Okta Logue

Psychedelic Rock

von Portrait von Steffen Kutzner Steffen Kutzner
Veröffentlicht am 31. Juli 2012

Erzählt doch bitte etwas über Euch selbst.

Wir wohnen alle im Rhein-Main-Gebiet - Philip, Robert und Nicolai wohnen in Darmstadt, Benno in Frankfurt. Wir proben seit jeher in Griesheim, einem Vorort von Darmstadt. Dort haben wir auch unser Video zum Song „Bright Lights“  gedreht, wir nutzen das so ein bisschen als „base“. Philip und Benno studieren, Nick hat fertig studiert und Robert hat gerade sein Abi bestanden und genießt jetzt erstmal seine verdiente freie Zeit. Wir leben in Wohngemeinschaften, auf Bauwagenplätzen und Elternhäusern - wie es eben kommt.

Wie seid Ihr zu Eurer Berufung gekommen?

Wenn unsere Berufung Musik ist, dann wurde uns diese wohl in den Schoß gelegt. Wir haben alle im frühen Alter angefangen, Instrumente zu spielen. In unterschiedlichen Projekten und aus unterschiedlichen musikalischen Umfeldern kommend, haben wir alle auch vor „Okta Logue“ schon in Bands gespielt. „Okta Logue“ ist quasi das Derivat aus Alldem. Unsere Eltern haben uns schon immer gute Musik gezeigt und so einen Grundstein gelegt. Alles andere haben wir dann als Teenager selbst entdeckt. Wir hören aber alle sehr unterschiedliche Musik und spielen zum Teil auch andere Instrumente. Nicolai ist zum Beispiel auch Schlagzeuger. Wir haben alle unheimlich Spaß an der Musik; vielleicht ist Leidenschaft da ein besseres Wort als „Berufung“. Berufung klingt so nach Mission oder Arbeit.

Man sagt dann immer direkt „Doors und Pink Floyd“ aber da gab es ja auch noch zigtausende andere großartige Bands die kaum jemand kennt.

Eure Musik erinnert an Bands wie 10 Years After, Pink Floyd und The Doors. Wer waren Eure musikalischen Vorbilder?

Es ist schwierig zu sagen, wer unsere musikalischen Vorbilder sind, weil wir alle unterschiedliche musikalische Vorbilder haben. Nicolai kommt vom Punk, Robert hört viel alten Soul, Benno hört gern Folk-Sachen und Philip mag beispielsweise Soundtracks von alten Western - unterschiedlich eben. Wir könnten nicht sagen „Wir hören gerne die und die Musik“, weil wir alle eigentlich durch die Bank weg die verschiedensten Genres mögen. Aber ein Großteil der Band steht schon ziemlich auf  Sachen aus den 60ern und 70ern. Man sagt dann immer direkt „Doors und Pink Floyd“ aber da gab es ja auch noch zigtausende andere großartige Bands die kaum jemand kennt. Wir kramen da eher etwas tiefer. Unser Geschmack ist aber nicht nur in die Vergangenheit gerichtet, wir mögen durchaus auch zeitgenössischen Bands wie „Air“ oder „Arcade Fire“. Wobei die Doors und Pink Floyd natürlich super sind!

Du sagst, es gibt noch andere tolle Bands die kaum einer kennt. Welche sind Deine Lieblingsband der 60er und 70er?

The Pretty Things, The Zombies, Ernie Graham, Nick Drake, The Byrds, Captain Beefheart, Cream, Heron, Jackson C. Frank, Pell Mell, Frame, Moby Grape, Lovin Spoonfull, Them, The Seeds, T.Rex, Eric Burdon, Pool Pah, Nektar - um nur einige zu nennen.

Die 70er schimmern in Eurem musikalischen Stil recht stark durch. Hat diese Zeit einen besonderen Reiz für Euch, oder mögt Ihr einfach nur den psychedelischen Sound?

Uns geht es weniger um ein Nostalgie-Ding, als um eine gewisse Form der Klangästhetik. Es gibt eben einige bestimmte Sound-Charakteristika, die in den 70ern einfach genial waren. Der trockene Schlagzeug-Sound, Hammond-Orgeln, Gitarrensoli - das sind alles Sachen, die in der heutigen Musikwelt rar gesät sind. Uns ist es wichtig, einen geschmackvollen Sound abzuliefern, der vor allem uns glücklich macht.

Uns geht es weniger um ein Nostalgie-Ding, als um eine gewisse Form der Klangästhetik.

Was bedeutet Euer Bandname?

Nichts, er klingt schön.

Wie sieht Euer Alltag als Musiker aus?

Da wir gerade an unserem Nachfolger-Album arbeiten, sind wir momentan echt viel beisammen und im Studio. Wir haben jetzt fast 1 ½ Jahre nur an den Aufnahmen gearbeitet - jetzt geht es an den Mix, das Artwork und so weiter. Dazu spielen wir momentan noch viele Konzerte, sind im Herbst auf Tour, Proben und schreiben nebenbei auch noch weiter Songs. Sehr viel Zeit für andere Dinge bleibt da nicht. Das ist aber gut so.

Okta Logue

Wie schwierig war es, als neue Band Fuß zu fassen? Musstet Ihr anfangs in ranzigen Kaschemmen für Freigetränke spielen?

Wir spielen zum Teil immer noch in ranzigen Kaschemmen, das ist Rock 'n' Roll, Mann! Da wir mit der Musik, die wir spielen, schon immer etwas aus dem Rahmen gefallen sind, fiel es uns jedenfalls nicht schwer, Aufmerksamkeit bei den Leuten zu wecken.

Was ist Euer nächstes Projekt?

Unser zweites Album, neue Videos, Weltherrschaft.

Habt Ihr ein Bandmotto?

„Wer nicht flasht, der fliegt!“. Nein, Scherz beiseite. Wir haben natürlich kein einheitliches Bandmotto. Gibt es überhaupt eine Band mit Bandmotto? Was ist ein Bandmotto?

Wie würdet Ihr Eure Musik und Eure Auftritte beschreiben?

Unsere Musik ist organisch und erdig. Unsere Auftritte machen Spaß - uns und dem Publikum.

Wenn Ihr einen anderen Beruf hättet wählen müssen, welcher wäre das?

Imker.

Mit was kommt Ihr gar nicht zurecht - sei es beruflich oder privat?

Leute, die kein Spaß verstehen und schlechte Musik hören. Stress ist auch nie gut.

Wenn Ihr Euch aussuchen könntet, wann und wo Ihr geboren worden wärt, wann und wo wäre das?

San Francisco, 1954.

Gibt es noch etwas, das Ihr unbedingt mitteilen möchtet?

Man sollte die kurze Zeit, die man auf diesem Planeten hat, genießen und versuchen, nichts zu machen, was man nicht machen will, und eine möglichst gute Zeit haben.