so mancher Mensch könnte für einen Moment mitfühlen. Ich denke jeder Musiker mit ähnlicher Erfahrung wird mir an dieser Stelle Recht geben.

Was ist Euer nächstes Projekt?

Es ist so viel in der Pipeline: wir haben ca. 30 Live Dates geplant, unter Anderem eine Tour mit „Exilia“, eine Tour durch Polen mit „Nazareth“ und etliche Festivals quer durch die Weltgeschichte. Wir werden einen weiteren Videoclip zur zweiten Single drehen und zu Beginn des nächsten Jahres wollen wir zum ersten Mal eine eigene Club Tour fahren. Wir arbeiten an neuem Material für eine nächste Veröffentlichung und vieles mehr - es bleibt also spannend.

Wie lautet Euer „Bandmotto“?

Es sind 50 Neins bis zum nächsten Ja. Immer weiter machen. Und: wenn „hätte“ kommt, ist „hab ich“ weg.

Wie würdet Ihr Eure Musik und Eure Auftritte beschreiben?

Unser Art Direktor hat es in der Coverfindungsphase des aktuellen Albums auf den Punkt gebracht: Emotion, Aggression, Tradition.

Wenn Ihr einen anderen Beruf hättet wählen müssen, welcher wäre das?

Machst Du Witze? Wir sind Musiker und wir sind TSC. wir würden das Gleiche wieder machen!

Mit was kommt Ihr gar nicht zurecht – sei es beruflich oder privat?

Wenn „hätte“ kommt, ist „hab' ich“ weg.

Der Mensch ist das schlimmste Lebewesen, das existiert. Die Dinge, mit denen wir nicht zu recht kommen, gehen zumeist von Menschen aus. Lügen, Gewalt, Intrigen, Egoismus...wir könnten endlos weiter machen.

Was würdet Ihr tun, wenn Ihr nur noch einen Tag zu leben hättet?

Eine Riesen Party mit Familie und Freunden, auf der TSC seine letzte Show spielt...

Wer oder was ist Euch im Leben am Wichtigsten?

Unsere Familien, unsere Freunde, unsere Band, unsere Fans und unser aller Frieden.

Gibt es noch etwas, das Ihr unbedingt mitteilen möchtet?

Genießt den Moment, lasst es Euch gut gehen und besucht uns auf einer Live Show - wir würden Euch sehr gern persönlich kennen lernen!

Beschreibt Euch selbst in 5 Sätzen oder mit 5 Adjektiven.

ehrlich energiegeladen traditionell emotional unermüdlich