Totte Kühn

"MONSTERS of LIEDERMACHING" Musiker

von Portrait von Karoline Sielski Karoline Sielski
Veröffentlicht am 3. Oktober 2012

Was macht Deine Arbeit aus – wie sieht Dein Alltag aus?

Es als Arbeit zu bezeichnen, schiene mir vermessen. Ich schreibe, unter anderem Lieder, ich fahr auf Konzerte, ich sitze am Computer und beantworte Mails und Interviews und verfasse News - und Pressetexte für die Monsters und andere Bands. Aber egal wie man das nennt: Es macht meinen Alltag aus.

Wie würdest Du Eure Musik beschreiben?

"Man kann schwelgen, lachen, singen und sitzpogen."

Liedermaching. Sie ist kurzweilig und beinhaltet im Grunde Elemente aller Genres, die Musik so bietet. Zudem sind wir  textorientiert und thematisch frei. Man kann schwelgen, lachen, singen und sitzpogen.

Gibt es einen roten Faden in Eurem neuen Album "Schnaps & Kekse"? Was erwartet die Hörer?

Nein, außer dass es sich um Liedermaching handelt, gibt es keinen roten Faden. Jedenfalls nicht inhaltlich. Aber wir haben uns schon bemüht, eine Art Spannungsbogen zu bauen, der dem unserer Konzerten nahekommt. Insofern erwartet unsere Hörer ein Hörerlebnis, welches zumindest vom Prinzip her einem Monster-Konzerterlebnis ähnelt. 

Fußen sie Songs auf eigene Erfahrungen von Euch Liedermachern?

"...das Liedermachen ist nur eine Form der kreativen Auswertung von uns Menschen."

Teilweise. Sofern Du „Liedermacher“ durch „Mensch“ ersetzt, denn das Liedermachen ist nur eine Form der kreativen Auswertung von uns Menschen.

Klar gibt es da auch selbst erlebte Themen, aber natürlich nicht nur. Wäre ja furchtbar, wenn wir keine Phantasie hätten. 

Was schätzt ihr so besonders an Live-Alben?

"Das Publikum ist quasi das siebte Monster..."

Auf Monstersalben bezogen, denken wir, dass das Publikum unverzichtbar ist, um die besondere Atmosphäre bei Monsterskonzerten zu vermitteln: Das Publikum ist quasi das siebte Monster und unsere Tonträger dokumentieren in erster Linie die Magie unserer Ballabende. Nicht – wie oftmals umgekehrt – nämlich dass die Konzerte Werbefläche für sauber arrangierte Lieder oder Studioalben sind. Wir sind definitiv eine Live-Band.

Was ist bislang Dein bestes Projekt?

Da die Monsters eine Band und kein Projekt sind, sag ich mal: Die Intelligenzia. Aber ob Projekt oder Band: In Wirklichkeit ist mir eins so wichtig wie das andere. Zum kreativen wie seelischen Ausgleich, zur gegenseitigen Veredelung, zur Inspiration und zum Füllen des Alltags, womit wir wieder bei Frage eins angelangt wären.

Was ist das Lustigste, was Euch live mal passiert ist?

Ganz ehrlich? Wir sind jetzt seit neun Jahren unterwegs und geben mindestens 60 Konzerte pro Jahr. Da jetzt ein Erlebnis rauszupicken, ist mir unmöglich. Für Interessierte aber gibt es über jedes Monsterskonzert einen Tourbericht auf monstersofliedermaching.de. Viel Spaß beim Stöbern.

Mit welchem berühmten Musiker würdest Du gerne mal zusammen auftreten?

"Mit Schlingensief hätte ich auch sehr gerne etwas zusammen gemacht."

Ich persönlich außerhalb der Monsters? Blixa Bargeld und Jello Biafra. Mit Schlingensief hätte ich auch sehr gerne etwas zusammen gemacht. Geht leider nicht mehr. Mit  den Monsters? Georg Kreisler, was ja leider ebenfalls nicht mehr möglich ist. Andere Monsters hätten sicher noch ein paar Namen mehr.

Wenn du einen anderen Beruf hättest wählen müssen, welcher wäre das? Oder welche andere Berufswahl wäre eine Alternative für Dich?

Arzt wäre ich gern geworden. Eine tatsächliche Alternative ist Krankenpfleger. Im Pflegebereich hab ich eh 15 Jahre gearbeitet.

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Erzähl uns doch bitte etwas über Dich selbst – wo wurdest Du geboren, wo lebst Du im Moment? Was gefällt Dir an Deiner Stadt am besten?

Jetzt wird’s total spannend: Ich wurde in Königswinter geboren und lebe im Moment in Hamburg. Ich mag da den Hafen und einen kleinen Bootssteg an einem Elbkanal, wo ich im Sommer gerne lese, empfand aber noch nie irgendwo Lokalpatriotismus, drum ist auch Hamburg nicht meine Stadt.

Hast Du eine Lieblings-Location in Deiner Stadt?

Das LOGO und die Markthalle als unsere Monsters-Heimbastionen und einen kleinen Bootssteg an einem Elbkanal, wo ich im Sommer gerne lese.

Wenn Du mit Freunden ausgehen willst, wie stellst Du Dir einen perfekten Abend vor? Wo würdest Du hingehen?

Zur ersten Frage: Kurzweilig. Zur zweiten: Aus.

Welches Buch liegt gerade auf Deinem Nachttisch?

Ich lese eigentlich immer mehrere Bücher zeitgleich. Drum eine Auflistung der Bücher momentan, Kürzung ist unmöglich: Helmut Krausser, „Die letzten schönen Tage“, Stephen King, „Das Leben und das Schreiben“, Christian Bartel, „Zivildienstroman, Zadie Smith, „Von der Schönheit“ & sowieso immer: Knut Hamsun, „Hunger“.

Wie lautet Dein Lebensmotto?

Ich suche noch.

Wie würdest Du Dich selbst beschreiben?

Abschweifend und unzureichend.

Wann hattest Du das letzte Mal so richtig Angst?

Das letzte Mal steht mir bestimmt noch bevor.

Was würdest Du tun, wenn du nur noch einen Tag zu leben hättest?

Durchhalten. Weinen wohl auch.

Was regt Dich zu Zeit so richtig auf?

Die Verblödung. Die allgemeine und meine.

Welche magische Kraft hättest Du gerne, wenn Du eine wählen könntest?

Zaubern. Dann könnt ich alles weitere selbst hinkriegen.

Gibt es zusätzlich etwas, für das Du dich besonders engagierst?

"Wenn man bei einer Knoblauchzehe vorm Kochen den Keim entfernt, ist das magenfreundlicher."

Durchaus.

Gibt es noch etwas, dass Du unbedingt mitteilen möchtest?

Wenn man bei einer Knoblauchzehe vorm Kochen den Keim entfernt, ist das magenfreundlicher.

Vom 01. Februar 2013 bis 10. Februar 2013 werden folgende Städte bespielt: 01.02. Rostock - Mau Club, 02.02. Hildesheim - Vier Linden, 03.02. Krefeld - Kulturfabrik (KuFa), 04.02. Bonn - Pantheon, 05.02. Fulda - Kreuz, 06.02. Weimar - Studi Club "Schützengasse", 07.02. Augsburg - Kantine, 08.02. Stuttgart - Wagenhalle, 09.02. Memmingen - Kaminwerk, 10.02. Paderborn - Kulturwerkstatt